Mit einer Arbeitslosenquote von 3,7 Prozent blieb die Arbeitsmarktsituation weiterhin auf stabilem Niveau. Es wurde das gleiche Ergebnis wie im Vormonat erreicht und im Vergleich zum Vorjahresmonat verschlechterte sich die Quote um 0,3 Prozentpunkte.
Im Juni waren insgesamt 4.408 Menschen im Agenturbezirk Weiden arbeitslos gemeldet. Das sind 405 Menschen weniger als im Vorjahresmonat.
Im Zuständigkeitsbereich der Weidener Arbeitsagentur waren insgesamt 2.337 Männer und 2.071 Frauen arbeitslos gemeldet. Von Arbeitslosigkeit betroffen waren 1.842 ältere Personen, 0,2 Prozent mehr als im Vormonat. Die Zahl der arbeitslosen Frauen stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,8 Prozent oder 75 Personen auf 2.071.
1.458 Menschen ausländischer Herkunft waren im Juni von Erwerbslosigkeit betroffen, das sind 23,9 Prozent oder 281 Personen mehr als im Vorjahresmonat.
941 Männer und Frauen konnten im Juni ihre Arbeitslosigkeit beenden. Dagegen meldeten sich in den letzten vier Wochen insgesamt 972 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos.
Blick auf die Rechtskreise
Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren im Juni 1.914 Personen gemeldet, 204 Personen mehr als im Vorjahresmonat.
Auch im Jobcenter gab es einen Anstieg um 201 Personen oder 8,8 Prozent. Insgesamt 2.494 Menschen waren im Juni beim Jobcenter arbeitslos gemeldet.
Arbeitslosigkeit in der Stadt Weiden
In den letzten vier Wochen ist die Zahl der Erwerbslosen in der Stadt Weiden geringfügig auf 1.322 gestiegen, gegenüber Juni 2022 ist dies ein Anstieg um 240 arbeitslose Personen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni bei 5,5 Prozent und ist somit eine Verschlechterung um 0,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Vormonat, zum Vorjahresmonat sogar um 0,9 Prozentpunkte.
Im Berichtsmonat war die Agentur für Arbeit Weiden für 505 arbeitslose Menschen im Stadtgebiet zuständig. Das Jobcenter Weiden-Neustadt berichtet über einen Anstieg um 19,1 Prozent zum Vorjahresmonat und ist momentan für 817 arbeitslose Männer und Frauen erster Ansprechpartner bei der Jobsuche. 1.081 Arbeitsstellen sind dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit für das Stadt-gebiet Weiden gemeldet.
Hohe Ausbildungsbereitschaft der Betriebe
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2022 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden 1.033 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 54 weniger als im Vorjahreszeitraum (–5 Prozent). Zugleich gab es 2.465 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 115 (+5 Prozent). Ende Juni waren 265 Bewerber noch unversorgt und 1.264 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es weniger unversorgte Bewerber (–58 oder –18 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war größer (+28 oder +2 Prozent).
Der Vorsitzende der Geschäftsführung Thomas Würdinger appelliert an alle Schulabgänger und junge Erwachsene ohne Berufsausbildung, bei der Suche nach einer Ausbildung das kostenlose und informative Beratungsangebot der Arbeitsagentur zu nutzen: „Informieren Sie sich bei der Berufsberatung und testen Sie in Praktika, ob der angedachte Wunschberuf Ihre Erwartungen erfüllt oder welche Alternativen die Unternehmen in der Region anbieten. Unter der kostenfreien Telefonnummer 0 800 4 5555 00 können gerne Beratungstermine vereinbart werden.“
Personalbedarf
Es wurden im Juni 438 neue Arbeitsstellen gemeldet. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen liegt derzeit bei 3.532 Stellen. Viele Jobangebote verzeichnete der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe mit 690 Stellen, weitere 596 Angebote bei den Fertigungsberufen, sowie eine rege Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Verkehrs- und Logistikberufe mit 362 Arbeitsstellen.
Fachkräfteeinwanderung: Bundestag hat das Fachkräfteeinwanderungsgesetz auf den Weg gebracht
Mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz sollen die Hürden für die Einwanderung gesenkt, Deutschland als Zielland attraktiver und ein moderneres Zuwanderungssystem gestaltet werden. Laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung schrumpft das sogenannte Erwerbspersonenpotenzial ohne Zuwanderung demografisch bedingt bis 2035 um sieben Millionen. Das Gesetz soll einen Beitrag dazu leisten, diesen Effekt abzufedern.
Der Gesetzentwurf ermöglicht beispielsweise, dass Fachkräfte mit anerkannter Qualifikationen auch eine ganz andere qualifizierte Beschäftigung ausüben können. Menschen mit Berufserfahrung, aber ohne formale Anerkennung des ausländischen Abschlusses in Deutschland, können durch das Gesetz leichter Arbeit in Deutschland aufnehmen.