Zum Ferienbeginn nahm die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis leicht zu, die Quote liegt davon unberührt weiterhin bei 3,7 Prozent. „Die Zunahme der Arbeitslosigkeit zu Beginn der Sommerferien ist eine jährlich wiederkehrende Entwicklung. Befristete Verträge laufen häufig zum Halbjahr aus, aber vor allem enden in dieser Zeit viele Ausbildungen und nicht alle Absolvent*innen werden von den Betrieben direkt übernommen“, erklärt die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle.
Im vergangenen Monat meldeten sich 802 Personen bei der Waiblinger Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Rems-Murr aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos. Im gleichen Zeitraum konnten 579 Frauen und Männer ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer neuen Beschäftigung beenden, 666 weitere begannen mit einer Ausbildung oder Qualifizierung. Insgesamt sind im Rems-Murr-Kreis Ende Juli 9011 Personen arbeitslos gemeldet, 115 mehr als im Vormonat. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im Bezirk bei 3,6 Prozent (8688 Personen).
Auch landesweit stieg die Arbeitslosigkeit im Verlauf der letzten vier Wochen leicht an. Wie im Rems-Murr-Kreis, so liegt die Arbeitslosenquote auch in Baden-Württemberg gleichauf zum Vormonat (3,8%).
Wenig überraschend ist für Käferle die Tatsache, dass sich in den letzten vier Wochen vor allem die Zahl arbeitsloser junger Erwachsener erhöhte. 637 Personen unter 25 Jahren sind derzeit bei der Agentur für Arbeit Waiblingen und dem Jobcenter Rems-Murr arbeitslos gemeldet, 90 mehr als im Juni dieses Jahres. Die Arbeitslosenquote dieser Altersgruppe stieg von 2,2 Prozent im Juni auf aktuell 2,5 Prozent und liegt damit auf Vorjahresniveau. „Aufgrund der Beendigung betrieblicher und schulischer Ausbildungen im Juli nimmt die Arbeitslosigkeit unter den Jüngeren über die Sommermonate jedes Jahr zu“, weiß Käferle. Sie weist darauf hin, dass es sich dabei erfahrungsgemäß lediglich um eine vorübergehende Entwicklung handelt, da diese frisch ausgebildeten jungen Fachkräfte nach der Sommerpause in der Regel schnell eine neue Beschäftigung finden, eine weiterführende Schule besuchen oder ein Studium beginnen. „Der Fachkräftebedarf ist groß wie nie. Wer seine Ausbildung geschafft hat, ist auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt“, betont sie.
Wer sich nach einer betrieblichen Ausbildung beziehungsweise einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis arbeitslos meldet, hat in der Regel einen Anspruch auf Arbeitslosengeld 1 und wird daher von der Agentur für Arbeit beraten. Aus diesem Grund nahm die Arbeitslosenzahl zum Vormonat ausschließlich im Rechtskreis des Sozialgesetzbuches III zu (+ 198). Beim Jobcenter ging die Zahl der arbeitslos gemeldeten Bürgergeldbeziehenden um 83 zurück. Derzeit werden kreisweit 43,9 Prozent aller arbeitslos Gemeldeten von der Agentur für Arbeit betreut, 56,1 Prozent erhalten Bürgergeld vom Jobcenter.
Die Unternehmen und Verwaltungen im Rems-Murr-Kreis meldeten dem Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter im letzten Monat 509 neue Stellen im Rems-Murr-Kreis, 26 mehr als im Vormonat Juni. Mit aktuell über 2400 freien Stellen im Bezirk steht Arbeitsuchenden unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche insgesamt ein breites Stellenspektrum zur Verfügung.
Nicht auf nächstes Jahr warten – jetzt noch #AusbildungKlarmachen
Fast 2500 Ausbildungsstellen wurden den Beratungs- und Vermittlungsfachkräften der Waiblinger Agentur für Arbeit seit Herbst letzten Jahres für das im September beginnenden Ausbildungsjahr gemeldet. Von diesen sind momentan noch über 1170 nicht besetzt. Zusätzlich steht ein riesiges Angebot in der gesamten Region zur Verfügung, welches aufgrund der guten Verkehrsanbindung ebenfalls problemlos genutzt werden kann. „Es besteht nach wie vor die Möglichkeit einen Ausbildungsplatz für dieses Jahr zu ergattern“, betont die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit Christine Käferle.
Wer spontan eine eilige Frage zum Thema Ausbildung hat, kann jeden Donnerstag zwischen 14 und 18 Uhr zur offenen Sprechstunde im Berufsinformationszentrum Waiblingen kommen – ganz ohne Anmeldung.
Jugendliche, die noch auf der Suche sind und bislang keinen Kontakt zur Berufsberatung aufgenommen haben, sollten dies schnellstmöglich nachholen. Wer eine individuelle Beratung wünscht, kann unter der Nummer 0800 4 5555 00 einen Beratungstermin vereinbaren.
Übrigens: Für all diejenigen, die für 2024 noch auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle sind oder noch nicht genau wissen, wo die Reise beruflich hingehen soll, gibt es eine tolle Möglichkeit in verschiedene Berufsbilder reinzuschnuppern: Unter www.praktikumswoche.de/rems-murr-kreis können sich junge Erwachsene anmelden und erhalten so die Möglichkeit in der Zeit vom 6. Oktober bis 03. November im Rahmen von Schnuppertagen Einblick in verschiedene Unternehmen und Berufsfelder zu gewinnen.