Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit

Der Arbeitsmarkt im Februar

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 15

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm ist die Arbeitslosigkeit im Februar leicht zurück gegangen. Im aktuellen Berichtsmonat waren 9 675 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 113 Personen oder 1,2 Prozent weniger als im Januar. Im Vergleich zum Vorjahr waren es 888 arbeitslose Frauen und Männer oder 10,1 Prozent mehr. „Wie saisonal üblich, ging die Arbeitslosigkeit zurück. Allerdings war der Rückgang vergleichsweise schwach ausgeprägt. Über das gesamte Bundesland betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit sogar leicht an“, berichtet Nicole Schwab, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Ulm. Die Arbeitslosenquote blieb wie im Vormonat bei 3,1 Prozent und somit 0,2 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. 
Am Stellenmarkt meldeten regionale Arbeitgeber mit 1 059 neuen Arbeitsangeboten etwa ein Viertel mehr als vor vier Wochen. „Trotz Konjunkturschwäche legte die Kräftenachfrage zum Vormonat ordentlich zu, blieb aber in Summe der schwächste Februarwert der letzten sieben Jahre“, so die Einordnung der Personalnachfrage durch die Geschäftsführerin. „Bei den neu gemeldeten Stellen wird verstärkt auf Experten- und Spezialistenniveau gesucht. Die Herausforderungen der Digitalisierung und des strukturellen Wandels erfordern in erster Linie qualifiziertes Personal“, ergänzt Schwab und unterstreicht, dass Qualifizierung die erfolgversprechendste Eintrittskarte in den Arbeitsmarkt sei und Beschäftigte auf der Karriereleiter voranbringe. 

Arbeitslosigkeit
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit sowohl bei der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) wie auch bei der Grundsicherung (Jobcenter) ab. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 4 505 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 44 oder 1,0 Prozent weniger als im Januar und 374 oder 9,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen ging ebenfalls moderat nach unten, zum Vormonat um 69 Personen oder um 1,3 Prozent auf 5 170 Personen. Zum Vorjahr war das ein Plus um 514 Frauen und Männer oder 11,0 Prozent.

Personengruppen
Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen unter 25 Jahren waren 997 Personen arbeitslos. Zum Vormonat sind das 28 junge Menschen oder 2,9 Prozent mehr, zum Vorjahr 156 oder 18,5 Prozent. Die Jugendarbeitslosenquote lag bei 2,8 Prozent, 0,1 Prozentpunkte über dem Vormonats- und 0,4 Punkte über dem Vorjahreswert. Im Februar waren 2 397 Personen länger als zwölf Monate arbeitslos. Das entspricht einem Anstieg zum Vormonat um 18 Personen oder 0,8 Prozent, zum Vorjahresmonat waren es 580 Personen oder 31,9 Prozent mehr. „Seit März vergangenen Jahres steigt die Langzeitarbeitslosigkeit leicht aber konstant an. Besonders in konjunkturschwachen Phasen haben es langzeitarbeitslose Menschen schwer, eine adäquate Beschäftigung zu finden. Was der Vorjahresvergleich veranschaulicht“, erläutert Schwab.
Abgesehen von den jungen Erwachsenen und den Langzeitarbeitslosen ging die Arbeitslosigkeit über die weiteren Personengruppen hinweg zurück. Bei den über 50-Jahrigen ging die Arbeitslosigkeit mit 1,9 Prozent am stärksten zurück. Insgesamt waren 3 127 Menschen, die 50 Jahre und älter waren, arbeitslos. Zum Jahr davor waren das 198 oder 6,8 Prozent mehr. Die Zahl der Menschen mit ausländischer Staatsbürgerschaft ging zum Januar um 82 Frauen und Männer oder um 1,8 Prozent auf 4 460 Personen zurück. Zum Vorjahr war es ein Plus um 486 oder 12,2 Prozent.

