Im Landkreis Tirschenreuth wird im November wieder eine niedrige Arbeitslosenquote von 3,3 Prozent ausgewiesen. Die Zahl der arbeitslosen Personen sank auf 1.354. Das ist eine Verbesserung um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der Arbeitslosen allerdings um 28,8 Prozent an.
Weiterhin gute Werte am regionalen Arbeitsmarkt verkündet Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth: „Da die Witterungsverhältnisse die Bautätigkeit und andere wetterabhängige Branchen bisher wenig beeinträchtigten, kann der Arbeitsmarkt gute Ergebnisse im November vorweisen. 649 Männer und 705 Frauen waren im Landkreis arbeitslos gemeldet, ein Absinken zum Vormonat um 11 Personen und ein Anstieg um 303 erwerbslose Personen im Vergleich zum Vorjahr.“
Dies spiegelt sich in den aktuellen Arbeitsmarktzahlen wider. Insbesondere die Anzahl an ausländischen Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 4,2 Prozentpunkte auf 474 Personen. Der Anteil an schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen beträgt im Berichtsmonat 10,5 Prozent. Im November sind 142 schwerbehinderte Menschen auf der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle, das sind 4,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Dazu sagt Franz:“ Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen stieg in der Pandemie überproportional an. Diese besondere Personengruppe ist im Durchschnitt höher qualifiziert als andere Arbeitslose und meist hoch motiviert und besonders loyal zum Unternehmen. Die Einstellung arbeitsloser schwerbehinderter Menschen und die Ausstattung des Arbeitsplatzes können meist besonders gut gefördert werden und in vielen Fällen spart sich der Arbeitgeber auch noch die Ausgleichsabgabe. Unsere auf diese Gruppe spezialisierten Berater und Beraterinnen stehen für qualifizierte Auskünfte gerne zur Verfügung.
Im November beendeten 259 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig meldeten sich 257 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur oder im Jobcenter neu oder erneut arbeitslos.
Von der Besetzung gemeldeter Stellen profitieren mittlerweile zahlreiche Menschen, die an beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen der Arbeitsagentur teilgenommen haben.
„Die zielgerichtete Qualifizierung ist für erwerbslose Menschen aber auch bei einer beruflichen Neuausrichtung im Rahmen einer Beschäftigung die beste Möglichkeit, einen dauerhaften Arbeitsplatz zu finden bzw. zu erhalten“, ergänzt Franz.
Online Beratungstermine vereinbaren: ein weiterer digitaler Zugangskanal zur Agentur für Arbeit
Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wünschen sich neben den schon bestehenden persönlichen und telefonischen Kontaktmöglichkeiten auch einen Onlinekontakt zu Behörden, zum Beispiel, um einen Termin zu vereinbaren. Über die Online-Terminvereinbarung (OTV) können Kundinnen und Kunden bereits seit April 2022 ihren Wunschtermin in der Agentur für Arbeit vereinbaren. Unnötige Wartezeiten in der Agentur lassen sich somit vermeiden. Es können zudem viele weitere Kundenanliegen auf Termin geklärt werden. Zusätzlich können Beratungsgespräche zur Feststellung passender Qualifizierungsangebote auch per Video von den Vermittlungsfachkräften geführt werden.
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/weiden/startseite
Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen
Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Die Agentur für Arbeit war für 506 arbeitslose Menschen erster Ansprechpartner am Arbeitsmarkt. Beim Jobcenter Tirschenreuth stieg die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen binnen eines Jahres auf 858 Arbeitslose, das sind 63,7 Prozent mehr. Ursächlich hierfür ist die Überführung der ukrainischen Kriegsflüchtlinge in die Grundsicherung.
Stellensuche im Überblick
Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen lag im November bei 984, davon 960 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Der für die Besetzung zuständige Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur berichtet über einen verstetigten hohen Bedarf insbesondere an Fachkräften. „Dieses Potential zu erschließen ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Unser Blick ist speziell gerichtet auf Geringqualifizierte, Schwerbehinderte, ältere Arbeitsuchende, Personen mit Migrationshintergrund sowie Frauen, die das Ziel haben, wieder in das Berufsleben einzusteigen“, so der Agenturleiter. „Diese Aufgabe kann nur gemeinsam mit den Unternehmen gestemmt werden, die den Bewerbern auch die Chance bieten, ihr Potential zu zeigen und zu entwickeln. Das Thema Qualifizierung ist eines unserer erfolgreichsten Instrumente, um gezielt das Defizit an Fachkräften auszugleichen.“