Zum Jahresende stieg die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ulm an. Insgesamt waren im Dezember 9 742 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 108 Personen oder 1,1 Prozent mehr als vor vier Wochen und 467 Personen oder 5,0 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent an. „Der wirtschaftliche Rahmen war für den regionalen Arbeitsmarkt über das gesamte Jahr konstant herausfordernd, insbesondere die hartnäckig schwache Konjunktur. Vor diesem Hintergrund ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit moderater ausgefallen, als es zu erwarten war“, sagt Dr. Torsten Denkmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Ulm. Auf der anderen Seite präsentierte sich der regionale Stellenmarkt vor dem Jahreswechsel als stabil. Sowohl die Zahl neu gemeldeter Arbeitsstellen wie auch der Stellenbestand legten im Vergleich zum Vormonat zu. In dieser Entwicklung sieht der Agenturleiter vor allem wertvolles Potenzial für die kommenden Monate, da auch im neuen Jahr ein Fokus der Agentur für Arbeit Ulm auf der Förderung marktadäquater Qualifikationen arbeitsloser wie beschäftigter Menschen liege. „Fachkräftesicherung ist und bleibt eine zentrale Aufgabe. Qualifizierung und Weiterbildung ermöglichen Arbeitnehmern gute Chancen an einen sich im Wandel befindenden Arbeitsmarkt. Die Aufgaben der Zukunft erfordern neue und andere Kompetenzen“, ermutigt Denkmann.
Arbeitslosigkeit
Mit Blick auf die beiden Rechtskreise nahm die Arbeitslosigkeit bei der Arbeitslosenversicherung (Arbeitsagentur) wie bei der Grundsicherung (Jobcenter) zu. Bei der Agentur für Arbeit Ulm waren 4 721 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 88 oder 1,9 Prozent mehr als im November und 554 oder 13,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der bei den Jobcentern im Agenturbezirk arbeitslos gemeldeten Menschen nahm zum Vormonat um zwanzig Personen auf 5 021 Frauen und Männer oder um 0,4 Prozent zu. Zum Vorjahr waren das 87 arbeitslose Menschen oder 1,7 Prozent weniger.
Personengruppen
Nur bei den jungen Erwachsenen unter 25 Jahren ging die Arbeitslosigkeit zurück. 1 041 Jugendliche und junge Erwachsene waren arbeitslos, 13 oder 1,2 Prozent weniger als im November. Einen Effekt auf die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen hatte dieser Rückgang nicht, die Quote blieb mit 2,9 Prozent gleich zum Vormonat. Vor einem Jahr lag sie bei 2,5 Prozent. Am stärksten gestiegen ist die Arbeitslosigkeit bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft. 4 493 Frauen und Männer waren arbeitslos, 112 oder 2,6 Prozent mehr als vor vier Wochen und 81 oder 1,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Bewegungsdaten
Unter die Bewegungsdaten fallen auch die Zu- und Abgänge aus der Erwerbstätigkeit. Die Dynamik am Arbeitsmarkt hat sich im Dezember leicht abgeschwächt. Zwar mussten mit 992 Frauen und Männer 42 oder 4,1 Prozent weniger als im November ihre Arbeitsstelle aufgeben, andererseits ging auch die Zahl der Menschen zurück, die eine neue Beschäftigung finden konnten. Im Dezember waren das 714 Frauen und Männer und somit 89 Personen oder 11,1 Prozent weniger als im November, doch 43 Menschen oder 6,4 Prozent mehr als im Jahr davor.
Stellenmarkt
Als stabil zeigte sich der regionale Stellenmarkt. Arbeitgeber meldeten mit 979 Stellenangeboten 111 oder 12,8 Prozent mehr als im Vormonat und 162 oder 19,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Stellenbestand umfasste mit 4 103 Vakanzen 146 Stellen oder 3,7 Prozent mehr Angebote als vor vier Wochen. Zum Vorjahr waren es 117 oder 2,8 Prozent weniger Stellenangebote im Bestand. Rein quantitativ war der Personalbedarf in den Bereichen Personalüberlassung, wissenschaftlicher und technischer Dienstleistungen, im Verarbeitendem Gewerbe, im Handel sowie im Gesundheits- und Sozialwesen am höchsten.
Der Agenturbezirk im Landesvergleich
Die Arbeitslosenquote im Ulmer Agenturbezirk stieg um 0,1 Punkte auf 3,1 Prozent. Somit weist Ulm unter allen Agenturbezirken in Baden-Württemberg die niedrigste Quote aus und belegt den Spitzenplatz. Im Vorjahr lag die Quote bei 3,0 Prozent. Mit Blick auf Baden-Württemberg stieg die Arbeitslosenquote ebenfalls um 0,1 Punkte und lag bei 4,3 Prozent. Im Vorjahr betrug die Quote 4,0 Prozent.
Zu den Kreisen im Agenturbezirk
Biberach. Im Landkreis Biberach blieb die Arbeitslosenquote mit 2,6 Prozent gleich zum Vormonat und zum Vorjahreswert. Das ist die niedrigste Quote unter den 44 Stadt- und Landkreisen in Baden-Württemberg. Mit 3 214 Frauen und Männern waren 23 oder 0,7 Prozent mehr Menschen arbeitslos als im November. Die Biberacher Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit Ulm betreute 1 612 Menschen (plus 37), das Jobcenter des Landkreises 1 602 Frauen und Männer (minus 14).
Alb-Donau-Kreis. 3 525 Menschen waren arbeitslos und über die Agentur für Arbeit (1 718) oder das Jobcenter (1 807) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Das waren 76 Personen oder 2,2 Prozent mehr als im November. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte nach oben auf 3,0 Prozent. Damit teilt sich der Alb-Donau-Kreis mit dem Landkreis Ravensburg den zweiten Platz in Baden-Württemberg. Im Vorjahr lag die Quote bei 2,7 Prozent.
Ulm. Im Stadtgebiet Ulm waren 3 003 arbeitslose Menschen über die Arbeitsagentur (1 391) und das Jobcenter (1 612) auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. Die Zahl der Arbeitslosen nahm um neun Personen oder um 0,3 Prozent zu. Die Arbeitslosenquote lag damit unverändert bei 4,0 Prozent und 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert