Zum Ende des Berufsberatungsjahres (30. September) zieht die Agentur für Arbeit Waiblingen Bilanz zum Ausbildungsmarkt im Rems-Murr-Kreis. Von Oktober 2023 bis September 2024 wurden der Waiblinger Agentur für Arbeit 2552 Ausbildungsstellen gemeldet, 245 weniger als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum ging die Zahl derer, die Vermittlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten der Berufsberatung nutzten, mit 2466 jungen Ausbildungssuchenden um 45 zurück.
Bestand an gemeldeten Bewerber*innen und gemeldeten Ausbildungsstellen im Rems-Murr-Kreis
Dass im Rems-Murr-Kreis die Zahl der gemeldeten Bewerber*innen nur geringfügig niedriger ist, als die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen, bietet für die Leiterin in der Waiblinger Agentur für Arbeit, Christine Käferle, keinen Anlass zur Sorge. „Auszubildenden steht hier nicht nur der Rems-Murr-Kreis für ihre Suche zur Verfügung, sondern die Ausbildungsplatzsuche geht weit in die Region Stuttgart, insbesondere in die Landeshauptstadt hinein. Dort gibt es weiterhin deutlich mehr gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerber*innen. Dies ist für die Unternehmen im Rems-Murr-Kreis eine starke Konkurrenz bei der Gewinnung von Auszubildenden“, ordnet sie ein. „Wichtig ist für uns, durch einen frühzeitigen und engen Kontakt im Berufswahlprozess dafür zu sorgen, dass uns keine Jugendlichen verloren gehen“, betont sie weiter.
Verbleib der gemeldeten Bewerber*innen
47 Prozent der bei der Agentur für Arbeit gemeldeten Jugendlichen nahmen zu Beginn des Ausbildungsjahres nach eigener Auskunft eine Ausbildung auf. 21 Prozent entschieden sich für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium oder ein Praktikum. 188 junge Erwachsene (8%) nahmen anstelle einer Ausbildung eine Arbeit auf, weitere 62 Personen engagieren sich in gemeinnützigen, sozialen Diensten. 39 Jugendliche, die bei der Ausbildungssuche noch nicht erfolgreich waren, haben ein über die Agentur für Arbeit gefördertes Unterstützungsangebot angenommen, um so ihre Chancen für das nächste Ausbildungsjahr erheblich zu verbessern. 45 junge Menschen konnten zum 30.09. weder eine Ausbildung aufnehmen, noch eine Alternative finden. Die Berufsberatungskräfte setzen die intensiven Vermittlungsbemühungen fort und arbeiten mit diesen Jugendlichen an Alternativen, beispielsweise dem Beginn einer Einstiegsqualifizierung. Von 328 Ratsuchenden, die bei der Berufsberatung nach einem Ausbildungsplatz gefragt hatten, liegt trotz mehrfacher Kontaktversuche keine Rückmeldung zum aktuellen Stand vor.
Top-10-Berufe der gemeldeten Ausbildungsstellen
Für 45Für 452 Ausbildungsangebote konnten bis Ende September keine Auszubildenden gefunden werden. „Der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unterstützt die Unternehmen im Kreis natürlich weiterhin bei der Besetzung der noch freien Ausbildungsstellen. Die Berufswünsche der Jugendlichen passen oft nicht mit den angebotenen Berufen zusammen, ebenso die Anforderungen der Ausbildungsbetriebe an die Kompetenzen “, berichtet Käferle.
Top-10-Berufe der gemeldeten Bewerber*innen
Viele junge Menschen haben sehr konkrete Vorstellungen von ihrer Ausbildung. Alternative Ausbildungsberufe sind ihnen oftmals nur unzureichend bzw. gar nicht bekannt. Dies zeigt sich auch bei den nahezu unveränderten Top 10 der Ausbildungsberufe. KFZ-Mechatroniker*in – PKW-Technik, Kaufleute für Büromanagement und Industriekaufleute führen die Top 10 an, gefolgt von Mechatroniker*in und Verkäufer*in. Im Vergleich zum vergangenen Berufsausbildungsjahr hat sich bei den TOP 10 lediglich ein Berufswunsch geändert: Neu hinzugekommen ist die Ausbildung Anlagenmechaniker*in - Sanitär-/Heiz.-Klimatechnik, wodurch die Fachkraft-Lagerlogistik aus den TOP 10 verdrängt wurde. „Unsere Berufsberater*innen informieren umfassend zu alternativen Berufsbildern und deren Anforderungen, auch unter Einbeziehung von verschiedenen Online-Angeboten. Unser Ziel ist es, sowohl die bislang erfolglosen Ausbildungssuchenden als auch die Unternehmen so zu beraten und zu unterstützen, dass ein Ausbildungsverhältnis trotz vielleicht nicht ganz optimal passenden Voraussetzungen zustande kommt. So beraten wir die Unternehmen auch über Alternativen und Unterstützungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel eine Einstiegsqualifizierung oder die Assistierte Ausbildung“, beschreibt Käferle die Aufgabe der Beratungsfachkräfte.
Es ist noch nicht zu spät – jetzt schnell noch aktiv werden
Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres im September waren noch 452 Stellen unbesetzt.
„Auch wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, können junge Menschen noch eine Ausbildung aufnehmen. Unsere Berufsberater*innen unternehmen derzeit sehr viel, dass möglichst niemand am Übergang von der Schule in den Beruf verlorengeht. Wir beraten individuell, bei uns im Haus, vor Ort in den Schulen, per Videokommunikation oder auch telefonisch“, so Käferle. „Um sich über ihre Möglichkeiten im laufenden Ausbildungsjahr klar zu werden, sollten Jugendliche möglichst rasch einen Termin bei der Berufsberatung vereinbaren“, appelliert sie an junge Menschen, die noch nicht das Passende gefunden haben. Dafür können sie die Hotline 0800 4 5555 00 anrufen oder sich online unter www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung mit der Berufsberatung in Verbindung setzen und einen Termin vereinbaren. Wer spontan eine eilige Frage zum Thema Ausbildung hat, kann jeden Donnerstag zwischen 14 und 17 Uhr zur offenen Sprechstunde im Berufsinformationszentrum Waiblingen kommen – ganz ohne Anmeldung.
Check-U, das Erkundungstool für Ausbildung und Studium, kann zudem dabei unterstützen, herauszufinden, welche Ausbildungen oder Studienfelder zu den eigenen Stärken passen. Dieses und weitere Unterstützungstools sind zu finden unter www.arbeitsagentur.de/bildung
Unternehmen, die sich über das umfangreiche Unterstützungsangebot informieren oder eine Ausbildungsstelle melden möchten, können sich direkt an die Mitarbeitenden im Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Waiblingen wenden – telefonisch unter der kostenfreien Nummer 0800 4 5555 20 oder per Mail unter Waiblingen.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.