Der im Juni und Juli auf dem Arbeitsmarkt der Region verzeichnete Anstieg der Arbeitslosigkeit setzt sich auch im August fort. Die Zahl der arbeitslosen Menschen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 709 auf 11.884 Personen, das entspricht einem Zuwachs von 6,3 Prozent. Gegenüber August 2022 verzeichnet die Zahl der Arbeitslosen ebenfalls einen Anstieg um 1.188 Betroffene oder 11,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote steigt gegenüber Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent und liegt damit im Vergleich zum Vorjahresmonat um 0,3 Prozentpunkte höher.
„Der weitere Anstieg der Arbeitslosigkeit im August ist saisonüblich“, sagt Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier. „Durch die weiter andauernden Sommerferien pausieren Bewerbungsverfahren. Menschen, deren Arbeitsverhältnisse durch Befristungen geendet haben, finden aktuell daher schwerer eine neue Anstellung. Dies trifft auch auf die jungen Menschen zu, die gerade ihre Ausbildung oder die Schule abgeschlossen haben“, erklärt der Experte. Entsprechend weist die Statistik insbesondere bei der Altersgruppe der 15- bis 25jährigen einen deutlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 14,2 Prozent aus. Ein weiterer Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in der Gruppe der Ausländer zu finden. Viele der aus der Ukraine geflüchteten Menschen beenden die im letzten Jahr begonnen Integrationskurse und gelten damit wieder als arbeitslos.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Region bleibt im August auf hohem Niveau. Die Arbeitsagentur und die Jobcenter konnten 986 neue Angebote registrieren. Der Bestand an freien Stellen verringert sich zum Vormonat zwar um 0,8 Prozent liegt mit 5.817 gemeldeten Stellen aber weiterhin auf hohem Niveau auch wenn dies 44 Stellen weniger sind als im Vergleichsmonat des Jahres 2022.
Dennoch: „Nach wie vor sind die Chancen Arbeit in der Region zu finden, sehr gut“, bilanziert Heribert Wilhelmi. „Wichtigstes Einstellungskriterium ist und bleibt jedoch eine gute und passende Qualifikation. Sie entscheidet wesentlich über beruflichen Erfolg und Einkommensmöglichkeiten. Eine laufende Anpassung und Auffrischung der eigenen Kenntnisse ist angesichts des aktuellen Strukturwandels unbedingt erforderlich. In der Agentur für Arbeit setzen wir daher gemeinsam mit unseren Partnern am Arbeitsmarkt auf Förderung von Weiterbildung und Qualifizierung. Wir beraten Menschen lebensbegleitend bei jeder Weichenstellung ihres Berufslebens oder ihrer Karriereplanung und vermitteln ihnen die passenden Bildungs- sowie Unterstützungsangebote.“ Welche Möglichkeiten es gibt und wie Unternehmen sowie Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sie nutzen können, steht im Mittelpunkt des von der Agentur für Arbeit Trier mit Netzwerkpartnern veranstalteten Job- und Karriereevents „Zukunftstreffer – mit Weiterbildung punkten“ am 21. und 22. September.
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Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
In der Region Trier waren im August 11.884 Menschen arbeitslos gemeldet, 709 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 4,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.188 Personen oder 11,1 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt 0,3 Prozentpunkte höher als im August 2022.
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Abgänge als Zugänge deuten auf eine steigende Arbeitslosigkeit. Im Juli konnten 2.498 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 3.236 Personen haben sich arbeitslos gemeldet.
Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit im August 2023 ist besonders die Personengruppe der jüngeren Menschen zwischen 15 und 25 Jahren betroffen.
Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit hat sich um 0,4 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent erhöht, 179 junge Menschen mehr als noch im Juli sind arbeitslos. Das entspricht einem Zuwachs von 14,2 Prozent. 1.444 junge Menschen zwischen 15 und 24 Jahren sind aktuell auf Ausbildungs- oder Arbeitsplatzsuche, 195 mehr als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
6.097 der Arbeitslosen im Agenturbezirk Trier sind Männer, 5.787 Frauen. Unter den insgesamt 11.884 Arbeitslosen befinden sich 1.444 Jüngere unter 25 Jahren, 2.966 Ältere ab 55 Jahren, 3.935 Ausländer sowie 3.192 Langzeitarbeitslose und 690 schwerbehinderte Menschen.
Stellenangebote
Mit 5.817 gemeldeten Stellen bleibt der Stellenbestand weiterhin hoch. Er liegt jedoch 17,2 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im August sind 986 Angebote neu gemeldet worden, 79 weniger als im Juli und 90 weniger als im Vorjahresmonat. Die meisten Arbeitskräfte werden mit 843 Stellenangeboten im verarbeitenden Gewerbe gesucht. Auf den folgenden Rängen liegen das Baugewerbe mit 727 Stellen, die Freiberuflichen Tätigkeiten mit 613 sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit 541 Stellen.
