Im Landkreis Tirschenreuth wird im November wieder eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent ausgewiesen. Die Zahl der arbeitslosen Personen stieg leicht auf 1.411. Das ist eine Verschlechterung um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat und im Vergleich zum Vorjahresmonat ebenfalls.
Weitgehend stabile Werte am regionalen Arbeitsmarkt verkündet Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth: „Da die Witterungsverhältnisse die Bautätigkeit und andere wetterabhängige Branchen bisher wenig beeinträchtigten, kann der Arbeitsmarkt gute Ergebnisse im November vorweisen. 763 Männer und 648 Frauen waren im Landkreis arbeitslos gemeldet, ein Anstieg zum Vormonat um 39 Personen und ein Anstieg um 57 erwerbslose Personen im Vergleich zum Vorjahr.“
Dies spiegelt sich in den aktuellen Arbeitsmarktzahlen wider. Die Anzahl an ausländischen Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 3,3 Prozentpunkte auf 432 Personen. Im November beendeten 309 Personen ihre Arbeitslosigkeit. Gleichzeitig meldeten sich 355 Männer und Frauen bei der Arbeitsagentur oder im Jobcenter neu oder erneut arbeitslos.
Von der Besetzung gemeldeter Stellen profitieren mittlerweile zahlreiche Menschen, die an beruflichen Qualifizierungsmaßnahmen der Arbeitsagentur teilgenommen haben. „Die zielgerichtete Qualifizierung ist für erwerbslose Menschen aber auch bei einer beruflichen Neuausrichtung im Rahmen einer Beschäftigung die beste Möglichkeit, einen dauerhaften Arbeitsplatz zu finden bzw. zu erhalten“, ergänzt Franz.
Zudem stehen nach dem erfolgreichen Besuch von Integrationskursen zunehmend Personen mit Migrationshintergrund am Arbeitsmarkt zur Verfügung. „Insbesondere ein Quereinstieg bietet hier einerseits Potential, offene Arbeitsplätze zu besetzen, und andererseits den Migranten am Arbeitsplatz vertiefte Deutschkenntnisse bei der Ausübung der Tätigkeit zu vermitteln.“
Arbeitslosigkeit in beiden Rechtskreisen
Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. Die Agentur für Arbeit war für 651 arbeitslose Menschen erster Ansprechpartner am Arbeitsmarkt. Beim Jobcenter Tirschenreuth sank die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen binnen eines Jahres auf 760 Arbeitslose, das sind 10,4 Prozent weniger.
Anteil der arbeitslosen schwerbehinderten Menschen
„Der internationale Tag der Menschen mit Behinderungen am 3. Dezember 2023, der auf die Situation der Menschen mit Behinderung und das Thema Inklusion aufmerksam macht, möchte ich zum Anlass nehmen, um Menschen mit Behinderung als Fachkräfte weiter in den Fokus der Unternehmen zu rücken. Der Anteil an schwerbehinderten Menschen an allen Arbeitslosen beträgt im Berichtsmonat 12,5 Prozent. Im November sind 176 schwerbehinderte Menschen auf der Suche nach einer passenden Arbeitsstelle, das sind 23,9 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Dazu sagt Franz: “Die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen stieg in der Pandemie überproportional an. Diese besondere Personengruppe ist im Durchschnitt höher qualifiziert, hoch motiviert und besonders loyal zum Unternehmen. Die Einstellung arbeitsloser schwerbehinderter Menschen und die Ausstattung des Arbeitsplatzes können meist besonders gut gefördert werden und in vielen Fällen spart sich der Arbeitgeber auch noch die Ausgleichsabgabe. Unsere auf diese Gruppe spezialisierten Berater und Beraterinnen stehen für qualifizierte Auskünfte gerne zur Verfügung.“
Laut Franz ist bei Menschen mit Behinderungen eine erfolgreiche Vermittlung möglich, wenn potentielle Arbeitgeber ausführlich zu deren Stärken und Fähigkeiten beraten werden.
Stellensuche im Überblick
Die Zahl der gemeldeten offenen Arbeitsstellen lag im November bei 843, davon 807 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungen. Der für die Besetzung zuständige Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur berichtet über einen verstetigten hohen Bedarf insbesondere an Fachkräften. „Dieses Potential zu erschließen ist eine unserer wichtigsten Aufgaben. Unser Blick ist speziell gerichtet auf Geringqualifizierte, Schwerbehinderte, ältere Arbeitsuchende, Personen mit Migrationshintergrund sowie Frauen, die das Ziel haben, wieder in das Berufsleben einzusteigen“, so der Agenturleiter. „Diese Aufgabe kann nur gemeinsam mit den Unternehmen gestemmt werden, die den Bewerbern auch die Chance bieten, ihr Potential zu zeigen und zu entwickeln. Das Thema Qualifizierung ist eines unserer erfolgreichsten Instrumente, um gezielt das Defizit an Fachkräften auszugleichen.“