Der Wintermonat Dezember bewirkt einen Anstieg der Arbeitslosenzahl insbesondere in den witterungsabhängigen Branchen. So sind im Landkreis Tirschenreuth 1.118 Männer und Frauen arbeitslos und die Arbeitslosenquote klettert leicht auf 2,7 Prozent. Mit 27.466 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten wird trotz anhaltenden Corona Einschränkungen ein Höchststand erreicht.
Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth, blickt auf eine gute Entwicklung in den letzten Monaten zurück: „Der Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth zeigt sich robust. In den letzten vier Wochen führten insbesondere saisonal bedingte Personalfreistellungen bei Arbeitskräften aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Forst-, Garten- und Landschaftsbaubetrieben, zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Der gegenüber dem Vormonat um 39 Prozent gesteigerte Zugang aus Erwerbstätigkeit in der Arbeitslosenversicherung spiegelt aber auch die anhaltende Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen wider.“
Der Arbeitsmarkt zeigt sich auch im Berichtsmonat Dezember dynamisch. 287 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, im gleichen Zeitraum konnten 225 Arbeitnehmer ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Laut Geschäftsstellenleiter Franz werden sich in den nächsten Wochen verstärkt Arbeitnehmer aus witterungsabhängigen Branchen arbeitslos melden, die oftmals aber bereits eine Wiedereinstellungszusage für das Frühjahr besitzen. Insgesamt sind in diesen Branchen kontinuierlich zurückgehende saisonale Zugänge in den letzten Jahren zu beobachten gewesen – dies zeichnet sich auch für diesen Jahreswechsel ab.
Mit intensiven Vermittlungs- und Beratungsaktivitäten soll an den guten Ergebnissen des Jahres 2021 angeknüpft werden.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen um 15,7 Prozent auf 484 gesunken. Bei den erwerbslosen Jugendlichen unter 25 Jahren sank die Anzahl um 44,4 Prozent auf 70 Personen.
Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen
Im vergangenen Jahr senkte sich die Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Ansprüchen an die Arbeitslosenversicherung sank binnen eines Jahres um 23,9 Prozent auf 581 arbeitslose Männer und Frauen. Das Jobcenter Tirschenreuth vermeldete ein ganz leichtes Absinken gegenüber Dezember 2020 um 0,6 Prozent bei den hilfebedürftigen Arbeitslosen. Es ist für 537 Arbeitslose erster Ansprechpartner.
Hoher Fachkräftebedarf in der Region
Ein Indiz für den hohen Personalbedarf sind die 27.466 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Tirschenreuth. Die Daten zur Beschäftigung mit Stichtag 30. Juni 2021 zeigen eine Zunahme um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wobei die absoluten Beschäftigtenzahlen im Bereich Verarbeitendes Gewerbe (324 Personen oder 3,1 Prozent) am deutlichsten gewachsen sind.
Der Anstieg der Beschäftigung löste auch einen wachsenden Bedarf an Fachkräften aus. Dies bestätigt auch der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Tirschenreuth. Insgesamt 1.022 Stellenangebote meldeten die Unternehmen im Dezember in der Region. Seit Jahresbeginn sind damit 2.045 Stellen eingegangen, das ist eine Zunahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 566 Stellen oder rund 38 Prozent.
Hohen Personalbedarf meldeten die Branchen Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung mit 415 Arbeitsangeboten und Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit mit 213 Stellen. Die zeitnahe Besetzung der Arbeitsstellen hat oberste Priorität beim Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur. Branchen, die unmittelbar von den Beschlüssen zum Lockdown betroffen sind, haben weniger Stellen gemeldet. Neben den Auswirkungen der Krise gilt es den Transformationsprozess zu meistern. Die Beschäftigungsentwicklung wird von Branchen stabilisiert, die teilweise auch stark von der strukturellen Transformation betroffen sind.
Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit informiert Arbeitgeber unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 20.