Unterbeschäftigung
Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im August die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 15.201 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote erhöht sich zum Vormonat um 0,1 auf 5,1 Prozent, gegenüber August 2022 ist sie um 0,5 Prozentpunkte gestiegen.
Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zur Arbeitslosigkeit gesunken, da die Anzahl der Fremdfördermaßnahmen zum Vormonat gesunken ist. Zu den Fremdfördermaßnahmen zählen zum Beispiel Integrationskurse oder durch Dritte finanzierte Qualifizierungsmaßnahmen.
Ausbildungsmarkt
Im Monat August haben die meisten Ausbildungsverhältnisse begonnen. Dennoch gibt es weiterhin gute Chancen noch in diesem Ausbildungsjahr in eine Ausbildung zu starten. Von den seit Oktober 2022 2.325 für eine Ausbildungsstelle gemeldeten Jugendlichen sind noch 363 auf der Suche. Sie können aktuell aus 1.424 freien Ausbildungsstellen wählen. 2.701 Ausbildungsstellen von insgesamt 4.125 seit Oktober 2022 gemeldeten sind bereits besetzt.
„Die Chancen für Jugendliche auf dem Ausbildungsmarkt noch eine Stelle im eigenen Wunschberuf zu finden sind aktuell so gut wie selten zu vor. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird das Verhältnis von Ausbildungsstellen zu Bewerbern aus Sicht der Bewerberinnen und Bewerbern immer günstiger“, sagt Heribert Wilhelmi. Er empfiehlt daher allen jungen Menschen, die noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Trier anzusprechen.
Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
Die Arbeitslosigkeit in der Stadt Trier ist um 5,2 Prozent gestiegen. 3.960 Triererinnen und Trierer sind aktuell auf Jobsuche, 196 mehr als im Juli. Die Arbeitslosenquote ist um 0,3 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr liegt sie um 0,6 Prozentpunkte höher.
In der Stadt Trier sind 2.117 der Arbeitslosen männlich, 1.843 weiblich. Unter den insgesamt 3.960 Arbeitslosen befinden sich 470 Jüngere unter 25 Jahren, 743 Ältere über 55 Jahren, 1.531 Ausländer und 1.204 Langzeitarbeitslose. Im Juli haben sich 1.028 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 839 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Landkreis Bernkastel-Wittlich
Bewegte sich der Landkreis Bernkastel-Wittlich im Juli mit einer sinkenden Arbeitslosigkeit noch gegen den Trend, verzeichnet er nun auch eine steigende Anzahl arbeitsloser Menschen. 2.438 Menschen sind arbeitslos, 138 mehr als noch im Juli. Gegenüber August 2022 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 170 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 0,3 Prozentpunkte.
Im August meldeten sich 682 Personen im Landkreis Bernkastel-Wittlich arbeitslos, 536 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.237 der insgesamt 2.438 Arbeitslosen sind Männer, 1.201 sind Frauen. Darunter befinden sich 287 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 698 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 842 Ausländer und 617 Langzeitarbeitslose.
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm verzeichnet die Arbeitslosigkeit im August mit einem Zuwachs von 12,1 Prozent einen Anstieg auf 1.515 Personen, was einer Arbeitslosenquote von 2,8 entspricht. Damit sind 163 Personen mehr arbeitslos als im Juli und 149 mehr als im Vorjahresmonat. Die Quote ist mit einem Anstieg um 0,3 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent jedoch weiter die niedrigste im Agenturbezirk Trier.
Unter den aktuell 720 arbeitslosen Männern und 795 arbeitslosen Frauen befinden sich 200 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 403 Ältere ab 55 Jahren, 403 Ausländer und 378 Langzeitarbeitslose. 315 Menschen konnten im August ihre Arbeitslosigkeit beenden. 474 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Kreis Vulkaneifel
Auch im Vulkaneifelkreis ist die Arbeitslosigkeit im August gestiegen; um 7,2 Prozent. 102 Personen mehr als im Juli sind arbeitslos gemeldet. Insgesamt sind 1.516 Menschen arbeitslos, 330 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,3 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent erhöht. Im August 2022 lag sie bei 3,6 Prozent.
Im August haben sich 359 Bürgerinnen und Bürger aus dem Vulkaneifelkreis arbeitslos gemeldet, 253 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.516 Arbeitslosen sind 731 Männer und 785 Frauen, darunter befinden sich 182 Jüngere unter 25 Jahren, 444 Ältere ab 55 Jahren, 397 Ausländer und 416 Langzeitarbeitslose.
Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg wächst die Arbeitslosigkeit im August auf 3,0 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen stieg von Juli zum August um 110 Personen auf 2.455 Jobsuchende. Im Vergleich zum August 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit um 141 Personen erhöht.
Unter den 1.292 arbeitslosen Männern und 1.163 arbeitslosen Frauen befinden sich 305 Jüngere unter 25 Jahren, 678 Ältere ab 55 Jahren, 762 Ausländer und 577 Langzeitarbeitslose. 693 Menschen meldeten sich arbeitslos, 555 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.