„Im vergangenen Jahr ist die Arbeitslosigkeit in den Kreisen Wesel und Kleve von Juni auf Juli besonderes stark gestiegen. Ursache war damals die Aufnahme der Menschen, die vor dem Krieg gegen die Ukraine geflüchtet waren, in die Betreuung der Jobcenter. In diesem Sommer zeigt sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit im üblichen Rahmen, er ist saisonal begründet. Der komplette Monat Juli fällt in die Ferien. Durch die Urlaubszeit und teil-weise wegen Betriebsferien werden Einstellungen und Stellenmeldungen bei den Unternehmen häufig aufgeschoben. Nach dem Ende der Sommerferien wird sich der Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß wieder etwas beleben. Dann beginnen außerdem Qualifizierungen, was ebenfalls zur Entlastung des Arbeitsmarktes beitragen wird. Aus- und Fortbildungen sind ein wichtiger Baustein, um eine Phase der Beschäftigungslosigkeit zu nutzen und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern“, so Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.
Sie ergänzt: „Aber auch eine Beschäftigung lässt sich gut mit Qualifizierung kombinieren. Hier eröffnet das Qualifizierungschancengesetz vielfältige Ansätze, die sicher noch nicht jedem Unternehmen bekannt sind. So können beispielsweise sowohl schon länger Beschäftigte als auch neu eingestellte Personen passgenau weitergebildet werden. Unser gemeinsamer Arbeitgeber-Service berät gerne dazu und begleitet den gesamten Prozess der Fachkräfteentwicklung.“
Kontakt: 0800 45555 20 (Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr) und Wesel.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder Kleve.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de.
Agenturbezirk (Kreis Wesel und Kreis Kleve)
Im Juli 2023 waren in den Kreisen Wesel und Kleve 26.632 Arbeitslose gemeldet. Gegenüber dem Vormonat waren das 618 Personen oder 2,4 Pro-zent mehr. Der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 2.937 Personen oder 12,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2 Prozentpunkte auf 6,5 Prozent zu (Vorjahr: 5,8).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 458 Personen oder 5,9 Prozent auf 8.261 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 751 Personen oder 10,0 Prozent mehr. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 18.371 arbeitslose erwerbsfähige Hilfe-bedürftige betreut. Das sind 160 Personen oder 0,9 Prozent mehr als im Vormonat und 2.186 Personen oder 13,5 Prozent mehr als im Juli 2022.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich im Juli 1.526 Personen arbeitslos. Gleichzeitig meldeten sich 1.035 Personen im Berichtsmonat aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen.
Im Berichtsmonat meldeten die Unternehmen insgesamt 1.028 neue Stellen. Insgesamt stehen aktuell 2.946 Stellen zur Besetzung offen.
Kreis Wesel
17.113 Personen waren im Juli 2023 im Kreis Wesel arbeitslos gemeldet. Das sind 361 Personen oder 2,2 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vorjahresvergleich gibt es 1.673 Arbeitslose oder 10,8 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent (Vorjahr 6,3).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 241 Personen oder 5,1 Prozent auf 4.939 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind
417 Personen oder 9,2 Prozent mehr arbeitslos gemeldet. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 12.174 arbeitslose erwerbsfähige Hilfebedürftige betreut. Das sind 120 Personen oder 1,0 Pro-zent mehr als im Vormonat und 1.256 Personen oder 11,5 Prozent mehr als im Juli 2022. Im Berichtsmonat waren im Kreis Wesel 902 Personen (Vormonat: 868) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet).
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich 898 Personen arbeitslos. Gleichzeitig meldeten sich 643 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, um eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt aufzunehmen.
Im Berichtsmonat meldeten die Unternehmen im Kreis Wesel insgesamt 626 neue Stellen. Aktuell sind insgesamt 1.791 Stellen zu besetzen. Ge-sucht wird insbesondere in den Wirtschaftsbereichen Gesundheits- und Sozialwesen, Handel und Sonstige Wirtschaftliche Dienstleistungen, zu denen die Arbeitnehmerüberlassung zählt.
Kreis Kleve
Im Juli waren im Kreis Kleve 9.519 Menschen arbeitslos gemeldet – eine Zunahme um 257 Personen oder 2,8 Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr liegt die Arbeitslosigkeit um 1.264 Personen oder 15,3 Prozent höher. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent (Vorjahr: 4,9).
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit, SGB III) nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 217 Personen oder 7,0 Prozent auf 3.322 Personen zu. Gegenüber dem Vorjahresmonat sind es 334 Personen oder 11,2 Prozent mehr. Im Bereich der Grundsicherung (Jobcenter, SGB II) werden aktuell 6.197 arbeitslose erwerbsfähige Hilfe-bedürftige betreut. Das sind 40 Personen oder 0,6 Prozent mehr als im Vormonat und 930 Personen oder 17,7 Prozent mehr als im Juli 2022. Im Berichtsmonat waren im Kreis Kleve 885 Personen (Vormonat: 862) mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet.
Aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt meldeten sich 628 Personen arbeitslos. Gleichzeitig fanden 392 Personen eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt und meldeten sich aus der Arbeitslosigkeit ab.
Im Berichtsmonat meldeten die Arbeitgeber im Kreis Kleve 402 neue Stellen. Aktuell stehen insgesamt 1.155 Stellen zur Besetzung offen. Gesucht wird insbesondere in den Wirtschaftsbereichen Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen sowie Handel.