Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden im Juli 2024

Sommerflaute auf dem Arbeitsmarkt

31.07.2024 | Presseinfo Nr. 17

Die Tendenz zu leicht steigenden Arbeitsmarktzahlen im Agenturbezirk Weiden setzte sich auch im Juli fort. Die Arbeitslosenquote liegt bei 4,0 Prozent. Die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen umfasste 4.820 Personen. Ein Anstieg um 128 Arbeitslose zum Vormonat und um 352 Personen zum Vorjahresmonat.

„Wie jedes Jahr melden sich einige Jugendliche im Juli arbeitslos, weil sie nach der Ausbildung nicht übernommen werden, daher ist die Anzahl der Arbeitslosen im Ver-gleich zum Vormonat leicht angestiegen. Ich erwarte, dass sich die Meisten in den nächsten Wochen, spätestens im September wegen Arbeitsaufnahme oder einem weiteren Schulbesuch bzw. Studium wieder abmelden.“ kommentiert Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Weiden. „Die Arbeitslosenquote mit 4,0 Prozent liegt geringfügig über dem Niveau des Vorjahres mit 3,7 Prozent.“

Im Agenturbezirk Weiden sind im Berichtsmonat 4.820 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 128 Personen oder 2,7 Prozent mehr als im Vormonat und 352 Personen oder 7,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote liegt mit abnehmendem Trend bei 2.948.

„Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt verlangsamt sich zunehmend, alleine im Juli wurden 10 Prozent weniger Stellen beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit gemeldet als im Vorjahr.

Zugleich erhöhen sich die Chancen für Arbeitgeber sich gute Potenziale aus dem Kreise von arbeitslosen Menschen zu erschließen. Es bestehen unter anderem Möglichkeiten, sich Arbeitskräftepotenziale aus Erziehungs- oder Pflegeberufen oder der Produktion und Fertigung zu erschließen. Der Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit kann dabei unterstützend für die Arbeitgeber tätig werden, z.B. auch in der Qualifizierung von neuen Mitarbeitern“, so Würdinger weiter.

Ein Blick auf die Personengruppen zeigt, dass 523 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren. Bei den älteren Arbeitnehmern über 55 Jahre zählte die Arbeitsagentur 1.586 von Arbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen betrug 1.383.

Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen

Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. 2.341 Menschen waren im Bereich der Arbeitslosenversicherung arbeitslos gemeldet, ein deutlicher Anstieg von 17,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Zahl hilfebedürftiger Arbeitsloser, die von den Jobcentern betreut werden, stagniert nahezu bei rund 2.480 Männer und Frauen. Ein geringer Anstieg um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat.

Flächendeckender Fachkräftebedarf

Der branchenübergreifende Fach- und Arbeitskräftebedarf ist in der hohen Anzahl an gemeldeten offenen Arbeitsstellen zu erkennen. Der Arbeitgeber-Service der Weidener Arbeitsagentur sucht derzeit für 2.948 Stellenangebote die passenden Bewerberinnen und Bewerber. Viele Jobangebote verzeichnete der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe mit 616 Stellen, weitere 461 Angebote bei den Fertigungsberufen, sowie eine rege Nachfrage nach Fachkräften im Bereich der Handelsberufe mit 287 Arbeitsstellen, erklärte Würdinger.

Auszubildende gesucht

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Weiden 1.155 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 81 mehr als im Vorjahreszeitraum (7,5 Prozent). Zugleich gab es 2.560 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 49 (+2 Prozent). Ende Juli waren 264 Bewerber noch unversorgt und 1.209 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Ver-gleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+60 oder +29,4 Prozent), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls größer (+10 oder +0,8 Prozent). Der Trend in Richtung Bewerbermarkt hält an. Die Betriebe in der Region investieren verstärkt in Ausbildung, um sich ihre zukünftigen Fachkräfte zu sichern.

„Die Sommerferien stehen vor der Tür. Alle Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, können sich jetzt noch mit der Berufsberatung in Verbindung setzen. Das gilt auch für Spätzünder, die sich bisher rein auf ihren Schulabschluss konzentriert haben. Wir haben eine bunte Auswahl an freien Ausbildungsstellen für 2024 und 2025. Jugendliche, die im nächsten Jahr ihre Schulausbildung beenden werden, können bereits jetzt loslegen.“ informiert Würdinger.

Die Berufsberater der Arbeitsagentur fragen aktiv nach und unterstützen noch Unentschlossene bei der Wahl des passenden Berufes. Termine bei der Berufsberatung können gerne unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 00 vereinbart werden.

Arbeitslosigkeit in der Stadt Weiden

In der Stadt Weiden waren im Juli 1.404 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 71 mehr als im Juli 2023. Im Bereich der Arbeitslosenversicherung waren 572 Menschen arbeitslos bei der Agentur für Arbeit gemeldet, für weitere 832 Personen war das Jobcenter Weiden-Neustadt erster Ansprechpartner. Im Rechtskreis SGBII stieg die Anzahl der Arbeitslosen somit um 2,5 Prozent oder 20 Personen im Vergleich zum Juli 2023 an. Aktuell waren 898 Arbeitsangebote im Stadtgebiet gemeldet.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung

Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der Nordoberpfalz stagniert auch hier auf einem hohen Niveau. Im Januar 2024 waren 89.472 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das ein Rück-gang um 325 Beschäftigungsverhältnisse oder 0,4 Prozent. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme in der Metall- und Elektroindustrie sowie Stahlindustrie, einem Teilbereich des Verarbeitenden Gewerbes (+960 oder +5,5 Prozent).

Entgelte im Agentur Bezirk Weiden

Das durchschnittliche Bruttomonatsentgelt von Beschäftigten (Median) ist im Ver-gleich zum Vorjahr bundesweit gestiegen und lag bei 3.796 €.

Das mittlere Einkommen in Weiden Stadt lag 2023 bei 3.368 Euro pro Monat, in Neustadt a. d. Waldnaab bei 3.513 Euro und in Tirschenreuth bei 3.415 Euro. Das geht aus einer Auswertung der neuen Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit hervor. In die Entgeltstatistik fließen die Bruttolöhne der Vollzeit-Beschäftigten ein. Teilzeit-Beschäftigte und Selbstständige sind nicht enthalten. Die Auswertung beruht auf dem Median, nicht auf dem Durchschnitt.

Für alle drei Regionen gilt, das Einkommen ohne Berufsabschluss fällt deutlich geringer aus auf der Facharbeiterebene.

Der Einkommensunterschied von Arbeitnehmern mit betrieblicher Ausbildung und Arbeitnehmern ohne Ausbildung beträgt im Laufe der Erwerbsbiographie rund 460.000 Euro. „Mit einer abgeschlossenen Ausbildung kann man seine Zukunft auf eine gute finanzielle Basis stellen“, so Würdinger. Männer haben ein etwa 210 Euro höheres Entgelt als Frauen, ebenso Deutsche mehr als Ausländer. Und mit dem Alter steigt das mittlere Bruttoentgelt, beispielsweise in Neustadt a. d. Waldnaab bei von unter 25jährigen von 3.064 Euro über 3.560 Euro bei den 25 bis 55jährigen bis 3.624 Euro bei den 55 bis 65jährigen.

Weitere Infos zu den Entgelten in einzelnen Berufen liefert der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit unter https://entgeltatlas.arbeitsagentur.de .