Im Dezember liegt die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Weiden bei 3,0 Prozent. Auf Grund der jahreszeitlich üblichen Entlassungen in Außenberufen ist die Zahl der arbeitslosen Personen gegenüber dem Vormonat auf insgesamt 3.627 Männer und Frauen angewachsen.
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden, Thomas Würdinger, berichtet über die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt im Dezember: „Die Arbeitslosigkeit liegt mit einem Minus von 783 Personen bzw. 17,8 Prozent deutlich unter dem Vorjahresniveau. Auf Grund der jahreszeitlich üblichen Entlassungen in Außenberufen ist die Zahl der arbeitslosen Personen gegenüber dem Vormonat leicht auf insgesamt 3.627 Männer und Frauen angewachsen.
Insbesondere die Weiterbildung von arbeitslosen und arbeitssuchenden Menschen stand im Fokus unserer Beratungs- und Vermittlungstätigkeiten im vergangenen Jahr. Denn wer gut qualifiziert ist, verliert seltener seine Arbeitsstelle. In Zeiten von hohem Fachkräftebedarf sind auch die regionalen Unternehmer an diesem Thema sehr interessiert und nutzen zunehmend Beratungsmöglichkeiten und Förderprogramme der Arbeitsagentur, um ungelernte Arbeitnehmer zu Fachkräften zu qualifizieren.“
Mit Blick auf die Winterarbeitslosigkeit und die weiterhin gute Auftragslage verweist Würdinger auf das Saison-Kurzarbeitergeld. Dieses Förderinstrument richtet sich speziell an Betriebe im Bau- und Baunebengewerbe und kann bei Schlechtwetterphasen genutzt werden, um Kündigungen zu vermeiden. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit informiert interessierte Arbeitgeber unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 20.
Ein Blick auf die Statistikdaten der Arbeitsagentur zeigt eine hohe Dynamik am Arbeitsmarkt. So meldeten sich im Berichtsmonat 1.015 Personen erstmals oder erneut arbeitslos, während 773 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen um 15 Prozent gesunken auf 1.590. Bei den erwerbslosen Jugendlichen unter 25 Jahren ist die Zahl um 36,8 Prozent auf 283 Personen abgesunken.
Berufliche Integration und die begleitende Weiterbildung von geringqualifizierten Menschen, die in der Region leben, haben weiterhin eine sehr hohe Priorität und werden auch im neuen Jahr wichtige Aufgabenschwerpunkte darstellen, so Würdinger.
Blick auf die Rechtskreise
Die jahreszeitlichen Entlassungen bewirken in beiden Rechtskreisen steigende Arbeitslosenzahlen in den letzten vier Wochen. So stieg die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung um 137 auf 1.829 Männer und Frauen. Die Jobcenter waren für 1.798 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner.
Analog zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen zeigt sich auch bei der Unterbeschäftigung ein Anstieg im Dezember. Die Unterbeschäftigung zählt auch Personen in entlastenden arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen und in kurzfristiger Arbeitsunfähigkeit mit und stieg auf 4.788 Personen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie allerdings deutlich um 986 Personen oder 17,1 Prozent gesunken.
Arbeitskräftenachfrage
Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Weiden sind aktuell 3.392 Arbeitsangebote zur Besetzung gemeldet, gegenüber November ist dies ein Plus von 142 Stellen oder 4,4 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 1.312 Stellen mehr (63 Prozent). Arbeitgeber meldeten im Dezember 666 neue Arbeitsstellen, das waren 113 Stellen oder 20,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Seit Jahresbeginn sind damit 7.287 Stellen eingegangen, was deutlich den Fachkräftebedarf aufzeigt.
„Die große Herausforderung bei der Besetzung der freien Arbeitsplätze ist es, Bewerber mit den geforderten Qualifikationen zu finden bzw. mit Hilfe von Weiterbildungsmaßnahmen zu generieren. Zusätzlich sind Arbeitszeit und Arbeitsort Kriterien, die bei einer erfolgreichen Stellenbesetzung eine wichtige Rolle spielen“, informiert Würdinger.
Im Produktions- und Fertigungsbereich sind 1.289 Stellen gemeldet, zugleich bietet die Branche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit 598 Arbeitsplätze an. Hoher Arbeitskräftebedarf herrscht auch im Bereich Kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (414 Stellen).
Stadt Weiden mit Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent
Mit einem Zuwachs von 365 Beschäftigten binnen eines Jahres stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse auf 28.199. Stellenangebote sind 1.031 in der Stadt Weiden gemeldet. Saisonbedingte Kündigungen sind u.a. ursächlich für einen Anstieg der Arbeitslosenzahlen. 1.051 Männer und Frauen waren im Dezember im Stadtgebiet arbeitslos. Die Arbeitslosenquote von 4,4 Prozent liegt 1,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert.
Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung
„Die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung in unserer Region hat im vergangenen Jahrzehnt einen rasanten Aufschwung erlebt und ist nach aktuellstem Stand – 30.6.2021 - mit 87.956 Personen, auf dem Höchststand“, erläutert Thomas Würdinger, Leiter der Agentur für Arbeit Weiden.
Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (+494 oder +3,0%). Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung bei der Herstellung von Vorleistungsgütern, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (–199 oder –3,0%).
48.381 aller am 30.06.2021 in der Region sozialversicherungspflichtig Beschäftigten sind männlich, 2,1 Prozent oder 1.006 mehr als noch ein Jahr davor. Um 1,3 Prozent wuchs der Frauenanteil auf 39.575.
25.073 aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind in Teilzeit beschäftigt. „Diese Zahlen belegen unser Anliegen, den weiblichen Beschäftigungsanteil weiter zu steigern, um dieses Potential auch für die Deckung des Fachkräftebedarfs zu nutzen“, erklärt Thomas Würdinger.
Ein Blick auf die Altersstruktur: 10.311 und damit 0,3 Prozent oder 30 Personen weniger als ein Jahr davor waren unter 25 Jahre alt. In der Altersgruppe zwischen 25 und 55 Jahren stieg der Anteil im Vorjahresvergleich um 1 Prozent auf 58.075, während 18.854 zwischen 55 und 65 Jahre alt sind, 5,1 Prozent mehr als noch im Juni 2020.
Auch aufgrund der demografischen Entwicklung kommt der Gruppe der nichtdeutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zunehmend Bedeutung zu. Deren Anteil verbuchte von Juni 2020 bis Juni 2021 eine Zuwachsrate von 10,4 Prozent. Zum Stichtag waren insgesamt 10.732 Ausländer im Agenturbezirk Weiden beschäftigt.