In den letzten vier Wochen nahm die Arbeitslosigkeit im Rems-Murr-Kreis um 0,2 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent zu. Die Zahl der Arbeitslosen stieg von Dezember auf Januar um 557 auf 9238 Personen. Diese Entwicklung ist laut der Leiterin der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle, im Januar durchaus üblich. „Witterungsbedingt kommt es in einigen Bauberufen zu vorübergehenden Kündigungen. Zusätzlich wirken sich das Auslaufen befristeter Verträge und der gängige Kündigungstermin zum Jahresende negativ auf die Arbeitslosenzahlen aus“, begründet sie den aktuellen Anstieg. Auch landesweit entwickelte sich die Arbeitslosigkeit ähnlich, die Quote stieg zum Vormonat um 0,3 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent.
Im Januar meldeten sich im Bezirk der Waiblinger Agentur für Arbeit 1119 Personen aufgrund der Beendigung ihres Beschäftigungsverhältnisses arbeitslos, 294 mehr als im Vormonat. Mit 460 Personen konnten laut Agentur für Arbeit im letzten Monat vergleichsweise wenig Arbeitslose eine neue Arbeitsstelle antreten. „Im ersten Monat des Jahres nehmen generell weniger Unternehmen Neueinstellungen vor,“ weiß Käferle aus langjähriger Erfahrung. „Allerdings sind die Abgänge in Erwerbstätigkeit in diesem Jahr stärker gesunken als im Durchschnitt der letzten Jahre. Auch der Rückgang im Bereich der Stellenmeldungen deutet auf eine etwas ausgebremste Dynamik hin. Ob beziehungsweise inwieweit sich diese Entwicklung fortsetzt, bleibt abzuwarten“, führt sie weiter aus.
Verglichen mit dem Vorjahresmonat nahm die Arbeitslosenquote im Bezirk um 0,1 Prozentpunkte zu, landesweit um 0,3 Prozentpunkte.
Diejenigen, die sich im Anschluss an ein Beschäftigungsverhältnis arbeitslos melden, haben in der Regel Anspruch auf Arbeitslosengeld. Daher stieg die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen und Männer im Agenturbezirk im vergangenen Monat bei der Agentur für Arbeit um 399, beim Jobcenter lediglich um 158 Personen.
Zum Jahreswechsel wurden das Arbeitslosengeld II und das Sozialgeld durch das Bürgergeld abgelöst. „Die Umstellungsprozesse und Auszahlungsanpassungen zum Jahresbeginn verliefen komplikationslos,“ äußert sich Karsten Bühl, Geschäftsführer des Jobcenter Rems-Murr, zufrieden über den bisherigen Ablauf der Einführung des Bürgergeldes in seinem Haus. Im ersten Monat des Jahres meldeten Unternehmen dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service kreisweit 368 freie Arbeitsstellen, 269 weniger als im Monat zuvor. „Wie bereits erwähnt, hat sich die Dynamik am Arbeitsmarkt etwas abgeschwächt. Der Arbeitskräftebedarf ist weiterhin hoch und in nahezu allen Branchen fehlen Arbeits- und Fachkräfte. Trotz Inflation, Unsicherheiten durch den Ukraine-Krieg und andauernde Material- und Lieferengpässe zeigt sich der Arbeitsmarkt insgesamt weiterhin stabil“, bewertet Käferle die aktuelle Entwicklung. Derzeit finden Arbeitsuche unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche rund 2900 Arbeitsstellen aus dem Rems-Murr-Kreis.