Die Lage auf dem Arbeitsmarkt in der Region Trier hat sich im März wieder etwas entspannt. Die Zahl der Arbeitslosen liegt um 273 Personen oder 2,1 Prozent niedriger als im Februar, 12.829 Menschen sind derzeit ohne Job. Das schlägt sich auch in der Arbeitslosenquote nieder. Sie sinkt gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Zahl der Arbeitslosen jedoch um 1.449 Personen oder 12,7 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote betrug vor einem Jahr noch 3,9 Prozent.
„Mit leichter Verzögerung gegenüber den Vorjahren macht sich nun die saisonübliche Frühjahrsbelebung bemerkbar“, sagt Nadine Mattes, operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Trier. „Das Geschäft witterungsabhängiger Branchen wie Bauwirtschaft oder Gastronomie erhält wieder Aufschwung und Firmen stellen Personal ein.“
Zwei Beispiele aus der Statistik belegen diese Entwicklung: In den Bauberufen haben wieder mehr Menschen einen Job gefunden, die Zahl der Arbeitslosen in dieser Branche ist im März um 47 Betroffene oder 4,7 Prozent zurückgegangen. In den Gastgewerbeberufen sind gegenüber dem Vormonat sogar 98 Personen weniger arbeitslos. Das entspricht einem Rückgang um 6,7 Prozent.
Für eine Frühjahrsbelebung spricht auch, dass der Zugang an Stellenangeboten gegenüber dem Vormonat wieder angestiegen ist. 882 Ausschreibungen wurden der Arbeitsagentur und den Jobcentern im März neu gemeldet, 73 mehr als im Februar. Der Bestand wuchs damit um 132 auf 5.254 offene Stellen.
Allerdings sieht Nadine Mattes trotz der aktuell positiven Entwicklung eine verhaltene Tendenz bei der Fachkräftenachfrage: „Die Zahl der Neumeldungen von Arbeitsstellen liegen auf dem niedrigsten Stand in einem März seit fünf Jahren“, bilanziert sie. „Die Ursachen sind in der angespannten wirtschaftlichen Lage und den weltweiten Krisen zu suchen. Sie verunsichern die Unternehmen und bremsen Investitionen“, erklärt Nadine Mattes.
Dennoch bleibt eine Herausforderung: „Das Angebot der offenen Stellen in der Region liegt mit über 5.254 immer noch auf sehr hohem Niveau und Betriebe haben Schwierigkeiten sie zu besetzen. Rund 81 Prozent der bei uns gemeldeten Stellen richten sich an Fachkräfte, Spezialisten oder Experten“, sagt Nadine Mattes, „von den 12.829 Arbeitslosen haben jedoch 51 Prozent keine abgeschlossene Berufsausbildung. Wir als Agentur für Arbeit fokussieren uns daher gemeinsam mit den Jobcentern vorrangig darauf, Ausbildung, Weiterbildung und Qualifizierung zu fördern, um Menschen und Betriebe zusammenzubringen.“
Der Ausbildungsmarkt in der Region Trier
Mit dem Monat März beginnt in der Statistik die zweite Berichts-Jahreshälfte des Ausbildungsmarktjahres 2023/2024. Das Berichtsjahr ist der Zeitraum vom 1. Oktober bis zum 30. September des folgenden Jahres. Alle Bewerber und Berufsausbildungsstellen, die während eines Berichtsjahres bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern gemeldet waren, werden von dessen Beginn bis Ende in der Statistik ausgewiesen. Demnach haben Unternehmen der Region der Agentur für Arbeit Trier bis jetzt 3.543 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 105 oder 2,9 Prozent weniger als zum Vergleichszeitpunkt im Ausbildungsjahr 2022/2023. Für interessierte Jugendliche stehen noch 2.297 davon als freie Ausbildungsplätze zur Verfügung. Das sind 17 oder 0,7 Prozent mehr als zum gleichen Zeitpunkt im zurückliegenden Berichtsjahr.
