Insgesamt 4.243 Männer und Frauen waren im Agenturbezirk Weiden arbeitslos, 1.047 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr.
Mit 2.608 Männern und 1.635 Frauen waren 65 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als im Vormonat und sogar 1.047 weniger als im Vorjahr. Die relativ kurze Winterpause spiegelte sich deutlich in den aktuellen Arbeitsmarktdaten wider. So wurden weniger Erwerbstätige arbeitslos (insgesamt 423 Personen) und es erfolgten die ersten Arbeitsaufnahmen in den witterungsabhängigen Branchen. In den letzten vier Wochen konnten insgesamt 1.005 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden. „Darüber hinaus gibt es immer mehr Firmen im Bauhaupt- und Baunebengewerbe, die ihre Fachkräfte auch über die Wintermonate weiter beschäftigen. In dieser Zeit konnten viele Arbeitnehmer Überstunden oder Resturlaub abbauen, so dass ein Rückgang der Arbeitslosenzahl im Februar möglich war“, ergänzt Würdinger.
Von den insgesamt 4.243 Arbeitslosen waren 62 Prozent Männer. 1.998 Personen waren älter als 55 Jahre. Die Anzahl der arbeitslosen Jugendlichen unter 20 Jahre lag bei 63 Personen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 21 Prozent auf 686 Personen.
Junge Arbeitnehmer werden seltener entlassen
349 arbeitslose Personen waren jünger als 25 Jahre. Die Arbeitgeber investieren nicht nur in Ausbildung, sondern sind bestrebt, ihre jungen, gut ausgebildeten Fachkräfte im Unternehmen zu halten. Das Engagement der Firmen zeigt sich auch in den vielen Praxisbeispielen, die in der bundesweiten Woche der Ausbildung vom 14. – 18. März vorgestellt werden. Das duale Ausbildungssystem bietet für Berufseinsteiger beste und vor allem langfristige berufliche Perspektiven. „Die verschiedensten Ausbildungsmöglichkeiten stellen unsere Betriebe, Institutionen und Schulen auch am 26. März bei der Ausbildungsmesse Nordoberpfalz, die diesmal wieder von 9.00 – 14.00 Uhr in der Max-Reger-Halle in Weiden stattfindet, vor“, ergänzt Würdinger.
„Aktuell startet mit der Vergabe des Halbjahreszeugnisses für viele Jugendliche die Bewerbungsphase für eine Ausbildungsstelle. Personalverantwortliche bitte ich, auch jungen Menschen mit schlechteren Noten eine Chance zu einem Vorstellungsgespräch oder Praktikum zu geben. Im Februar konnten die 901 bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Weiden registrierten Bewerber aus insgesamt 2.064 gemeldeten Ausbildungsstellen auswählen. Damit stehen rechnerisch jedem Bewerber 2,3 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Während einer Ausbildung bietet die Arbeitsagentur im Bedarfsfall gezielte und individuelle Hilfen an, u.a. die ausbildungsbegleitenden Hilfen (abH), um einen erfolgreichen Berufsabschluss zu ermöglichen. Bei Fragen hilft die Berufsberatung unter der BA-Hotline 0800 4 555500 oder per Email: Weiden.Berufsberatung@arbeitsagentur.de.
Für Unternehmen, die Auszubildende suchen, steht unser Arbeitgeber-Service gerne als Ansprechpartner unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 555 20 zur Verfügung.“
Blick auf die Rechtskreise
Seit Einführung der Hartz-IV-Reformen werden arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit und hilfebedürftige Arbeitslose von den Jobcentern betreut. Von Erwerbslosigkeit waren in der Arbeitslosenversicherung 2.444 Personen betroffen, im Vergleich zum Vorjahr 851 Menschen weniger. In der Grundsicherung gab es 1.799 Arbeitslose, ein Rückgang um 196 Personen. „Viele arbeitslose Männer und Frauen nutzten die zahlreichen Fördermöglichkeiten der Arbeitsagentur und der Jobcenter, um auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen“, fasst der Agenturleiter die Arbeitsmarktentwicklung des letzten Jahres zusammen.
Arbeitslosenquote in Weiden bei 4,8 Prozent
Erfreulich ist ein leichter Rückgang der Arbeitslosenzahlen auf 1.145 erwerbslose Männer und Frauen im Vergleich zum Vormonat. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 Prozent lag die Stadt Weiden um 1,4 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Die Zahl der Arbeitslosen sank in der Arbeitslosenversicherung binnen eines Jahres um 33 Prozent auf 488 Erwerbslose. Im Jobcenter Weiden-Neustadt waren 657 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 12,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Insgesamt 1.019 gemeldete Stellen im Stadtgebiet betreute der Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur Weiden.
Fachkräfte gesucht
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und die Zahl der gemeldeten Stellen befanden sich weiter im Aufwärtstrend. Dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Weiden wurden insgesamt 3.547 Arbeitsstellen, davon 3.399 sozialversicherungspflichtig, gemeldet. Insgesamt sind im Agenturbezirk Weiden 87.956 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte gemeldet. Gegenüber dem Vorjahresquartal ist das eine deutliche Zunahme um 1.509 Beschäftigte oder 1,7 Prozent. Eine verstärkte Nachfrage nach Arbeitskräften war in den Produktions- und Fertigungsberufen (1.362 Stellen) zu verzeichnen, in der Branche Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit (572) und im Bereich kaufmännische Dienstleistungen, Handel, Vertrieb, Tourismus (430).
„Die vielerorts nach wie vor gute Auftragslage in vielen Unternehmen war in der Vergangenheit entscheidende Grundlage des deutlichen Beschäftigungsaufbaus. Dieser hält auch aktuell – trotz eingetrübter Konjunktur – in einigen Branchen weiter an und sorgt für eine immer noch hohe Arbeitskräftenachfrage. Dieser langjährigen Entwicklung und letztlich dem demografischen Wandel kann das inländische Arbeitskräftepotenzial allein nicht mehr genügen“, erklärt Thomas Würdinger, Leiter der Agentur für Arbeit Weiden.
Am 1. März 2022 jährt sich zum zweiten Mal das Inkrafttreten des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG). Ziel des FEG ist insbesondere die Zuwanderung berufsqualifizierter Fachkräfte zu erleichtern, für die in Deutschland der Abschluss einer (dualen) Berufsausbildung erforderlich ist.
Für qualifizierte Fachkräfte, die in Deutschland arbeiten möchten, haben sich mit dem FEG die Möglichkeiten zur Einreise verbessert, wenn sie aus einem Land außerhalb der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums oder der Schweiz kommen.
Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland bleibt beispielsweise im Gesundheitssektor („Pflege“), im Handwerk oder in der Logistik hoch. Die Pandemie verschärft eher den Druck in Unternehmen, den Strukturwandel erfolgreich zu meistern und dem demografischen Wandel etwas entgegenzusetzen. Die Corona-Pandemie hat Fachkräftezuwanderung nach Deutschland allerdings teilweise deutlich erschwert, v.a. durch: (temporäre) Schließungen der Visastellen und Einstellung von Reiseverbindungen.