Saisonale Sommerpause auf dem Arbeitsmarkt: Arbeitslosenquote steigt auf 3,9 Prozent

Im Ferienmonat August nahm die Zahl der Arbeitslosen im Rems-Murr-Kreis im Vergleich zum Vormonat um 508 Personen zu. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 3,7 auf 3,9 Prozent.

31.08.2023 | Presseinfo Nr. 38

Im Ferienmonat August nahm die Zahl der Arbeitslosen im Rems-Murr-Kreis im Vergleich zum Vormonat um 508 Personen zu. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 3,7 auf 3,9 Prozent. Für die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle, ist dieser Anstieg den zweiten Monat in Folge nicht überraschend. „Einige schulische und betriebliche Ausbildungen enden bereits im Juli, andere erst im August. Entsprechend melden sich die betroffenen jungen Erwachsenen in dieser Zeit arbeitslos. Viele Betriebe stellen erst nach der Sommerpause wieder Personal ein. Daher erhöht sich die Arbeitslosigkeit in den beiden Sommermonaten vorübergehend und flacht anschließend wieder ab“, weiß sie aus langjähriger Erfahrung.

 

In den vergangenen vier Wochen meldeten sich kreisweit insgesamt 892 Männer und Frauen nach der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos. Im gleichen Zeitraum konnten 559 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung beenden. Insgesamt sind bei der Waiblinger Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Rems-Murr Ende August 9519 Personen arbeitslos gemeldet. Davon werden 5254 Arbeitslose vom Jobcenter betreut, während 4265 Personen bei der Agentur für Arbeit arbeitslos gemeldet sind. Im Vergleich zu Baden-Württemberg zeichnet sich im Rems-Murr-Kreis sowohl zum Vormonat als auch zum Vorjahr eine etwas günstigere Entwicklung ab. Landesweit nahm die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat wie auch zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent zu.


Wie bereits im Juli waren im August verstärkt unter 25-Jährige vom Eintritt in die Arbeitslosigkeit betroffen. Ihre Zahl stieg im Bezirk im vergangenen Monat um 144 auf 781 Personen. Die Arbeitslosenquote dieses Personenkreises erhöhte sich von 2,5 auf 3,1 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,2 Prozent.  Auch wenn einige junge Erwachsene nach der Ausbildung nicht übernommen wurden, dauert ihre Arbeitslosigkeit in den allermeisten Fällen nur wenige Wochen. „Diese Entwicklung zeigt sich jedes Jahr. Viele Betroffene haben bereits eine Zusage für eine Einstellung nach der Sommerpause oder beginnen ein Studium oder Weiterbildung“. Und auch für die restlichen Fachkräfte stehen die Chancen auf eine Anstellung bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage gut, wie Käferle betont: „Arbeitgeber*innen haben jetzt die Chance, frisch ausgebildete, junge Fachkräfte für ihr Unternehmen zu gewinnen“.


Eine abgeschlossene Ausbildung ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Aufgrund der sich stetig verändernden Anforderungen an Beschäftigte bildet lebenslanges Lernen die Grundlage für eine erfolgreiche Berufs- und Lebensperspektive. „Durch den technischen Wandel geht es ohne Weiterbildung im Job nicht mehr. Daher ist uns besonders wichtig, durch gezielte Unterstützung, sowohl in beratender als auch in finanzieller Hinsicht, die Beschäftigungschancen nachhaltig zu erhöhen“, betont Käferle den Stellenwert der Weiterbildungsförderung bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern. „Auch wenn im Bereich der Weiterbildungen derzeit ein sommerferienbedingter Rückgang zu verzeichnen ist, tun wir weiterhin alles dafür, für das Thema Qualifizierung zu werben. Dabei nehmen wir sowohl Arbeitsuchende und Beschäftigte als auch Unternehmen in den Blick“, führt sie weiter aus.

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Die Nachfrage nach neuen Mitarbeitenden hält sich mit 487 Stellenmeldungen auf Vormonatsniveau. Insgesamt bietet die Jobbörse Arbeitsuchenden momentan knapp 2500 Stellenangebote im gesamten Rems-Murr-Kreis.


Tipp:Übrigens: Auch wenn das Ausbildungsjahr offiziell zum 01. September beginnt, suchen Unternehmen nach wie vor Auszubildende, die noch in diesem Jahr beginnen möchten. „Allen, die noch auf der Suche sind, möchte ich mitteilen: Es ist noch nicht zu spät! Bis zum Jahresende ist in den meisten Ausbildungen noch ein Einstieg möglich. Derzeit sind bei uns noch 1052 freie Ausbildungsstellen aus dem Rems-Murr-Kreis für 2023 gemeldet“, weist Käferle hin. Sie rät allen, die noch keine passende Ausbildung gefunden haben, sich umgehend mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit in Verbindung zu setzen.