Insgesamt 3.892 Bewerberinnen und Bewerber für einen Ausbildungsplatz meldeten sich vom 1. Oktober 2022 bis 30. September 2023 bei der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Wesel. Das sind 72 Jugendliche oder 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig standen in den Kreisen Wesel und Kleve insgesamt 4.347 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Das sind 97 Stellen oder 2,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 4.244 betriebliche Ausbildungsstellen, 131 oder 3,0 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr 2021/2022.
„Angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen im Zuge der politischen Geschehnisse zeigt sich die Situation am Ausbildungsmarkt in den Kreisen Wesel und Kleve recht robust. Die Unternehmerinnen und Unternehmer haben rund 4.350 Ausbildungsstellen angeboten. Dieses Engagement ist zu begrüßen und auch erforderlich, denn der demografische Faktor ist bereits spürbar. Die Zahl der Schulabgängerinnen und -abgänger geht zurück, es kommen weniger junge Menschen nach und die geburtenstarken Jahrgänge scheiden aus den Betrieben aus. Mit einer Ausbildung ins Berufsleben zu starten, ist ein sehr guter Weg und der Wunsch von vielen Jugendlichen. Dennoch fällt es einigen schwer, eine Ausbildungsstelle zu finden. Unser Bestreben muss es sein, dass noch mehr junge Menschen die vielfältigen Chancen, die der Ausbildungsmarkt in der Region bietet, nutzen können, denn wir können es uns als Gesellschaft nicht leisten, junge Menschen zurück zu lassen. Diese Aufgabe können wir allerdings nur gemeinsam mit allen Beteiligten am Ausbildungsmarkt angehen. In den Kreisen Wesel und Kleve verfügen wir über gute Netzwerke für eine abgestimmte Zusammenarbeit, um möglichst mehr Betriebe und Jugendliche zusammenzubringen und um die Zahl der Ausbildungsabbrüche zu verringern. Ein wichtiges Thema bleiben Praktika zur Überprüfung von beruflichen Interessen und zur Anbahnung von Ausbildungsverhältnissen. Dafür werden wir künftig noch stärker werben“, betont Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.
Zum Ende des Berufsberatungsjahres am 30. September suchten noch 271 Jugendliche eine Ausbildungsstelle, 22 weniger als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug waren bei der Agentur für Arbeit Wesel noch 486 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet, 151 mehr als im Vorjahr. Nach gut einem Monat der Nachvermittlung sind bei den Arbeitsagenturen aktuell noch 76 Jugendliche auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle.
„Es ist weiterhin möglich, jetzt noch eine Ausbildung zu beginnen. Ebenso kann man sich auf eine Ausbildung im kommenden Jahr vorbereiten, sei es über eine Berufsvorbereitung oder eine mehrmonatige Einstiegsqualifizierung als Brücke in die Ausbildung. Auch bei Unterstützungsbedarf während der Ausbildung ist die Berufsberatung die richtige Ansprechpartnerin für Auszubildende und der gemeinsame Arbeitgeber-Service für die Unternehmen“, so Barbara Ossyra.
Beispiele für offene Ausbildungsstellen: Anlagenmechaniker/in Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Dachdecker/in, Drogist/in, Fachlagerist/in, Kaufmann/frau Büromanagement, Kaufmann/frau im Einzelhandel, Pflegefachmann/frau, Verkäufer/in.
Ausbildungsmarkt im Kreis Wesel
Im Kreis Wesel meldeten sich von Oktober 2022 bis Ende September 2023 insgesamt 2.377 Bewerberinnen und Bewerber, das sind 45 oder 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig standen 2.746 Ausbildungsstellen zur Verfügung, 53 oder 1,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 2.665 betriebliche Ausbildungsstellen, 97 oder 3,5 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr 2021/2022.
Zum Ende des Berufsberatungsjahres (30.9.) suchten noch 99 Jugendliche eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative, 24 weniger als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug waren im Kreis Wesel noch 272 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet, 68 Stellen mehr als im Vorjahr.
Ausbildungsmarkt im Kreis Kleve
Im Kreis Kleve meldeten sich von Oktober 2022 bis Ende September 2023 insgesamt 1.515 Bewerberinnen und Bewerber, das sind 27 oder 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Gleichzeitig standen 1.601 Ausbildungsstellen zur Verfügung, 44 Stellen oder 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Davon waren 1.579 betriebliche Ausbildungsstellen, 34 oder 2,1 Prozent weniger als im Ausbildungsjahr 2021/2022.
Zum Ende des Berufsberatungsjahres (30.9.) suchten noch 172 Jugendliche eine Ausbildungsstelle oder eine Alternative, 2 mehr als ein Jahr zuvor. Im Gegenzug waren im Kreis Kleve noch 214 unbesetzte Ausbildungsstellen gemeldet, 83 mehr als im Vorjahr.