Die Bilanz des Berichtsjahrs für den Ausbildungsmarkt, das den Zeitraum vom 01. Oktober 2023 bis 30. September 2024 umfasst, zeigt, dass es für Betriebe der Region ambitioniert bleibt, geeignete Auszubildende zu finden. „Wie schon in den Vorjahren liegt die Anzahl der angebotenen Ausbildungsstellen weit über der der Bewerberinnen und Bewerber“, erklärt Reinhilde Willems, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier.
Gemeldete Ausbildungsstellen und Bewerber
Vergleich zu den Vorjahren: Anteil der unversorgten Bewerber steigt
Die Statistik weist für das Berichtsjahr 2023/2024 in der Region Trier ein Verhältnis von 1,77 Stellen pro Bewerberin bzw. Bewerber aus. Diese Relation entspricht genau der aus dem vorangegangenen Berichtsjahr, bei je um 3,8 Prozent gesunkenen Stellen- und Bewerberzahlen. Insgesamt wurden 4.058 Berufsausbildungsstellen in der Agentur für Arbeit Trier gemeldet, 161 weniger als in 2022/2023. Demgegenüber suchten nur 2.291 junge Menschen eine Ausbildungsstelle, 91 weniger als im vergangenen Berichtsjahr.
Der Anteil an unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern im aktuellen Berichtsjahr ist gestiegen, 235 junge Menschen haben bis Ende September keine passende Ausbildungsstelle gefunden, 21,8 Prozent mehr als im Vorjahr. „Die Wunsch-Vorstellungen der Jugendlichen sind nicht immer deckungsgleich mit dem Angebot und den Erwartungen der Betriebe“, erklärt Reinhilde Willems. „Auch konzentrieren sich die Wünsche der jungen Menschen schon traditionell auf nur wenige Berufe. Die Vielfalt beruflicher Möglichkeiten im dualen Ausbildungssystem bietet mehr als die TOP Ten Berufe vermuten lassen.
Pro unversorgten jungen Menschen weist die Statistik zum Berichtsjahresende noch 2,6 unbesetzte Ausbildungsstellen aus. Insgesamt blieben 603 betriebliche Ausbildungsstellen bis September unbesetzt, 116 bzw. 16,1 Prozent weniger als zum Ende des vorigen Berichtsjahres.
Vergleicht man die Top Ten-Berufe der unbesetzten Ausbildungsstellen und unversorgten Ausbildungssuchenden, ergeben sich deutliche Diskrepanzen. So sind zum Beispiel noch 31 Ausbildungsangebote im Verkauf zu haben, doch auch noch 21 Bewerberinnen und Bewerber waren zuletzt auf der Suche nach einer entsprechenden Ausbildungsstelle. Auch im Bereich Kaufleute im Einzelhandel sind noch 61 Ausbildungsstellen unbesetzt und 19 junge Menschen mit diesem Berufswunsch registriert.
Top 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen und Bewerber nach Berufen 2023/2024: Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage
„Betriebliche Ausbildung wird noch nicht ausreichend als attraktive und sinnstiftende Alternative zum Studium erwogen“, bilanziert Reinhilde Willems. Sie betont aber: „Jugendliche haben auch für das laufende Ausbildungsjahr gute Möglichkeiten, über viele Angeboten in den Dialog mit den Betrieben zu kommen. Ich kann den jungen Menschen nur ans Herz legen: Nutzen Sie aktiv Messen, Ausstellungen und Praktika!“
Für das aktuelle Berichtsjahr weist die Statistik 74 Fälle, entsprechend einem Anteil von 3,2 Prozent geförderten Ausbildungen durch Förderprogramme wie zum Beispiel der „assistierten Ausbildung flexibel“ (AsA Flex) aus.
Doch auch darüber hinaus ist die Agentur für Arbeit aktiv: „Gemeinsam mit kommunalen Partnern betreiben wir die Jugendberufsagenturen als offene, ganzheitlich orientierte Beratungs- und Kontaktstellen, in denen ein Netzwerk Hand in Hand arbeitet. Nur durch gemeinschaftliches Engagement für Betriebe und junge Menschen werden wir den Ausbildungsmarkt nachhaltig unterstützen können“, betont Reinhilde Willems.