„Im September springt üblicherweise der Konjunkturmotor nach der Sommerpause wieder an. Diese Entwicklung sehen wir aktuell in abgeschwächter Form. Im letzten Jahr kamen noch Aufholeffekte nach Corona hinzu, sodass der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September 2021 deutlich stärker ausfiel als jetzt. Dennoch sehen wir die Herbstbelebung auch in diesem Jahr, obwohl sie durch die anhaltende Erfassung von Menschen ukrainischer Staatsbürgerschaft in den Jobcentern etwas überdeckt wird“, so Dominik Blechschmidt, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Wesel.
Er ergänzt: „Ein positives Signal ist, dass sich die Beschäftigung in den Kreisen Wesel und Kleve weiterhin günstig entwickelt. Nach den aktuellen Zahlen vom März 2021 sind insgesamt über 251.000 Menschen im Bezirk der Agentur für Arbeit Wesel sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Die stärksten Zuwächse gab es im Kreis Wesel in den Branchen Immobilien, freiberufliche und technische Dienstleistungen, gefolgt vom Gesundheitswesen und dem Gastgewerbe. Im Kreis Kleve hat vor allem der Handel mehr Beschäftigte, gefolgt von Immobilien, freiberuflichen und technischen Dienstleistungen sowie Erziehung und Unterricht. Trotz aller Unsicherheiten ist der Bedarf nach gut qualifizierten Kräften vorhanden, das wird grundsätzlich so bleiben. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal für die Ausbildung werben. Zum 1. Oktober beginnt zwar schon das neue Berufsberatungsjahr, aber in den kommenden Wochen kann man sehr wohl noch eine Ausbildung beginnen, wenn die zuständige Kammer zustimmt. Mit unseren Partnerinnen und Partnern am Arbeitsmarkt arbeiten wir aktuell daran, noch möglichst viele Jugendliche und Betriebe zusammenzubringen.“
Agenturbezirk (Kreis Wesel und Kreis Kleve)
Im September 2022 waren in den Kreisen Wesel und Kleve 23.867 Arbeitslose gemeldet. Gegenüber dem Vormonat waren das 116 Personen oder 0,5 Prozent weniger. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 251 Personen oder 1,1 Prozent. Die Arbeitslosenquote blieb den zweiten Monat in Folge unveränderte bei 5,8 Prozent (Vorjahr: 5,7).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) ging die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 318 Personen oder 4,4 Prozent auf 6.962 Personen zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 631 Personen oder 8,3 Prozent weniger. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 16.905 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 202 Personen oder 1,2 Prozent mehr als im Vormonat und 882 Personen oder 5,5 Prozent mehr als im September 2021.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im September 1.476 Personen arbeitslos. Gleichzeitig meldeten sich 1.297 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen.
Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber insgesamt 495 neue Stellen. Das sind 243 Stellen weniger als im August und 939 Stellen weniger als vor einem Jahr. Insgesamt stehen aktuell 3.207 Stellen zur Besetzung offen.
Kreis Wesel
15.413 Personen waren im September 2022 im Kreis Wesel arbeitslos gemeldet. Das sind 129 Personen oder 0,8 Prozent weniger als einen Monat zuvor. Im Vorjahresvergleich gibt es 228 Arbeitslose oder 1,5 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent (Vorjahr 6,2).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 195 Personen oder 4,4 Prozent auf 4.222 Personen ab. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind
302 Personen oder 6,7 Prozent weniger arbeitslos gemeldet. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 11.191 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 66 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im Vormonat und 530 Personen oder 5,0 Prozent mehr als im September 2021.
Im September waren im Kreis Wesel 879 Personen (Vormonat: 670) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet).
Zum 31. März 2022 (aktuell verfügbare Daten) waren im Kreis Wesel 143.978 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 3.058 Personen oder 2,2 Prozent mehr als im März 2021.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im September 974 Personen arbeitslos. Gleichzeitig meldeten sich 782 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen.
Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Wesel insgesamt 264 neue Stellen. Das sind 195 Stellen weniger als im August und 637 Stellen weniger als vor einem Jahr. Aktuell sind insgesamt 1.907 Stellen zu besetzen.
Kreis Kleve
Im September waren im Kreis Kleve 8.454 Menschen arbeitslos gemeldet – ein Anstieg um 13 Personen oder 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 23 Personen oder 0,3 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote veränderte sich im Vergleich zum Vormonat nicht und blieb bei 5,0 Prozent zu (Vorjahr: 5,0).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 123 Personen oder 4,3 Prozent auf 2.740 Personen ab. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 329 Personen oder 10,7 Prozent weniger. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 5.714 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 136 Personen oder 2,4 Prozent mehr als im Vormonat und 352 Personen oder 6,6 Prozent mehr als im September 2021.
Im September waren im Kreis Kleve 746 Personen (Vormonat 611) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Zum 31. März 2022 (aktuell verfügbare Daten) waren im Kreis Kleve 107.346 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 2.725 Personen oder 2,6 Prozent mehr als im März 2021.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im September 502 Personen arbeitslos. Gleichzeitig fanden 515 Personen eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt und meldeten sich aus der Arbeitslosigkeit ab.
Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Kleve 231 neue Stellen. Das sind 48 Stellen weniger als im August und 302 Stellen weniger als vor einem Jahr. Aktuell stehen insgesamt 1.300 Stellen zur Besetzung offen.