Die saisonüblichen Freisetzungen in witterungsabhängigen Branchen bewirkten
einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in der nördlichen Oberpfalz. Die
Arbeitslosenquote betrug 4,5 Prozent. Sie lag damit um 0,3 Prozentpunkte
höher als vor einem Jahr. Im Vergleich zum Vormonat stieg die Quote um
0,5 Prozentpunkte. Insgesamt 5.344 Männer und Frauen waren im Januar
von Arbeitslosigkeit betroffen.
„Die winterliche Kälte im Januar lässt die Arbeitslosenquote deutlich steigen. Die
Zahl der arbeitslosen Menschen hat sich vom Dezember auf Januar um 609 erhöht.
Diese Zunahme ist saisonbedingt üblich, spielt sich fast ausschließlich in
der Arbeitslosenversicherung ab. Viele Unternehmen in der Bauwirtschaft nutzen
zunehmend Saisonkurzarbeitergeld, um Kündigungen zu vermeiden“, berichtet
Thomas Würdinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für
Arbeit Weiden.
Insgesamt 3.171 Männer und 2.173 Frauen waren im Agenturbezirk Weiden arbeitslos.
Steigende Arbeitslosenzahlen im Januar verzeichnete die Arbeitsagentur
insbesondere bei den Männern mit einem Plus von 499 zum Vormonat. Dies
waren vor allem witterungsbedingte Neuzugänge aus Außenberufen wie Baugewerbe,
Gerüstbau, Garten- und Landschaftsbau sowie aus dem Straßenbau und
von Fuhrunternehmen.
Mehr Zugänge typisch für den Winter
Im Berichtsmonat meldeten sich 1.570 Personen neu bzw. erneut arbeitslos, das
waren 60 mehr als vor einem Jahr. Gleichzeitig beendeten 949 Männer und
Frauen ihre Arbeitslosigkeit, 150 mehr als im Vorjahresmonat. Ein Blick auf die
Personengruppen zeigt, dass 479 Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos waren.
Bei den älteren Arbeitnehmern über 50 Jahre zählte die Arbeitsagentur 2.204
von Arbeitslosigkeit betroffene Personen. Die Zahl der ausländischen Erwerbslosen
betrug 1.553.
Entwicklung in den Rechtskreisen - Bürgergeld
Arbeitssuchende und Arbeitslose mit Anspruch an die Arbeitslosenversicherung
werden von der Agentur für Arbeit betreut und Personen mit Anspruch auf Bürgergeld
von den Jobcentern. Ein Blick auf die aktuellen Zahlen zeigt fast ausschließlich
einen Anstieg in der Arbeitslosenversicherung. Würdinger ergänzt:
„Entlassungen wurden insbesondere in witterungsabhängigen Branchen ausgesprochen.
Die Vermittlungsfachkräfte der Agentur für Arbeit Weiden waren daher
für 2.780 Personen Ansprechpartner, das waren 571 mehr als im Vormonat. Das
Jobcenter Weiden-Neustadt und das Jobcenter Tirschenreuth betreuten 2.564
hilfebedürftige, erwerbslose Männer und Frauen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat
waren das 101 Personen mehr Arbeitslose.
Arbeitslosigkeit in der Stadt Weiden
Regional betrachtet waren im Stadtgebiet Weiden 1.539 Menschen arbeitslos,
im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab 2.094 und im Landkreis Tirschenreuth
1.711. Die aktuelle Arbeitslosenquote im Stadtgebiet Weiden von 6,4 Prozent
lag um 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau von 5,6 Prozent. „Die meisten
Kündigungen wurden in witterungsabhängigen Branchen ausgesprochen
und wir rechnen wieder mit einer schnellen Rückkehr in Beschäftigung“, ergänzt
Würdinger. So stieg die Arbeitslosenzahl in der Arbeitslosenversicherung im
Stadtgebiet in den letzten vier Wochen um 136 Personen. Die Agentur für Arbeit
Weiden war Ansprechpartner für insgesamt 675 Erwerbslose. Beim Jobcenter
Weiden waren 864 hilfebedürftige arbeitslose Männer und Frauen gemeldet. 929
gemeldete Stellenangebote waren im Stadtgebiet zu verzeichnen.
Arbeitskräftenachfrage bleibt auf hohem Niveau
Die Arbeitgeber stellten 2.952 offene Arbeitsangebote, davon 2.846 sozialversicherungspflichtige,
zur Verfügung. „Der Stellenmarkt bietet weiterhin Einstellungsmöglichkeiten
in nahezu allen Branchen und Positionen. Die Personalnachfrage
zieht sich durch fast alle Wirtschaftsbereiche. Im aktuellen Berichtsmonat
wurden im Agenturbezirk Weiden mehr Arbeitsstellen neu gemeldet als im Vorjahresmonat
(+15,8 Prozent). Der Bestand liegt aber dennoch unter dem Niveau
des Vorjahres. (-13,8 Prozent)
Im Berufssegment Fertigungstechnische Berufe verzeichnete der Arbeitgeber-
Service 565 Stellen, weitere 480 Angebote bei den Fertigungsberufen, sowie
eine rege Nachfrage nach Fachkräften im Bereich Verkehrs- und Logistikberufe
mit 287 Arbeitsstellen.
„Die Nachfrage der Unternehmen zielt vor allem auf Fachkräfte“, so Würdinger.
„Wir motivieren unsere Kunden, sich weiterzubilden bzw. Zusatzqualifikationen
zu erwerben. Dies ist in der heutigen Zeit natürlich auch online möglich. Zahlreiche
arbeitslose Menschen aus dem Baugewerbe nutzen die Winterpause, um ihre Qualifikationen zu verbessern. Sie starten mit sehr guten Beschäftigungsperspektiven
in die nächste Saison.“