Weitere Eintrübung am Rems-Murr-Arbeitsmarkt im November: Arbeitslosenquote steigt auf 3,9 Prozent

Die konjunkturbedingte Eintrübung am Arbeitsmarkt setzt sich auch im Rems-Murr-Kreis weiter fort. Die Zahl der Arbeitslosen im Landkreis stieg im November zum Vormonat um 48 auf 9354 Personen. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,1 Prozentpunkte zu.

"Die Zahl der Arbeitslosen hat sich in den vergangenen Wochen geringfügig erhöht. Für gewöhnlich geht die Arbeitslosigkeit im November zurück. Aufgrund der konjunkturellen Lage zeigt sich in diesem Jahr leider eine gegenteilige Entwicklung", ordnet die Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle, die aktuellen Monatszahlen ein.

30.11.2023 | Presseinfo Nr. 54

In den letzten vier Wochen meldeten sich insgesamt 927 Männer und Frauen aus dem Rems-Murr-Kreis nach der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos, 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum konnten 673 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden, 732 weitere begannen eine Ausbildung oder Qualifizierung. Ende November liegt die Arbeitslosenquote im Rems-Murr-Kreis bei 3,9 Prozent und damit gleichauf mit der Quote im Land. Vor einem Jahr betrug sie sowohl im Landkreis als auch in Baden-Württemberg 3,6 Prozent.


Der Anstieg der Arbeitslosigkeit der letzten Wochen betraf ausschließlich den Bereich der Arbeitslosenversicherung. Im Berichtszeitraum nahm die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Waiblingen arbeitslos Gemeldeten um 55 auf 4063 Personen zu. Beim Jobcenter Rems-Murr hingegen waren mit 5291 Männer und Frauen im Vergleich zum Vormonat sieben arbeitslose Bürgergeldbeziehende weniger gemeldet. „Konjunkturelle Eintrübungen wirken sich erfahrungsgemäß immer zuerst im Bereich der Arbeitslosenversicherung aus, da Personen, deren Beschäftigungsverhältnis endet, in der Regel einen Anspruch auf Arbeitslosengeld erworben haben“, erläutert Käferle.


Anlässlich der „Woche der Menschen mit Behinderung“ vom 27. November bis 03. Dezember weist die Leiterin der Agentur für Arbeit Waiblingen, Christine Käferle, darauf hin, dass derzeit im Bezirk 523 schwerbehinderte Personen arbeitslos gemeldet sind. „Gerade diese Menschen sind in der Regel hochmotiviert und oftmals überdurchschnittlich gut qualifiziert“, betont sie. „Inklusion bringt weiter, denn Arbeitsuchende mit Behinderung können einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung im Unternehmen leisten. Die Vielfalt im Unternehmen hat zusätzlich positiven Einfluss auf die Unternehmenskultur“. Um die notwendigen Voraussetzungen vor Ort zu schaffen, bietet die Bundesagentur für Arbeit zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten an. „Unsere Vermittlungsfachkräfte beraten kompetent zu allen Themen rund um die Beschäftigung von Menschen mit besonderen Handicaps, helfen bei der Organisation und zeigen finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten auf“, führt sie weiter aus. Interessierte Unternehmen können sich mit ihren persönlichen Ansprechpartner*innen beim Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen oder über die gebührenfreie Hotline 0800 4 5555 20 Kontakt aufnehmen.

 

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Die Anzahl der Stellenmeldungen bewegt sich mit 444 neuen Angeboten leicht über Vormonatsniveau. „Wir erleben ungeachtet dieser leichten Zunahme in den vergangenen Monaten eine Zurückhaltung im Vergleich zu den früheren Jahren“, so Käferle. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften besteht ihrer Aussage nach in den meisten Branchen aber nach wie vor. Kreisweit sind bei der Agentur für Arbeit rund 2500 offene Stellen gemeldet. Wer sich über diese und andere Angebote aus der Region informieren möchte, findet sie unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche.