Der Wintermonat Dezember bewirkt einen leichten Anstieg der Arbeitslosenzahl. So sind im Landkreis Tirschenreuth 1.497 Männer und Frauen arbeitslos und die Arbeitslosenquote klettert um 0,2 Prozentpunkte auf 3,6 Prozent. Mit 28.960 ist die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten erneut gestiegen.
Thomas Franz, Leiter der Geschäftsstelle Tirschenreuth, blickt auf eine gute Entwicklung in den letzten Monaten zurück: „Der Arbeitsmarkt im Landkreis Tirschenreuth zeigt sich robust. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten steigt stetig an.“
Laut Geschäftsstellenleiter Franz werden sich in den nächsten Wochen verstärkt Arbeitnehmer aus witterungsabhängigen Branchen arbeitslos melden, die oftmals aber bereits eine Wiedereinstellungszusage für das Frühjahr besitzen. Insgesamt sind in diesen Branchen kontinuierlich zurückgehende saisonale Zugänge in den letzten Jahren v.a. durch die Nutzung des Saison-Kurzarbeitergeldes zu beobachten gewesen – dies zeichnet sich auch für diesen Jahreswechsel ab.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der arbeitslos gemeldeten Männer um 14 Prozent auf 813 Personen gestiegen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Frauen stieg lediglich 1,2 Prozent auf 684 zum Vorjahr. Bei den erwerbslosen Jugendlichen unter 25 Jahren stieg die Anzahl zum Vormonat um 23 Personen (20,7 Prozent) auf 134 Personen.
Der Arbeitsmarkt zeigt sich auch im Berichtsmonat Dezember dynamisch. 386 Personen meldeten sich neu oder erneut arbeitslos, im gleichen Zeitraum konnten 302 Arbeitnehmer ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Arbeitslosigkeit in den Rechtskreisen
Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld von den Jobcentern. Die Zahl der arbeitslosen Menschen mit Ansprüchen an die Arbeitslosenversicherung stieg binnen eines Jahres um 19,8 Prozent auf 703 arbeitslose Männer und Frauen. Das Jobcenter Tirschenreuth vermeldete dagegen einen leichten Rückgang gegenüber Dezember 2022 um 1 Prozent bei den hilfebedürftigen Arbeitslosen. Es ist für 794 Arbeitslose erster Ansprechpartner.
Hoher Fachkräftebedarf in der Region, aber Abnahme von Stellenangeboten
Ein Indiz für den hohen Personalbedarf sind die 28.960 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Landkreis Tirschenreuth. Die Daten zur Beschäftigten mit Stichtag 30. Juni 2023 zeigen eine Zunahme um 2,1 Prozent (607 Personen) gegenüber dem Vorjahresquartal.
Insgesamt 117 Stellenangebote meldeten die Unternehmen im Dezember in der Region. Seit Jahresbeginn sind damit 1.407 Stellen eingegangen, das ist eine Abnahme gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 206 Stellen oder 13 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 108 Stellen weniger (-11 Prozent).
ie Gewinnung gut ausgebildeter, neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird für Betriebe verschiedenster Branchen wieder zunehmend zur Herausforderung. Für diese Unternehmen kann es sich lohnen, bei der Personalsuche den Blick auch nach innen zu richten. Thomas Franz regt an, Beschäftigte, deren Qualifikation noch nicht oder nicht mehr den Anforderungen der Unternehmen entsprechen, verstärkt weiterzubilden – auch mithilfe der Bundesagentur für Arbeit. „Von einer solchen Qualifizierung im Betrieb profitieren dann alle Seiten: Den Betrieben stehen ihre erfahrenen und mit den Unternehmensabläufen vertrauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter künftig als gut ausgebildete Fachkräfte zur Verfügung. Die Beschäftigten reduzieren ihr Risiko, arbeitslos zu werden – gerade in Zeiten von Digitalisierung und Strukturwandel“.
Ganz konkret unterstützt die Agentur für Arbeit Tirschenreuth Betriebe auch, die ihren geringqualifizierten Beschäftigten den Erwerb eines Berufsabschlusses ermöglichen wollen. Ebenso werden Anpassungsqualifizierungen ab einem gewissen Umfang gefördert.
Ein Team von Spezialisten kann hier sowohl die Arbeitgeber bei der Personalbedarfsplanung als auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei der beruflichen Orientierung unterstützen.
Dabei gilt: Alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – ungeachtet von Alter, Qualifikation oder Betriebsgröße – können gefördert werden! Die Bundesagentur für Arbeit kann neben den Lehrgangskosten auch Lohnkosten entweder vollständig oder zum Teil übernehmen.
Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit informiert Arbeitgeber unter der kostenfreien Service-Rufnummer 0 800 4 5555 20 – kommen Sie auf uns zu.