Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden im November 2022

Arbeitsmarkt bleibt robust

30.11.2022 | Presseinfo Nr. 47

Trotz Unsicherheiten war der Arbeitsmarkt geprägt von einer weiterhin stabilen Entwicklung. Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen stieg leicht auf 4.066. Die Arbeitslosenquote im Bezirk der Weidener Arbeitsagentur liegt bei 3,4 Prozent, genauso hoch wie im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es einen Anstieg um 0,6 Prozent-Punkte. Auch auf Grund der stabilen Witterungsverhältnisse berichtet die Agentur für Arbeit Weiden über eine ungebrochene Nachfrage nach Fachkräften.

Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Weidener Arbeitsagentur, informierte über die Entwicklung am Arbeitsmarkt: „Es waren im November 2.050 Männer und 2.016 Frauen im Agenturbezirk arbeitslos, insgesamt 688 Personen bzw. rund 20 Prozent mehr als vor einem Jahr.“

Im November 2022 meldeten sich 1.033 Personen neu oder erneut arbeitslos, gleichzeitig beendeten 947 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit. Die aktuellen Zahlen zeigen allerdings auch, dass sich die Dynamik am Arbeitsmarkt etwas abschwächt, für uns ein Zeichen für die anstehende Winterpause“, ergänzt Würdinger. Die Zahl der erwerbslosen Jugendlichen unter 25 Jahren sank im Vergleich zum Vormonat um 4,3 Prozent auf 381 Jugendliche, im Vergleich zum Vorjahresmonat ist hier ein Anstieg um 46 Prozent oder 120 Jugendliche zu verzeichnen. Bei arbeitslosen Frauen vermeldete die Agentur einen Anstieg zum Vormonat um 1,5 Prozent.

Intensive Beratungs- und zielgerichtete Vermittlungs- bzw. Weiterbildungsangebote sind auch der Schlüssel für eine erfolgreiche berufliche Integration bei älteren Arbeitnehmern (1.760 Arbeitslose). Das sind 1,4 Prozent mehr als vor einem Monat und 199 oder 12,7 Prozent mehr als im November letzten Jahres.

Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen

„Die bundesweite Aktionswoche vom 28. November bis 3. Dezember 2022, die auf die Situation der Menschen mit Behinderung und das Thema Inklusion aufmerksam macht, möchte ich zum Anlass nehmen, um Menschen mit Behinderung als Fachkräfte weiter in den Fokus der Unternehmen zu rücken. Denn dieses Potenzial kann helfen, den hohen Bedarf an Arbeits- und Fachkräften zu verringern. So sind beispielsweise arbeitslose Menschen mit Schwerbehinderung im Mittel sogar etwas höher qualifiziert als arbeitslose Menschen ohne Schwerbehinderung. Außerdem sind sie zumeist loyale und motivierte Mitarbeiter. Die Agentur für Arbeit Weiden unterstützt Arbeitgeber zudem bei der Finanzierung notwendiger Qualifizierungsmaßnahmen“, so Thomas Würdinger.

Der Anteil an schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen beträgt im Berichtsmonat 12,1 Prozent. Somit waren im November 491 schwerbehinderte Menschen auf der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle, das sind 5,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Laut Agenturchef ist bei Menschen mit Behinderungen eine erfolgreiche Vermittlung möglich, wenn potentielle Arbeitgeber ausführlich zu deren Stärken und Fähigkeiten beraten werden. „Mit entsprechenden Beratungs- und Fördermöglichkeiten steigen die Chancen für eine erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt“, berichtet Würdinger. „Unsere für die Betreuung von schwerbehinderten Menschen zuständigen spezialisierten Vermittlungsfachkräfte leisten hier wertvolle Beratungsdienste. Sie informieren auch im Hinblick auf die eventuell notwendige Gestaltung eines Arbeitsplatzes und treiben die Mär der Unkündbarkeit schwerbehinderter Menschen aus.“

Online Beratungstermine vereinbaren: ein weiterer digitaler Zugangskanal zur Agentur für Arbeit

Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wünschen sich neben den schon bestehenden persönlichen und telefonischen Kontaktmöglichkeiten auch einen Onlinekontakt zu Behörden, zum Beispiel, um einen Termin zu vereinbaren. Über die Online-Terminvereinbarung (OTV) können Kundinnen und Kunden bereits seit April 2022 ihren Wunschtermin in der Agentur für Arbeit vereinbaren. Unnötige Wartezeiten in der Agentur lassen sich somit vermeiden. Es können zudem viele weitere Kundenanliegen auf Termin geklärt werden. Zusätzlich können Beratungsgespräche zur Feststellung passender Qualifizierungsangebote auch per Video von den Vermittlungsfachkräften geführt werden.

https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/weiden/startseite

Blick auf die Rechtskreise

Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Im November waren 1.655 Personen im Bereich der Arbeitslosenversicherung gemeldet, lediglich 37 Menschen mehr als im Vorjahresmonat. Im November waren die Jobcenter Weiden-Neustadt und Tirschenreuth für 2.411 arbeitslose Menschen zuständig.

Stadt Weiden bei einer Quote von 4,8 Prozent

Die Arbeitslosigkeit im Stadtgebiet Weiden ist im Vergleich zum Oktober um 0,2 Prozent gestiegen. 1.137 Menschen waren arbeitslos und somit 154 mehr als vor einem Jahr. Das Jobcenter Weiden-Neustadt war für 729 Jobsuchende zuständig, die Agentur für Arbeit für 408 arbeitslose Menschen. Der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur berichtet über einen aktuellen Bestand bei den gemeldeten Arbeitsstellen von 1.078 Stellen.

Rückgang der gemeldeten Stellenangebote

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden waren im November 3.518 Arbeitsstellen gemeldet, gegenüber Oktober ist das ein Rückgang von 192 oder 5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 268 Stellen mehr (+8 Prozent). Arbeitgeber meldeten im November 406 neue Arbeitsstellen, das waren 157 oder 28 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Viele Jobangebote verzeichnet der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe (695 Stellen), weitere 551 Angebote bei den Fertigungsberufen sowie eine rege Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Verkehrs- und Logistikberufe mit 401 Arbeitsstellen.

Die Beratung der Unternehmen zu alternativen Besetzungsstrategien steht zunehmend weiter oben auf der Agenda des Arbeitgeber-Services der Arbeitsagentur. So rät Würdinger den Unternehmen, ältere Beschäftigte so lange wie möglich in das Arbeitsleben einzubinden, um deren Wissen und berufliche Erfahrungen an die jüngere Generation weiterzugeben. Eine gegebenenfalls notwendige Qualifizierung und den dabei entstehenden Arbeitsausfall von Beschäftigten können wir finanziell ausgleichen. Wichtig ist auch, auf das veränderte Nachfrageverhalten der Bewerberinnen und Bewerber zu reagieren. Zunehmend gefragt sind flexible Beschäftigungsformen, insbesondere Teilzeitarbeit, oder attraktive Arbeitszeitmodelle.