Arbeitslosigkeit in der Region Trier steigt im Februar erneut leicht an

- Zahl der Arbeitslosen erreicht den höchsten Monatswert in einem Februar seit 5 Jahren

- 42,9 Prozent mehr Stellenzugänge gegenüber dem Vormonat

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 13

Nach dem saisonbedingten Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar bleibt die Lage auf dem regionalen Arbeitsmarkt im Februar weiterhin angespannt. Die Zahl der Arbeitslosen in der Region Trier, die die Stadt Trier und die Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburg und Vulkaneifel umfasst, stieg im Februar um 121 auf 13.102 Personen. Im Ver-gleich zum Vorjahresmonat waren 1.793 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosigkeit erreicht damit den höchsten Monatswert in einem Februar seit 5 Jahren. 
Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, stieg auf 4,5 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote bei 3,9 Prozent. 
„Während in der Vergangenheit der Frühjahrsaufschwung die Arbeitslosigkeit im Februar sinken ließ, zeigen die hohen Werte der letzten Monate und die erneute Steigerung gegen-über dem Vorjahr, dass die Arbeitslosigkeit nicht nur aus saisonalen Gründen relativ hoch ist. Auch die angespannte wirtschaftliche Lage und die damit verbundenen Unsicherheiten bei den Unternehmen sowie die weltweiten Krisen haben zur Folge, dass die Frühjahrsbelebung in unserer Region – anders als in den Vorjahren - wohl erst später einsetzen wird. Ich gehe jedoch davon aus, dass ab März, wenn sich die Gastronomie auf das Ostergeschäft vorbereitet und wieder mehr Personal benötigt, die Arbeitslosigkeit sinken wird“, erklärt Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im aktuellen Monat betrifft ausschließlich den Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit, während die Arbeitslosigkeit in den Jobcentern leicht zurückgeht. Im Februar ist die Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen unter 25 Jahren um 7 Prozent gestiegen. Vor allem jüngere Männer melden sich nach Abschluss ihrer dreieinhalb-jährigen Ausbildung arbeitslos. Wilhelmi geht jedoch davon aus, dass „die Arbeitslosigkeit in diesen Fällen nur von kurzer Dauer sein wird, da Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt hände-ringend gesucht werden.“ 

Die Nachfrage nach Arbeitskräften in der Region liegt im Februar zwar unter dem Vorjahresniveau, dennoch wurden der Agentur für Arbeit Trier deutlich mehr Arbeitsstellen als im Januar gemeldet. Im Stellenbestand waren im Februar 5.122 Stellen registriert, 50 mehr als im Vormonat und 596 weniger als vor einem Jahr. Dem Arbeitgeberservice wurden im Februar 809 neue Stellen gemeldet. Das sind 243 Stellen oder 42,9 Prozent mehr als im Januar, allerdings 272 oder 25,2 Prozent weniger als im Februar des vergangenen Jahres. 
„Gemeinsam mit den Jobcentern in der Region setzen wir alles daran, dass Unternehmen und Arbeitskräfte schnell zusammenkommen und unterstützen dabei neben der Beratung mit gezielter Weiterbildung und Qualifizierung“, so Heribert Wilhelmi. Dabei ist der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften in vielen Branchen sehr hoch, weshalb die meisten Unter-nehmen auch gerne im eigenen Betrieb ausbilden. Mit einer betrieblichen Ausbildung legen junge Menschen die Basis, auf der sie ihre berufliche Karriere aufbauen können. Wer nicht weiß, wo die berufliche Reise hingehen soll, dem empfiehlt der Agenturchef die vielfältigen Angebote im Rahmen der Woche der Ausbildung vom 11. bis 17. März 2024. Das Programm zur Woche der Ausbildung ist unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/trier/wda24 zu finden. 

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick


In der Region Trier waren im Februar 13.102 Menschen arbeitslos gemeldet, 121 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,5 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 1.793 Personen oder 15,9 Prozent gestiegen. Die Arbeitslo-senquote liegt 0,6 Prozentpunkte höher als im Februar 2023. 
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Zugänge als Abgänge deuten auf eine steigende Arbeitslosigkeit hin. Im Februar konnten 2.696 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 2.830 Personen haben sich arbeitslos gemeldet.
Personengruppen – Jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose
7.073 der Arbeitslosen im Agenturbezirk Trier sind Männer, 6.029 Frauen. Unter den insgesamt 13.102 Arbeitslosen befinden sich 1.396 Jüngere unter 25 Jahren, 4.494 Ausländer, 3.462 Langzeitarbeitslose und 740 schwerbehinderte Menschen. 
Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind alle Personengruppen vom Anstieg der Arbeitslosigkeit betroffen. Vor allem bei der Personengruppe der Ausländer ist mit 29,2 Prozent der größte Anstieg zu verzeichnen. 
Die Quote der Jugendarbeitslosigkeit ist im Februar von 3,5 Prozent auf 3,7 Prozent angestiegen. 91 junge Menschen mehr als im Januar sind arbeitslos. Das entspricht einem An-stieg von 7 Prozent. 

