Der Arbeitsmarkt im Bezirk der Agentur für Arbeit Tirschenreuth im August 2024

Angespannte Arbeitsmarktlage im August

31.08.2024 | Presseinfo Nr. 18

Saisonbedingt steigt die Arbeitslosenquote in den vergangenen vier Wochen auf 4,1 Prozent. 1.688 Männer und Frauen waren im August bei der Agentur für Arbeit Tirschenreuth arbeitslos gemeldet, 165 mehr als im Juli. Laut Arbeitsagentur beendeten zahlreiche Jugendliche ihre Berufs- oder Schulausbildung und waren im August auf Arbeitssuche.

Die Sommerflaute im Urlaubs- und Ferienmonat August wirkt sich auch auf das Einstellungsverhalten vieler Firmen aus. „In der Haupturlaubszeit sind zahlreiche Unternehmen zurückhaltend bei der Neueinstellung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Jahreszeitlich üblich steigt die Zahl der arbeitslosen Menschen deutlich an. Im Berichtsmonat sind 165 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Juli. Arbeitssuchend sind insbesondere junge Menschen unter 25 Jahre, die sich zum Ende ihrer Schul- oder Berufsausbildung bei der Arbeitsagentur gemeldet haben. Zeitgleich sind auch Personen mit Saisonverträgen von temporärer Arbeitslosigkeit betroffen“, informiert Thomas Franz, Geschäftsstellenleiter in Tirschenreuth. Insgesamt meldeten sich 459 Menschen arbeitslos und im gleichen Zeitraum konnten 284 Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden Die Zahl der arbeitslosen Menschen ausländischer Herkunft sank binnen eines Jahres um 5,5 Prozent auf 463 Erwerbslose. Die Teilnahme an Sprach- und Integrationskursen oder an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen ist die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Eingliederung in den Arbeitsmarkt. Hier setzen die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagentur und des Jobcenters an und bieten umfassende Beratungs- und Vermittlungsgespräche.

Blick auf die Rechtskreise 

Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. So werden 904 arbeitslose Menschen mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung von der Agentur für Arbeit betreut und das Jobcenter ist im Berichtsmonat für 784 hilfebedürftige Arbeitslose erster Ansprechpartner. 

„Mit unseren Vermittlungsaktivitäten, passgenauen Förderprogrammen und einer intensiven Betreuung haben wir die bisher gute wirtschaftliche Situation genutzt, um möglichst viele Menschen beruflich zu integrieren.“

Arbeitsagentur setzt auf Qualifizierung während und zur Vermeidung von Arbeitslosigkeit 

Mit aktuell 856 Stellenangeboten signalisieren die regionalen Unternehmen weiterhin Einstellungsbereitschaft für die kommenden Wochen. Viele Jobangebote verzeichnet der Arbeitgeber-Service im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe (155 Stellen), weitere 155 Angebote bei den Fertigungsberufen sowie im Bereich Verkehrsund Logistikberufe 97 Arbeitsstellen. 

Franz ergänzt: „Bereits im Vorfeld einer Einstellung unterstützen wir Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen mit Möglichkeiten der Arbeitserprobung und Eingliederungsleistungen zum Ausgleich von Vermittlungshemmnissen. Mit individuellen Qualifizierungsangeboten vermitteln wir Bewerberinnen und Bewerbern zudem fehlende fachliche Kenntnisse und ermöglichen ihnen den beruflichen Einstieg als Fachkräfte oder unterstützen mit passender Qualifizierung während der Beschäftigung, um Beschäftigungspotentiale zu heben und somit auch Freisetzungen zu verhindern.“ Den Unternehmen steht der Arbeitgeber-Service vor Ort oder über die 0800 4 5555 20 zur Seite. 

Demnächst werden aus Auftrags- oder Witterungsgründen vor allem wieder Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus den Außenberufen saisonal freigestellt – bei Betrieben, die unter die Baubetriebe-Verordnung fallen (u.a. im Bauhauptgewerbe, Dachdeckereien, Gerüstbau oder im Garten-Landschaftsbau) besteht zur Vermeidung der Arbeitslosigkeit die Möglichkeit Saison-Kurzarbeitergeld zu beantragen. „Es kann dann während des weiterhin bestehenden Arbeitsvertrags auch diese Zeit zur Weiterbildung des Personals genutzt werden, um Defizite für die kommende Saison auszugleichen“, weist Franz auf Gestaltungsmöglichkeiten zur Sicherung der Arbeitskräfte im Betrieb hin. 

Soweit sich eine Freisetzung nicht vermeiden lässt, muss eine Arbeitsuchendmeldung frühzeitig nach §38 SGBIII – nach Registrierung online auf www.arbeitsagentur.de - erfolgen, um finanzielle Nachteile zu vermeiden.

Mehr Ausbildungsstellen als Bewerber 

Auf dem Ausbildungsstellenmarkt zeigt sich ein zunehmendes Ungleichgewicht. Im August liegt die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen bei 334 und damit deutlich über den aktuell noch gemeldeten, unversorgten 34 Bewerberinnen und Bewerbern. „Junge Menschen, die derzeit noch auf der Suche sind, informieren wir auch jetzt noch über das aktuelle Angebot an Ausbildungsmöglichkeiten, das oftmals sehr gute Karrierechancen eröffnet“, berichtet Thomas Franz. Angebote sind dem Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur branchenübergreifend gemeldet. 

Die Berufsberatung bietet noch im September allen interessierten Entlassschülern, die ab Herbst noch keine Ausbildung haben, keinen Studienplatz oder keine Alternativen dazu, zwei Veranstaltungen an:

Am Mittwoch, 04. September stehen die Berufsberater von 10:00 bis 12:00 Uhr zu unterminierten Beratungsgesprächen im Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit Weiden (Weigelstraße 24) zur Verfügung. 

Von 16. bis 18. September findet eine „Last-Minute-Ausbildungsbörse“ ebenfalls im BIZ statt. Es werden die aktuellen und noch offenen Ausbildungsstellen in Gesundheitsberufen, im Einzelhandel, in den Bereichen Handwerk, Technik, Elektro und EDV präsentiert. 

Außerdem werden offene Ausbildungsstellen in Berufen vorgestellt, an die man vielleicht nicht gleich denkt - Berufe die entdeckt werden wollen. Mitarbeiter der Berufsberatung und des Arbeitgeberservices stehen als Ansprechpartner jeweils zur Verfügung. 

Alle Schulabgänger, Erziehungsberechtigte und Ausbildungsstellensuchende sind herzlich eingeladen an diesen drei Tagen zwischen 14:00 und 16:00 Uhr im BIZ vorbeizukommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Des Weiteren können sich junge Menschen jederzeit über die Berufsberatung vor Ort – sowohl persönlich als auch virtuell – informieren: https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsberatung