Saisonübliche Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit in der Region steigt leicht an

Stellenzugang verlangsamt sich

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Im letzten Monat des Jahres 2023 präsentiert sich der Arbeitsmarkt in der Region Trier unterschiedlich: Während sich die Lage in der Stadt Trier etwas entspannt, steigt die Arbeitslosigkeit in allen Landkreisen an.

11.667 Menschen sind in der Region Mosel, Eifel und Hunsrück im Dezember ohne Arbeit. Das sind 201 Personen oder 1,8 Prozent mehr als im November. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren 1.277 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, liegt nahezu unverändert bei 4,0 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,6 Prozent.

„Das die Arbeitslosigkeit in der Region Trier im Dezember saisonbedingt ansteigt, ist nicht ungewöhnlich, da vor allem Betriebe im Bau, Gartenbau und in der Gastronomie in der kalten und nassen Jahreszeit pausieren – entweder weil sie aufgrund der Witterung nicht arbeiten können oder weil sie, wie einige gastronomische Betriebe, die Saison beenden und sich in die Winterpause verabschieden“, erklärt Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Region liegt im Dezember unter dem Vorjahresniveau. Im Stellenbestand waren im Dezember 5.377 Stellen registriert, 129 weniger als im Vormonat und 487 weniger als vor einem Jahr. Demgegenüber hat sich der Zugang an neuen Stellen mit 883 gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent erhöht. Das sind 17 mehr als im November und 8 mehr als im Dezember des vergangenen Jahres.

„Obwohl sich die Arbeitskräftenachfrage seitens der Unternehmen saison- und konjunkturbedingt etwas abgeschwächt hat, warten nach wie vor genug Stellen auf eine passende Besetzung. In vielen Bereichen werden vor allem Fachkräfte gesucht. Neben einer passgenauen Weiterbildung können auch Menschen mit Fluchthintergrund - trotz zum Teil noch nicht ausreichender Deutschkenntnisse - ebenfalls dazu beitragen, Personallücken zu schließen“, bilanziert Heribert Wilhelmi die Stellensituation.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

In der Region Trier waren im Dezember 11.667 Menschen arbeitslos gemeldet, 201 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,0 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.277 Personen oder 12,3 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote liegt 0,4 Prozentpunkte höher als im Dezember 2022.

Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Zugänge als Abgänge deuten auf eine steigende Arbeitslosigkeit hin. Im Dezember konnten 2.560 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 2.776 Personen haben sich arbeitslos gemeldet.

Personengruppen – Jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose

6.232 der Arbeitslosen im Agenturbezirk Trier sind Männer, 5.435 Frauen. Unter den insgesamt 11.667 Arbeitslosen befinden sich 1.233 Jüngere unter 25 Jahren, 4.005 Ausländer, 3.233 Langzeitarbeitslose und 691 schwerbehinderte Menschen.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind alle Personengruppen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Vor allem bei der Personengruppe der Ausländer ist mit 26,2 Prozent der größte Anstieg zu verzeichnen. Auch bei der Personengruppe der Jüngeren unter 25 Jahren ist die Arbeitslosigkeit um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit ist im Dezember mit 3,3 Prozent unverändert, 14 junge Menschen weniger als im November sind arbeitslos. Das entspricht einer Reduzierung von 1,1 Prozent.

Stellenangebote

Mit 5.377 gemeldeten Stellen ist der Stellenbestand weiterhin rückläufig. Er liegt 8,3 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Dezember sind 883 Angebote neu gemeldet worden, 17 mehr als im November und 8 mehr als im Vorjahresmonat. Die meisten Arbeitskräfte werden mit 931 Stellenangeboten in der Zeitarbeit, in der eine hohe Fluktuation herrscht, gesucht. Auf den folgenden Rängen liegen das verarbeitende Gewerbe mit 800 Stellen, der Handel mit 725 sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit 587 Stellen.

Unterbeschäftigung

Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Dezember die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 15.323 Personen. Die Unterbeschäftigungsquote stieg damit im Vergleich zum Vormonat um 0,1 auf 5,2 Prozent, gegenüber Dezember 2022 ist sie um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier

3.893 Triererinnen und Trierer sind aktuell auf Jobsuche, 26 weniger als im November. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozent auf 6,3 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr liegt sie um 0,7 Prozentpunkte höher.

In der Stadt Trier sind 2.161 der Arbeitslosen männlich, 1.732 weiblich. Unter den insgesamt 3.893 Arbeitslosen befinden sich 448 Jüngere unter 25 Jahren, 707 Ältere über 55 Jahren, 1.509 Ausländer und 1.240 Langzeitarbeitslose. Im Dezember haben sich 838 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 870 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Im Landkreis Bernkastel-Wittlich waren 2.443 Menschen und damit 87 mehr als im Vormonat auf Jobsuche. Gegenüber Dezember 2022 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 137 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 3,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 0,2 Prozentpunkte.

Im Dezember meldeten sich 681 Personen im Landkreis Bernkastel-Wittlich arbeitslos, 592 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.235 der insgesamt 2.443 Arbeitslosen sind Männer, 1.208 sind Frauen. Darunter befinden sich 239 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 700 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 853 Ausländer und 614 Langzeitarbeitslose.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Im Eifelkreis Bitburg-Prüm waren im Dezember mit 1.513 Personen arbeitslos gemeldet. Damit waren 42 Personen mehr arbeitslos als im November. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 257 Personen. Die Quote stieg um 0,1 Prozent auf 2,8 Prozent und ist weiterhin die Niedrigste im Agenturbezirk Trier.

Unter den aktuell 786 arbeitslosen Männern und 727 arbeitslosen Frauen befinden sich 159 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 415 Ältere ab 55 Jahren, 477 Ausländer und 361 Langzeitarbeitslose. 346 Menschen konnten im Dezember ihre Arbeitslosigkeit beenden. 391 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Kreis Vulkaneifel

Im Vulkaneifelkreis sind im Dezember 1.448 Menschen arbeitslos, 164 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent gestiegen. Im Dezember 2022 lag sie bei 3,9 Prozent.

Im Dezember haben sich 277 Bürgerinnen und Bürger aus dem Vulkaneifelkreis arbeitslos gemeldet, 241 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.448 Arbeitslosen sind 745 Männer und 703 Frauen, darunter befinden sich 156 Jüngere unter 25 Jahren, 426 Ältere ab 55 Jahren, 409 Ausländer und 435 Langzeitarbeitslose.

Landkreis Trier-Saarburg

Im Landkreis Trier-Saarburg steigt die Arbeitslosenquote im Dezember auf 2,9 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen stieg von November zum Dezember um 62 Personen auf 2.370 Jobsuchende. Im Vergleich zum Dezember 2022 hat sich die Arbeitslosigkeit um 242 Personen erhöht.

Unter den 1.305 arbeitslosen Männern und 1.065 arbeitslosen Frauen befinden sich 231 Jüngere unter 25 Jahren, 671 Ältere ab 55 Jahren, 757 Ausländer und 583 Langzeitarbeitslose. 589 Menschen meldeten sich arbeitslos, 511 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.