Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Tirschenreuth im September 2023

Goldener Herbstanfang

29.09.2023 | Presseinfo Nr. 39

Im Landkreis Tirschenreuth liegt die Arbeitslosenquote bei 3,6 Prozent. Es sind in beiden Rechtskreisen 1.476 Personen arbeitslos gemeldet, 69 weniger als im Vormonat. 

Das Ende der Ferienzeit macht sich im Berichtsmonat bemerkbar. „Erfahrungsgemäß werden sich auch in den nächsten Wochen derzeit arbeitsuchende Jugendliche, die ein Studium, eine Beschäftigung oder verspätet eine Ausbildung aufnehmen, bei der Arbeitsagentur oder dem Jobcenter abmelden.“ erläutert Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit in Tirschenreuth.

Die weiterhin stabile Konjunkturlage in der nördlichen Oberpfalz bewirkt, dass Arbeitslosigkeit bei allen Personengruppen im Vergleich zum Vormonat abgebaut wurde. Im Vergleich zum Vorjahresmonat allerdings gab es in der Personengruppe der arbeitslosen Männer (103 Personen mehr) einen Anstieg zu verzeichnen. Dagegen sank die Personengruppe der arbeitslosen Frauen im Vergleich zum Vorjahreswert um 104 Personen. Thomas Franz, Leiter der Agentur für Arbeit Tirschenreuth, berichtet: „Betrachtet man die Arbeitslosenversicherung und die Beziehenden von Bürgergeld getrennt, ergibt sich ein Anstieg der gemeldeten Arbeitslosen um 98 Personen oder 17,6 Prozent im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur. In der Grundsicherung dagegen gibt es gegenläufig ein deutliches Absinken im Vergleich zum Vorjahresmonat mit 99 Personen oder 10,7 Prozent.“

Von der Entwicklung am Arbeitsmarkt partizipieren konnte die Gruppe der 15 bis unter 20-jährigen. Im Vergleich zum Vormonat verringerte sich ihre Anzahl um 18,6 Prozent. Ebenso sank die Zahl der älteren Arbeitslosen über 55 Jahre um 5,0 Prozent.

„Viele unserer arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen zielen auf Orientierung, Qualifizierung und Weiterbildung, den Erwerb eines Berufsabschlusses oder notwendiger beruflicher Qualifikationen. Wir bieten diese Maßnahmen zielgerichtet an und klären individuell mit unseren Kunden die Bereitschaft, sich weiterzubilden.“, ergänzt Franz. 

Insgesamt meldeten sich im Landkreis Tirschenreuth 312 Menschen neu oder erneut arbeitslos und 384 Männer und Frauen konnten im gleichen Zeitraum ihre Arbeitslosigkeit beenden. 

Blick auf die Rechtskreise

Arbeitsuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. Die Agentur für Arbeit ist im Berichtsmonat für 654 arbeitslose Menschen erster Ansprechpartner am Arbeitsmarkt, 98 Personen mehr als im Vorjahr. Beim Jobcenter Tirschenreuth sind 822 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet.

Viele Branchen suchen Fachkräfte

Viele Unternehmen sind auf der Suche nach gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur sind 873 Arbeitsangebote im September gemeldet, davon 839 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen sowie 106 Teilzeitstellen. Rund 62 Prozent richten sich an Fachkräfte, lediglich 23 Prozent waren Helferstellen. Die Gewinnung gut ausgebildeter, neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird für Betriebe verschiedenster Branchen zunehmend zur Herausforderung. Für diese Unternehmen kann es sich lohnen, bei der Personalsuche den Blick auch nach innen zu richten. Thomas Franz regt an, Beschäftigte, deren Qualifikation noch nicht oder nicht mehr den Anforderungen der Unternehmen entsprechen, verstärkt im bestehenden Beschäftigungsverhältnis weiterzubilden – auch mithilfe der Bundesagentur für Arbeit. „Von einer solchen Qualifizierung im Betrieb profitieren dann alle Seiten: Den Betrieben stehen ihre erfahrenen und mit den Unternehmensabläufen vertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig als gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Die Beschäftigten reduzieren ihr Risiko, arbeitslos zu werden – gerade in Zeiten von Digitalisierung und Strukturwandel“. 

Ganz konkret unterstützt die Agentur für Arbeit Tirschenreuth Betriebe, die ihren geringqualifizierten Beschäftigten den Erwerb eines Berufsabschlusses ermöglichen wollen. Aber auch Anpassungsqualifizierungen werden gefördert. Dabei gilt: Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – ungeachtet von Alter, Qualifikation oder Betriebsgröße – können unterstützt werden, insbesondere, wenn ihr Berufsabschluss mindestens vier Jahre zurückliegt. Die Bundesagentur für Arbeit kann die Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Lohn entweder vollständig oder zum Teil übernehmen. 
Auch die Bereitstellung von Umschulungsgelegenheiten für interessierte Arbeitsuchende ergänzend zu Ausbildungsplätzen kann einen drohenden Fachkräftemangel im Betrieb entgegenwirken.

Alternativ kann auch eine Rekrutierung von Fachkräften aus dem Ausland zielführend sein. Ganz herzlich laden wir daher alle interessierten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu unserem Fachtag „Chancen nutzen mit ausländischen Fachkräften“ am Donnerstag, 12.10.2023 von 16 Uhr bis 19 Uhr, im Foyer der Agentur für Arbeit Weiden ein. 
Anmeldungen (begrenzte Teilnehmerzahl) bitte bis 03.10. 2023 unter https://eveeno.com/300965559.

Suche nach Auszubildenden setzt sich fort

„Der Blick auf die offenen Stellen zeigt, dass insbesondere eine fundierte Ausbildung viele berufliche Möglichkeiten eröffnet. Es ist auch für bisher Unentschlossene noch nicht zu spät, sich eine Ausbildungsstelle zu suchen. Beginnt die Ausbildung später, hat dies Auswirkungen auf das Ende der Ausbildung, das sich dann entsprechend verschiebt.“, ergänzt Franz. Die Berufsberatung der Arbeitsagentur informiert ausbildungsplatzsuchende Jugendliche auch kurzfristig über das aktuelle Angebot an Ausbildungsstellen. Eine Terminvereinbarung für ein Beratungsgespräch ist unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 00 möglich. Umfassende Zahlen zum Ausbildungsjahr 2022/2023 wird die Agentur für Arbeit Anfang November in ihrer Ausbildungsmarktbilanz veröffentlichen.