Stellenangebote
Mit 5.122 gemeldeten Stellen ist der Stellenbestand nicht mehr rückläufig. Er liegt allerdings 10,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Im Februar sind 809 Angebote neu gemeldet worden, 243 mehr als im Januar und 272 weniger als im Vorjahresmonat. Die meisten Arbeitskräfte werden mit 922 Stellenangeboten weiterhin in der Zeitarbeit, in der eine hohe Fluktuation herrscht, gesucht. Auf den folgenden Rängen liegen das verarbeitende Gewerbe mit 779 Stellen, der Handel mit 595 sowie das Gesundheits- und Sozialwesen mit 561 Stellen. 
Unterbeschäftigung
Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im Februar die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 16.693 Personen. Die Unterbeschäf-tigungsquote stieg damit im Vergleich zum Vormonat um 0,1 auf 5,6 Prozent, gegenüber Februar 2023 ist sie um 0,5 Prozentpunkte gestiegen. 

Blick in die einzelnen Regionen

Stadt Trier
4.309 Triererinnen und Trierer sind aktuell auf Jobsuche, 84 mehr als im Januar. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozent auf 7 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr liegt sie um 0,9 Prozentpunkte höher. 
In der Stadt Trier sind 2.402 der Arbeitslosen männlich, 1.907 weiblich. Unter den insgesamt 4.309 Arbeitslosen befinden sich 466 Jüngere unter 25 Jahren, 806 Ältere über 55 Jahren, 1.698 Ausländer und 1.329 Langzeitarbeitslose. Im Februar haben sich 940 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 847 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden.

Landkreis Bernkastel-Wittlich
Im Landkreis Bernkastel-Wittlich waren 2.852 Menschen und damit 15 weniger als im Vormonat auf Jobsuche. Gegenüber Februar 2023 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 175 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 0,2 Prozentpunkte. 
Im Februar meldeten sich 611 Personen im Landkreis Bernkastel-Wittlich arbeitslos, 626 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.447 der insgesamt 2.852 Arbeitslosen sind Männer, 1.405 sind Frauen. Darunter befinden sich 268 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 850 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 962 Ausländer und 670 Langzeitarbeitslose.

Eifelkreis Bitburg-Prüm
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm waren im Februar 1.707 Personen arbeitslos gemeldet und damit 23 Personen weniger als im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 375 Personen. Die Quote liegt unverändert bei 3,2 Prozent und ist damit die Niedrigste im Agenturbezirk Trier. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Quote um 0,7 Prozent. 
Unter den aktuell 880 arbeitslosen Männern und 827 arbeitslosen Frauen befinden sich 189 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 474 Ältere ab 55 Jahren, 575 Ausländer und 377 Lang-zeitarbeitslose. 393 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden. 376 Per-sonen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.

Kreis Vulkaneifel
Im Vulkaneifelkreis sind im Februar 1.592 Menschen arbeitslos, 3 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote liegt unverändert bei 4,8 Prozent. Im Februar 2023 lag sie bei 4,1 Prozent.
Im Februar haben sich 277 Bürgerinnen und Bürger aus dem Vulkaneifelkreis arbeitslos gemeldet, 274 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.592 Arbeitslosen sind 861 Männer und 731 Frauen, darunter befinden sich 182 Jüngere unter 25 Jahren, 474 Ältere ab 55 Jahren, 441 Ausländer und 464 Langzeitarbeitslose.

Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg waren im Februar 2.642 Personen arbeitslos gemeldet. Damit waren 72 Personen mehr arbeitslos als im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen um 407 Personen. Die Quote stieg um 0,1 Prozent auf 3,3 Prozent.
Unter den aktuell 1.483 arbeitslosen Männern und 1.159 arbeitslosen Frauen befinden sich 291 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 761 Ältere ab 55 Jahren, 818 Ausländer und 622 Langzeitarbeitslose. 556 Menschen konnten im Februar ihre Arbeitslosigkeit beenden. 626 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.