Dem Angebot von 3.543 Ausbildungsstellen stehen seit Beginn des Berichtsjahres 1.716 vorwiegend junge Menschen unter 25 Jahren gegenüber, die eine Ausbildungsstelle suchen, 12 oder 0,7 Prozent weniger als im vergangenen Berichtsjahr. Das entspricht einem Verhältnis von 49 Bewerberinnen oder Bewerbern auf 100 Ausbildungsstellen. 975 junge Leute haben bislang noch keine Ausbildungsstelle gefunden.
Unter den Top-Ten der Angebote liegen Ausbildungsstellen für Kaufleute im Einzelhandel mit 268 Offerten ganz vorne, gefolgt von Berufsausbildungsstellen für Verkäufer:innen mit 196 Angeboten, für Kaufleute im Büromanagement mit 169 Stellen, für Fachkräfte Lagerlogistik mit 128 Stellen und für Industriekaufleute mit 108 Ausbildungsangeboten. Angebot und Nachfrage sind jedoch nicht deckungsgleich: Bei den Bewerber:innen steht als Top-Ten-Beruf Verkäufer:in mit 112 Nachfragen ganz oben, gefolgt von Kaufleuten für Büromanagement mit 111 und Kfz-Mechatroniker:in mit 110 Interessierten. 74 Bewerber:innen interessieren sich für eine Ausbildung zu Medizinischen Fachangestellten und 61 für eine Ausbildung zu Tischlern.
Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick
In der Region Trier waren im März 12.829 Menschen arbeitslos gemeldet, 273 weniger als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,4 Prozent. Im Vergleich zum März des vergangenen Jahres waren 1.449 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als in diesem Jahr. Dies entspricht einer Steigerung von 12,7 Prozent. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,5 Prozentpunkte.
Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Mehr Abgänge als Zugänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin. 2.655 Menschen haben sich im März arbeitslos gemeldet, 2.928 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Direkt aus einer Erwerbstätigkeit heraus meldeten sich 997 Personen arbeitslos, 72 weniger als im Februar. Aus der Arbeitslosigkeit heraus in eine neue Erwerbstätigkeit fanden 1.030 Menschen, 299 mehr als im Vormonat.
Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer, Ausländer und Langzeitarbeitslose
6.948 der Arbeitslosen sind Männer, 5.881 Frauen. Unter den insgesamt 12.829 Arbeitslosen befinden sich 1.413 Jüngere unter 25 Jahren, 3.243 Ältere ab 55 Jahren sowie 4.412 Ausländer und 3.432 Langzeitarbeitslose. Bis auf die jungen Menschen bis 25 profitierten alle Personengruppen vom Rückgang der Arbeitslosigkeit im März.
Stellenangebote
Das Angebot an freien Stellen in der Region Trier liegt mit 5.254 Angeboten weiterhin auf hohem Niveau, doch um 9,4 Prozent oder 543 Angebote niedriger als im Vorjahr. Gegenüber Februar sind 132 Stellen mehr im Bestand gemeldet. Der Zugang im Monat betrug 882 Stellen, 73 mehr als im Februar und ist der niedrigste Wert in einem März seit fünf Jahren. Die meisten Stellenausschreibungen gibt es in der Zeitarbeit mit 1.016 Angeboten, im verarbeitenden Gewerbe mit 794 freien Jobs, im Handel mit 647 und im Gesundheits- und Sozialwesen mit 565 Angeboten
Unterbeschäftigung
Wer an einer Qualifizierung teilnimmt oder erkrankt ist, wird während dieser Zeit laut Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die sogenannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zusätzlich zu den Arbeitslosen unter anderem all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Laut aktueller Datenbasis lag im März die Unterbeschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Trier bei 16.516 Personen, 176 weniger als im Februar und 1.392 mehr als im März 2023. Die Unterbeschäftigungsquote ist im März konstant bei 5,6 Prozent geblieben. Im Vergleich zum März des Vorjahres stieg sie um 0,5 Prozentpunkte.
Blick in die einzelnen Regionen
Stadt Trier
In der Stadt Trier ist die Arbeitslosigkeit im März geringfügig gesunken. Seit Februar hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 20 auf 4.289 Personen verringert, das entspricht einem Minus von 0,5 Prozent. Im Vergleich zum März 2023 sind 582 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote hat sich gegenüber Februar nicht verändert und liegt bei 7,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie um 0,9 Prozentpunkte gestiegen.
