Welchen positiven Einfluss die Beschäftigung von Schwerbehinderten auf die Unternehmenskultur hat und wie Inklusion funktioniert, darüber informierte sich Käferle am 5. Dezember beim Vor Ort-Besuch bei DienstleistungsPartner GmbH (DLP) in Kernen. Gemeinsam mit Nadine Starzmann, Teamleitern beim Integrationsfachdienst (IFD) Rems-Murr, tauschte sie sich mit der Geschäftsführerin des DLP, Petra Vogler, über die Möglichkeiten und Vorteile von Inklusionsunternehmen aus. Im Gespräch wurde deutlich, wie Inklusion für alle gewinnbringend gelingen kann, aber auch wo Stolpersteine liegen beziehungsweise welche Anpassungen erforderlich sind.
Die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung erfordert von allen Beteiligten hohe Gesprächsbereitschaft und die Fähigkeit Kompromisse einzugehen. Sind hierzu alle bereit, wird Inklusion gelebt. „Bis zu 25 Prozent unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Menschen mit Handicaps. Seit der Gründung zeigen wir als Unternehmen gemeinsam mit unseren Beschäftigten, dass sich soziales Engagement und wirtschaftlicher Erfolg in einem gesellschaftlich tragfähigen Netzwerk unterstützen", hebt Vogler hervor. Käferle weist in Hinblick auf den allgegenwärtigen Fachkräftemangel darauf hin, dass eine stärkere Integration von schwerbehinderten Menschen in den Arbeitsmarkt einen Beitrag dazu leisten kann, die Fachkräftelücke zu schließen. „Im Rems-Murr-Kreis sind derzeit rund 520 Personen mit anerkannter Schwerbehinderung arbeitslos gemeldet. 48 Prozent verfügen über einen Berufsabschluss, sieben Prozent über einen akademischen", führt sie weiter aus. Starzmann ergänzt, dass erfolgreiche Inklusion am Arbeitsmarkt eine Win-Win-Situation ist. Die Menschen profitieren durch die Teilhabe am Arbeitsleben. Die Unternehmen profitieren durch die Besetzung ihrer Arbeitsplätze und durch vielfältiges Know-how in den Betrieben.
Um die zusätzlichen Aufwendungen für das Unternehmen abzufedern, beraten die speziell geschulten Fachkräfte der Agentur für Arbeit und des Integrationsfachdienstes interessierte Unternehmen zu den verschiedenen Fördermöglichkeiten. So individuell und vielfältig wie die Menschen sind, so unterschiedlich sind auch die Möglichkeiten, sie zu unterstützen.
„Wir unterstützen beispielsweise durch einen Eingliederungszuschuss, um eine gute Einarbeitung zu erleichtern, durch die Übernahme der Kosten während einer Probebeschäftigung, durch einen Zuschuss zur Aus- und Weiterbildung oder auch bei der behindertengerechten Ausstattung von Arbeitsplätzen", beschreibt Käferle das Angebot der Bundesagentur für Arbeit.
Der IFD als neutraler Beratungsdienst zum Thema Teilhabe am Arbeitsleben berät und unterstützt ebenfalls Menschen mit Schwerbehinderung und deren Arbeitgeber. „Wir sehen uns als Ergänzung zu den Angeboten der Agentur für Arbeit", betont Starzmann. „Nach Ablauf der Förderbeiträge durch die Agentur haben das Integrationsamt und die Eingliederungshilfe die Möglichkeit, weiterhin die Lohnkosten sowie eine behindertengerechte Ausstattung zu bezuschussen und so zur nachhaltigen Sicherung von Arbeitsverhältnissen von Menschen mit Schwerbehinderung beizutragen".
Vogler bestätigt: „Die Zusammenarbeit funktioniert bereits seit mehreren Jahren sehr gut. Ich kann nur an alle anderen Unternehmen appellieren, keine Vorbehalte und Unsicherheiten gegenüber der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen zu haben und einfach auf die Ansprechpartner der Agentur für Arbeit zuzugehen. Gemeinsam mit allen Netzwerkpartnern finden sich für alle Hindernisse Lösungen. Dieses gemeinsame Engagement lohnt sich – das zeigt sich mir tagtäglich".