Bewegungsdaten
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Im Februar mussten 906 Frauen und Männer ihre Arbeitsstelle aufgeben, 403 oder 30,8 Prozent weniger als im Januar und 45 oder 4,7 Prozent weniger als Februar vor einem Jahr. Die Zahl der Menschen, die eine neue Arbeit aufnehmen konnten, lag mit 752 Personen um 54 oder 6,7 Prozent unter dem Vormonatswert und um 36 Personen oder 4,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. „Qualifikation ist der beste Schutz vor Arbeitslosigkeit und bietet höhere Erfolgsaussichten bei der Jobsuche, sofern sie arbeitsmarktrelevant sind“, kommentiert Schwab und verweist da rauf, dass die Agentur für Arbeit neben den Arbeitgebern auch den arbeitsuchenden Menschen in Sachen Qualifikation und Weiterbildung beratend zur Seite steht. 

Fluchtmigration aus der Ukraine 
Geflüchtete Menschen aus der Ukraine werden seit dem 1. Juni 2022 durch die regionalen Jobcenter betreut. Insgesamt waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm 3 336 (minus 26 zum Vormonat) erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet. Davon waren 2 536 (minus 29 zum Vormonat) arbeitsuchend und davon wiederum 1 354 (minus 37 zum Vormonat) arbeitslos. 

Stellenmarkt
Regionale Arbeitgeber meldeten 1 059 Stellenangebote neu, das waren 215 oder 25,5 Prozent mehr als im Vormonat und 287 oder 21,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand offener Arbeitsstellen lag bei 3 989 Vakanzen, zehn mehr als vor vier Wochen. Zum Vorjahr waren das 1 155 Stellenangebote oder 22,5 Prozent weniger. „Von den mehr gemeldeten 215 Arbeitsangeboten war 122 auf Experten- und Spezialistenniveau, 80 auf Fachkraftebene und lediglich 13 für Hilfskräfte. Dies verdeutlicht nochmals, welche Rolle Qualifikation am Arbeitsmarkt spielen kann“, betont Schwab. 
Mehr Stellenzugänge als im Vormonat kamen neben den Personalüberlassungen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem Handel, dem Baugewerbe und aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.

Der Agenturbezirk im Landesvergleich 
Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm lag im Februar wie im Januar bei 3,1 Prozent. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das die niedrigste Quote. Im Februar des letzten Jahres lag die Quote bei 2,9 Prozent. Trotz leicht angestiegener Arbeitslosigkeit blieb die Arbeitslosenquote in Baden Württemberg zum Vormonat ebenfalls unverändert bei 4,2 Prozent. Zum Vorjahr waren das 0,4 Prozentpunkte mehr.

Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Biberach. Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote unverändert bei 2,7 Prozent. Biberach bleibt der Landkreis in Baden-Württemberg mit der niedrigsten Arbeitslosenquote. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,5 Prozent. Mit 3 201 Frauen und Männern waren 38 oder 1,2 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im vergangenen Monat. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 571 Menschen (plus fünf), das Jobcenter des Landkreises Biberach betreute 1 630 Frauen und Männer (minus 43). 

Alb-Donau-Kreis. 3 342 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 695) oder das Jobcenter (1 647) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das sind acht Frauen und Männer oder 0,2 Prozent weniger als im Januar. Die Arbeitslosenquote blieb bei 2,9 Prozent. Das ist die zweitniedrigste Quote in Baden-Württemberg und mit dem Landkreis Biberach zusammen die zwei einzigen im Land, unter der Drei-Prozent-Marke. Die Vorjahresquote im Alb-Donau-Kreis lag bei 2,7 Prozent.

Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 132 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 239) und das Jobcenter (1 893) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Somit nahm die Arbeitslosigkeit um 67 Personen oder um 2,1 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte nach unten auf 4,2 Prozent. Vor einem Jahr betrug die Quote 3,8 Prozent. Unter den neun Stadtkreisen im Land hat Ulm die niedrigste Arbeitslosenquote sowie die einzige unterhalb der Fünf-Prozent-Marke.