In der Stadt Trier sind 2.430 der Arbeitslosen männlich, 1.859 weiblich. Unter allen 4.289 Arbeitslosen befinden sich 467 Jüngere unter 25 Jahren, 787 Ältere über 55 Jahren, 1.677 Ausländer und 1.317 Langzeitarbeitslose. In den Wochen des März haben sich 832 Menschen im Stadtbezirk arbeitslos gemeldet, 854 haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.
Landkreis Bernkastel-Wittlich
Im Kreis Bernkastel-Wittlich hat sich die Arbeitslosigkeit im März deutlich reduziert. Mit 2.692 Menschen waren 160 Personen bzw. 5,6 Prozent weniger arbeitslos als noch im Februar. Im Vergleich zum März 2023 ist die Arbeitslosenzahl jedoch um 27 Menschen bzw. 1,0 Prozent gestiegen. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber Februar um 0,2 Prozentpunkte auf bei 4,2 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist Quote unverändert.
In den letzten vier Wochen mussten sich 549 Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Bernkastel-Wittlich arbeitslos melden, 713 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. 1.356 der insgesamt 2.692 Arbeitslosen sind Männer, 1.336 sind Frauen. Darunter befinden sich 273 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 785 Arbeitslose, die älter als 55 Jahre sind, 909 Ausländer und 654 Langzeitarbeitslose.
Eifelkreis Bitburg-Prüm
Im Eifelkreis Bitburg-Prüm ist die Arbeitslosigkeit analog zur Entwicklung des gesamten Agenturbezirks ebenfalls gesunken. Die Zahl der arbeitslosen Menschen verringerte sich von Februar auf März um 32 auf 1.675 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat bei 3,1 Prozent. Das ist die niedrigste Quote im Agenturbezirk. Im Vergleich zum Vorjahr sind 341 Personen mehr arbeitslos. Dies ist eine Zunahme um 25,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag im März 2023 noch bei 2,5 Prozent.
Unter den aktuell 848 arbeitslosen Männern und 827 arbeitslosen Frauen befinden sich 197 Jüngere zwischen 15 und 24 Jahren, 472 Ältere ab 55 Jahren, 561 Ausländer und 380 Langzeitarbeitslose. 417 Menschen konnten im März ihre Arbeitslosigkeit beenden, 378 Personen meldeten sich erstmals oder erneut arbeitslos.
Kreis Vulkaneifel
Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Vulkaneifel ist im Monat März um 3,7 Prozent gesunken. 1.533 Personen sind arbeitslos, 59 weniger als im Februar. Die Arbeitslosigkeit liegt - mit einer Zunahme von 13,4 Prozent oder 181 Personen - über dem Niveau des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote sank gegenüber Februar um 0,2 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr stieg sie um 0,5 Prozentpunkte.
In den vergangenen Märzwochen haben sich 250 Menschen arbeitslos gemeldet, 308 konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden. Von den 1.533 Arbeitslosen sind 830 Männer und 703 Frauen, darunter befinden sich 171 Jüngere unter 25 Jahren, 458 Ältere ab 55 Jahren, 413 Ausländer und 464 Langzeitarbeitslose.
Landkreis Trier-Saarburg
Im Landkreis Trier-Saarburg verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen seit Februar nur geringfügig um 2 auf 2.640 Personen. Im Vergleich zum März 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 13,7 Prozent bzw. 319 Personen höher. Die Arbeitslosenquote ist seit Februar unverändert geblieben und liegt bei 3,3 Prozent. Das ist der zweitniedrigste Wert im Agenturbezirk. Vor einem Jahr war die Quote 0,4 Prozentpunkte niedriger.
Unter den 1.484 arbeitslosen Männern und 1.156 arbeitslosen Frauen befinden sich 305 Jüngere unter 25 Jahren, 741 Ältere ab 55 Jahren, 852 Ausländer und 617 Langzeitarbeitslose. 646 Menschen meldeten sich arbeitslos, 636 Personen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.