Großes Interesse auf beiden Seiten bei der Jobmesse für Geflüchtete im Landkreis Vechta

Lokale Kooperation bringt rund 250 Arbeitssuchende mit zehn Unternehmen zusammen

26.06.2024 | Presseinfo Nr. 51

Vechta. Seit Ende letzten Jahres setzen Jobcenter und Arbeitsagenturen den „Job-Turbo“ um. Ziel ist es, Geflüchteten nach erstem Spracherwerb über eine intensive Beratung schneller den Weg in die Beschäftigung zu ebnen. Um dies zu erreichen, gibt es aktuell im Oldenburger Münsterland vielfältige Vermittlungsaktivitäten. Am 29. Mai hat im Gulfhaus eine gemeinsam im lokalen Netzwerk gestaltete Jobmesse stattgefunden.

„Welcome to work“ lautete die Einladung, und die Willkommenskultur war im Gulfhaus greifbar. Auf der Jobmesse herrschten ein offenes Miteinander und positive Stimmung. Dies galt sowohl für die eingeladenen arbeitssuchenden Menschen - ein Großteil stammte aus der Ukraine aber auch aus Syrien und Bulgarien - als auch für die anwesenden Unternehmen, die von der Lebensmittelbranche, der Metallverarbeitung, dem Gartenbau über die Pflege bis hin zu Personaldienstleistern vertreten waren. Um sprachliche Barrieren zu überbrücken, sind Sprachvermittler dabei gewesen. Dort, wo die Kapazitäten nicht ausreichten, halfen Gestik, Englisch oder Handy-Übersetzung weiter und auch die Integrationsfachkräfte der beteiligten Organisationen unterstützen. Denn: Es ging um den Einstieg in eine Beschäftigung auf dem deutschen Arbeitsmarkt, auch wenn die Sprachkenntnisse noch nicht so gut sind. Insoweit trafen die interessierten Teilnehmenden auf Unternehmen, die akuten Arbeitskräftebedarf haben und etliche freie Stellen im Helferbereich anboten. 

„Es freut uns sehr, dass wir mit der Jobmesse die Möglichkeit schaffen konnten, unkompliziert an einem Ort in lockerer Atmosphäre miteinander in Kontakt zu kommen. Die Unternehmen haben sich über die vielen interessierten Teilnehmenden gefreut. Es wurden viele erfolgversprechende Gespräche geführt, in nicht wenigen Fällen direkt ein Kennenlernen des Unternehmens und Probearbeit verabredet.“ resümierten die Hauptverantwortlichen für die Organisation, Sabine Behrens, Carolin Idasiak, Tino Perkuhn und Iris Wollenberg von der Arbeitsagentur, dem Jobcenter und dem Landkreis. „Das war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die eine oder andere Überraschung und vor allem den großen Ansturm konnten wir dank der pragmatischen Zusammenarbeit und Erfahrung aller Beteiligten gut gemeinsam stemmen. Wir hoffen, dass nun auch viele, die hier waren, bald eine passende Beschäftigung finden.“ Tina Heliosch, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Vechta betont: „Aufgrund des anhaltenden Fachkräftebedarfs ist es wichtig, dass Unternehmen die Potentiale der geflüchteter Menschen erkennen und sie aktiv und frühzeitig einstellen, auch wenn die Sprachkenntnisse noch nicht auf dem optimalen Stand sind. Die Sprache kann während der Beschäftigung verbessert werden. Mit der entsprechenden Unterstützung kann so die auf Helferebene eingestellte Arbeitskraft perspektivisch zur Fachkraft von morgen werden. Um den höheren Aufwand für die Unternehmen auszugleichen, gibt es verschiedene Fördermöglichkeiten. Auch für das Anerkennen oder Nachholen von Qualifikationen. Von einer frühzeitigen Integration in eine Beschäftigung profitieren am Ende alle Seiten.“ Dafür, dass dies noch stärker durch die Unternehmen angenommen wird, setzen sich alle beteiligten Organisationen ein, dies sind neben Arbeitsagentur, Landkreis und Jobcenter auch die Industrie- und Handelskammer, Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaft, Landwirtschaftskammer, Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, Perspektive: Pflege! e.V. und das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“, durch entsprechende Beratungsangebote. 

Hintergrund:

Der Arbeitskreis mit dem Schwerpunkt „Integration in Beschäftigung“ gehört zum übergeordneten Netzwerk „Integration“ im Landkreis Vechta, besteht aus Fachkräften von Arbeitsagentur, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Jobcenter, Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft, Kreishandwerkerschaft, Landkreis, Landwirtschaftskammer, Perspektive: Pflege! e.V. und trifft sich regelmäßig unter Koordination der Agentur für Arbeit, um den Austausch zu integrationsrelevanten Themen zu fördern, die jeweiligen Beratungs- und Dienstleistungsangebote miteinander zu verbinden und gemeinsam Angebote zu initiieren.