Arbeitslosenzahl: | 7.792 | Arbeitslosenquote (Vorjahreswert): | 4,1% (3,5%) |
ggü. Vormonat: | -153 / -1,9% | Stellenzugang (ggü. Vorjahresmonat): | 660 (-11,5%) |
ggü. Vorjahresmonat: | +1.121 / +16,8% | Stellenbestand (ggü. Vorjahresmonat): | 3.231 (-39,0%) |
Die Zahl der Arbeitslosen im Oldenburger Münsterland ist im März leicht gesunken.
Zitat:„Die Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt setzt sich im März weiter fort. Insbesondere im Baubereich und in den Land-, Forst und Gartenbauberufen wurde saisonüblich nach der Winterpause wieder vermehrt Personal eingestellt“, erläutert Tina Heliosch, Leiterin der Agentur für Arbeit Vechta.
Doch nicht alle profitieren von den guten Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt.
Zitat:„Auffallend ist: Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Handicap stagniert seit einigen Monaten etwa auf gleichbleibendem Niveau. Und das, obwohl viele Unternehmen in der Region händeringend Arbeitskräfte suchen. Die Einstellung von Menschen mit Handicap bietet für Betriebe neue Chancen. Die Erfahrungen zeigen, dass diese Beschäftigten häufig durch besonders hohe Motivation und Leistungsfähigkeit überzeugen. Zudem gibt es gerade für diesen Personenkreis vielfältige Fördermöglichkeiten.“, sagt die Agentur-Leiterin.
Arbeitslosigkeit
Mit insgesamt 7.792 Personen waren im März bei den Geschäftsstellen der Agentur für Arbeit und den Jobcentern Vechta und Cloppenburg 153 Arbeitslose bzw. 1,9% weniger gemeldet als im Februar. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1%, während sie im Vorjahr 3,5% betrug. Im Vergleich zum März 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um 1.121 bzw. 16,8%, zum März 2020 (vor Corona) um 614 bzw. 8,6%. Beide Anstiege sind hauptsächlich auf die neu hinzu gekommenen ukrainischen Geflüchteten zurückzuführen.
Ukrainische Geflüchtete
Die ukrainischen Arbeitslosen sind nahezu ausschließlich in den Jobcentern gemeldet. Hintergrund ist die Zuständigkeit der Jobcenter seit 01. Juni 2022. Aktuell sind bei den Jobcentern im Oldenburger Münsterland 702 Ukrainerinnen und Ukrainer arbeitslos erfasst, das sind 43 bzw. 5,8% weniger als im Vormonat und 690 mehr als im März 2022. Bis auf wenige Ausnahmen sind die ukrainischen Arbeitslosen auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurückzuführen.
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Zahl der Arbeitslosen veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1]. Nach vorläufigen Angaben waren im März einschließlich der arbeitslos Gemeldeten insgesamt 10.454 Menschen (1.724 bzw. 19,7% mehr als im März 2022) unterbeschäftigt.
Arbeitslosenversicherung und Grundsicherung
Bei der für die Arbeitslosenversicherung zuständigen Agentur für Arbeit Vechta sank die Zahl der Arbeitslosen im März im Vergleich zum Vormonat um 149 bzw. 4,5% auf 3.196. Hier waren 347 bzw. 12,2% mehr Arbeitslose gemeldet als zur gleichen Zeit im Vorjahr.
Bei den für die Grundsicherung zuständigen Jobcentern im Oldenburger Münsterland blieb die Arbeitslosenzahl im Februar im Vergleich zum Vormonat nahezu konstant und sank lediglich um 4 bzw. 0,1 Prozent auf 4.596. Gegenüber dem Vorjahr waren hier 774 bzw. 20,3% mehr Menschen arbeitslos gemeldet.
Entwicklung Kurzarbeit
Die Anzahl neuer Anzeigen für Kurzarbeit blieb auch im März weiter auf einem moderaten Niveau. Die Auswirkungen des Ukraine-Konfliktes, bestehender Lieferkettenproblematiken und der aktuellen Energiekrise bilden sich aktuell in den Anzeigen der Kurzarbeit im Oldenburger Münsterland weiter kaum spürbar ab.
Im März zeigten 20 Betriebe aus dem Oldenburger Münsterland Kurzarbeit für 116 Beschäftigte neu an. Im Februar waren es 19 Betriebe für 180 Beschäftigte.
Stellenmarkt
Dem Arbeitgeberservice wurden im März 660 neue Stellen zur Besetzung gemeldet. Das waren 68 bzw. 11,5% mehr als im Vorjahr und 32 bzw. 4,6% weniger als im März 2020 (vor Corona). Die neuen Arbeitsstellen wurden im März primär für die Branchen ‚Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften‘ (191 neue Stellen), ‚Baubereich‘ (59) sowie ‚Einzelhandel‘ (44) gemeldet. Der durchschnittliche Bestand an gemeldeten Stellen sank gegenüber März 2022 um 2.066 bzw. 39,0% auf 3.231. Gegenüber März 2020 (vor Corona) sank der Bestand um 306 bzw. 8,7%.
Beschäftigung
Ende September 2022, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Oldenburger Münsterland auf 152.250 Personen und erreichte damit einen neuen Rekordwert. Das war eine Zunahme gegenüber dem Vorjahresquartal um 3.523 Personen oder 2,4% und gegenüber dem Vorquartal um 4.025 oder 2,8%. Gegenüber September 2019 (vor Corona) waren 8.378 oder 5,8% mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Nach Branchen betrachtet, gab es gegenüber dem Vorjahresquartal absolut die stärkste Zunahme im ‚Verarbeitenden Gewerbe‘ mit +850 oder +1,7%, darunter fallen +419 auf die ‚Metall-, Elektro- und Stahlindustrie‘, +343 auf die ‚Herstellung überwiegend häuslich konsumierter Güter‘ und +88 auf die ‚Herstellung von Vorleistungsgütern‘. Aber auch in vielen weiteren Branchen ist die Zahl der Beschäftigten gestiegen, wie beispielsweise ‚Immobilien, freiberufliche-, wissenschaftliche- und technische Dienstleistungen‘ +448 und ‚Land- und Forstwirtschaft, Fischerei‘ +401.
Arbeitslosenzahlen und –quoten in den Landkreisen
Arbeitslosenzahl | Veränderung gegenüber Vormonat | Veränderung gegenüber Vorjahr | Arbeitslosenquote | |||
Aktuell | Vormonat | Vorjahr | ||||
Agentur für Arbeit Vechta | 7.792 | -153 / -1,9% | +1.121 / +16,8% | 4,1% | 4,2% | 3,5% |
Landkreis Vechta / Hauptagentur | 3.419 | +19 / +0,6% | +667/ +24,2% | 3,8% | 3,8% | 3,1% |
Landkreis Cloppenburg | 4.373 | -172 / -3,8% | +454 / +11,6% | 4,3% | 4,4% | 3,9% |
davon: | ||||||
Geschäftsstelle Cloppenburg | 2.723 | -44 / -1,6% | +351 / +14,8% | 3,9% | 4,0% | 3,4% |
Geschäftsstelle Friesoythe | 1.778 | -128 / -7,2% | +103 / +6,7% | 5,1% | 5,5% | 4,8% |
[1] Dazu gehören Personen z.B. in beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.