Im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm nahm die Arbeitslosigkeit leicht ab, die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 3,0 Prozent zurück. Im November waren 9 634 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 0,4 Prozent oder 41 Personen weniger als vor vier Wochen und 463 oder 5,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit ist wie erwartet moderat ausgefallen, bewegt sich aber im Landesdurchschnitt“, berichtet Agenturleiter Dr. Torsten Denkmann. „Vor dem Hintergrund, dass in den letzten beiden Jahren die Arbeitslosigkeit vom Oktober auf den November jeweils anstieg, eine positive Nachricht.“ Allerdings klammert Denkmann die angespannte konjunkturelle Lage keinesfalls aus. „Insgesamt ist zu beobachten, dass die wirtschaftliche Stimmungslage auf den Arbeitsmarkt abfärbt“, so der Agenturchef. Eine Entwicklung, die sich auch mit Blick auf den Stellenmarkt zeigt. Regionale Unternehmen und Betriebe meldeten mit 868 Stellen weniger als vor vier Wochen, der Stellenbestand blieb bei rund 4 000 offenen Arbeitsangeboten. „Einerseits erfordert der Strukturwandel konsequent passend qualifiziertes Personal, was die Gesamtzahl offener Arbeitsangebot auf hohem Niveau hält. Andererseits verunsichert die anhaltend schwache Konjunktur regionale Arbeitgeber in ihrer Einstellungsbereitschaft“, sagt Denkmann und legt dar, dass es in keinem November der letzten 15 Jahren weniger neu gemeldete Stellen gab.
Arbeitslosigkeit
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit bei der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) ab, bei der Grundsicherung (Jobcenter) geringfügig zu. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 4 633 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 45 oder 1,0 Prozent weniger als im Oktober und 517 oder 12,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Oktober um vier Personen auf 5 001 Frauen und Männer oder um 0,1 Prozent zu. Zum Vorjahr waren es 54 arbeitslose Menschen oder 1,1 Prozent weniger.
Personengruppen
Die Arbeitslosigkeit nahm bei den jungen Erwachsenen unter 25 Jahren prozentual betrachtet am stärksten ab. Im November waren 1 054 junge Frauen und Männer arbeitslos, 7,1 Prozent oder 81 Personen weniger als im Oktober. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen ging um 0,3 Punkte auf 2,9 Prozent zurück.
Mit Bezug auf den anstehenden internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember lenkt Denkmann den Fokus auf diese Personengruppe. Im November waren 450 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, 0,2 Prozent weniger als im Oktober, jedoch 12,5 Prozent mehr als vor einem Jahr. Oft seien es hartnäckige Vorbehalte, wie beispielsweise der Kündigungsschutz, die viele Unternehmen von einer Einstellung abhalten. Doch deutlich mehr als die Hälfte der arbeitslosen Menschen mit Schwerbehinderung haben eine abgeschlossene Berufsausbildung oder sind höher qualifiziert. „Allein aus Gründen des Fachkräftebedarfs ist es sinnvoll, Frauen und Männer mit Handicap bei der Personalplanung zu berücksichtigen“, unterstreicht der Agenturleiter. Im Verlauf der letzten zehn Jahre nahm die durchschnittliche Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen um gut 270 Personen ab. Aus Sicht der Arbeitsagentur ein Indiz dafür, dass die Kompetenzen dieser Personengruppe am Arbeitsmarkt zunehmend erkannt werden.
Bewegungsdaten
Stellenmarkt
Regionale Arbeitgeber meldeten mit 868 Stellenangeboten 114 oder 12,0 Prozent weniger als im Vormonat und 197 oder 18,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Stellenbestand umfasste mit 3 957 Vakanzen 44 oder 1,1 Prozent weniger Angebote als vor vier Wochen. Zum Vorjahr waren es 263 oder 6,2 Prozent weniger Stellenangebote. Der Anteil neu gemeldeter Arbeitsangebote für Fachkräfte oder höher Qualifizierte lag bei 77,8 Prozent. Rein quantitativ und über alle Anforderungsniveaus hinweg war der Personalbedarf insgesamt in den Bereichen Personalüberlassung, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen sowie im Verarbeitendem Gewerbe, im Handel und im Gesundheits- und Sozialwesen am höchsten.
Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosenquote im Ulmer Agenturbezirk ging um 0,1 Prozentpunkte auf 3,0 Prozent zurück. Unter den Agenturbezirken in Baden-Württemberg ist das die niedrigste Quote. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,9 Prozent. In Baden-Württemberg ging die Arbeitslosenquote ebenfalls um 0,1 Punkte zurück und lag bei 4,2 Prozent. Zum Vorjahr waren das 0,3 Prozentpunkte mehr. Die Arbeitslosigkeit selbst ging um 0,5 Prozent zurück.
Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Biberach. Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote mit 2,6 Prozent gleich zum Vormonat. Das ist die niedrigste Quote unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg. Vor einem Jahr lag die Quote bei 2,5 Prozent. Mit 3 191 Frauen und Männern waren neun oder 0,3 Prozent weniger Menschen arbeitslos als im Oktober. Die Agentur für Arbeit in Biberach betreute 1 575 Menschen (minus 40), das Jobcenter des Landkreises 1 616 Frauen und Männer (plus 31).
Alb-Donau-Kreis. 3 449 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 665) oder das Jobcenter (1 784) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren vier Personen oder 0,1 Prozent mehr als im Oktober. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 2,9 Prozent, der zweitniedrigste Wert in Baden-Württemberg. Der Alb-Donau-Kreis und Biberach sind die einzigen beiden Kreise im Land mit einer Quote unter der Drei-Prozent-Marke. Im Vorjahr lag die Quote im Alb-Donau-Kreis bei 2,7 Prozent.
Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 2 994 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 393) und das Jobcenter (1 601) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um 36 Personen oder um 1,2 Prozent ab. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte zurück und lag bei 4,0 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,2 Prozent. Unter den neun Stadtkreisen im Land wies Ulm die niedrigste Arbeitslosenquote aus. Mit 4,6 Prozent folgt der Stadtkreis Heidelberg.