Gemeinsames Einstehen für die Demokratie

Behördenleitungen im Landkreis Vechta erinnern anlässlich des 75. Geburtstags des Grundgesetzes und der Europawahl an die Stärke der vielfältigen Gemeinschaft.

15.05.2024 | Presseinfo Nr. 42

Es ist das Fundament unseres Zusammenlebens in einem freien und demokratischen Rechtsstaat. Das Grundgesetz, welches am 23. Mai 75 Jahre alt wird. Den anstehenden Jahrestag nimmt das Netzwerk der Behördenleitungen im Landkreis Vechta zum Anlass, gemeinsam ein Statement zu setzen. Auf Initiative der Leiterin der Agentur für Arbeit Tina Heliosch und des Landrats Tobias Gerdesmeyer formierten sich die Leitungen anlässlich des letzten Treffens im Frühjahr für ein gemeinsames Bekenntnis. In klaren Worten sprechen sie sich für Weltoffenheit und gegen jede Form von Intoleranz aus: „Wir stehen fest zu unseren demokratischen Grundwerten, wir stehen für Toleranz und Respekt allen Menschen gegenüber“, erklären die Chefinnen und Chefs von rund 25 Behörden mit Hauptsitz im Landkreis Vechta.

„Das Jubiläum des Grundgesetzes bedeutet auch 75 Jahre Frieden und Freiheit. Über all die Jahre hat sich unsere demokratische Ordnung bewährt. Wir erheben entschieden die Stimme gegen Versuche, Menschen aufgrund ihrer Herkunft das Recht abzusprechen, hier zu leben und zu arbeiten. Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung von Minderheiten sind eine Bedrohung für die Region, unsere Gemeinschaft und unseren Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort. Das Oldenburger Münsterland hat sich auch durch die Förderung von Vielfalt und Unterstützung der Integration von ausländischen Arbeitskräften und ihren Familien so gut entwickelt. Rund 17 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten haben hier und im Landkreis Vechta eine ausländische Staatsbürgerschaft. Gemeinsam mit ihren deutschen Kolleginnen und Kollegen, von denen auch einige eine migrantische Lebensgeschichte haben, tragen sie zur guten wirtschaftlichen Entwicklung, zur Wertschöpfung und einem guten Miteinander bei. Nicht nur in Zeiten von Fachkräftebedarf und demografischem Wandel ist die Beschäftigung von ausländischen Arbeitskräften ein Gewinn für alle Unternehmen. Die Internationalität ist ein unverzichtbarer Bestandteil für die Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsstärke unserer heimischen Wirtschaft. Als Exportregion profitiert die Region von offenen Märkten und der europäischen Einigung. Der Beschäftigungsaufbau in den letzten Jahren ist stark von Arbeitskräften ausländischer Herkunft getragen.“

Daher appelliert die Runde: „Wir sind alle mehr als je zuvor gefordert, im Dialog, im gesellschaftlichen Miteinander, im politischen Diskurs, wenn wir die Vielfalt und die Demokratie erhalten wollen. Und das gelingt uns nur gemeinsam! Lassen Sie uns daher den Wert der Demokratie nicht nur bewahren, sondern auch leben, indem wir eine Kultur des Respekts, der Toleranz und des offenen Dialogs fördern. Es ist die Vielfalt der Meinungen und die Fähigkeit, diese auszuhalten und konstruktiv damit umzugehen, die eine Demokratie letztlich stärkt und lebendig hält. Wir stellen uns in die Reihe lauter Stimmen, die sich für die Demokratie und die Förderung der Vielfalt stark machen und setzen auf ein starkes Europa!“, weswegen sie an alle Wahlberechtigten appellieren, am 9. Juni zur Europawahl zu gehen.

 

Hintergrund:

Im Netzwerk der Behördenleitungen sind folgende Organisationen aus Vechta vertreten:

Agentur für Arbeit, Amtsgericht, AOK, Bischöflich Münstersches Offizialat, Deutsche Rentenversicherung, Finanzamt, Gymnasium Antonianum, Jobcenter, Justizvollzugsanstalt, Justizvollzugsanstalt für Frauen, Justus-von-Liebig-Schule, Kreishandwerkerschaft, Kreislandvolkverband, Kreisvolkshochschule, Katasteramt Vechta der Regionaldirektion Oldenburg-Cloppenburg des LGLN, Landes-Caritasverband für Oldenburg, Landkreis, Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Liebfrauenschule, Private Hochschule für Wirtschaft und Technik, Polizeiinspektion, Polizeikommissariat, St. Marienhospital, Stadt, Universität, Gymnasium Kolleg St. Thomas

Die Behördenleitungen treffen sich zweimal im Jahr um relevante Themen und Entwicklungen im Landkreis und aus den eigenen Organisationen miteinander auszutauschen, voneinander zu Lernen und sich im Sinne der Region gemeinsam fortzuentwickeln.