„Das Jahr 2024 war ambivalent. In den Kreisen Wesel und Kleve gingen rund 1.200 mehr Menschen aus Beschäftigung in Arbeitslosigkeit, gleichzeitig gab es bei den Einstellungen von arbeitslosen Menschen ein Plus von 1.100. Die negative Entwicklung bezüglich der Arbeitslosigkeit ist somit verhaltener ausgefallen. Unter dem Strich waren etwa 2.200 Menschen mehr arbeitslos als im Jahr 2023. Gut ausgebildete Kräfte, vor allem jüngere Personen, fanden ihren Weg auf den Arbeitsmarkt leichter, denn der Bedarf nach Fachkräften war in einigen Branchen weiterhin vorhanden. Das spiegelt auch die Struktur der gemeldeten Stellen wider, die sich zu gut drei Viertel an Menschen mit einer beruflichen oder akademischen Ausbildung richten. Bei den arbeitslos Gemeldeten verfügen aber 60 Prozent nicht über die erforderliche Qualifikation. Mit individuell passenden Weiterbildungsangeboten haben wir weiterhin im zurückliegenden Jahr den Ansatz verfolgt, die Potenziale von arbeitsuchenden Menschen zu fördern und ihre Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern“, so die Bilanz von Barbara Ossyra, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wesel.
Im Arbeitsagenturbezirk Wesel, der die Kreise Wesel und Kleve umfasst, lag die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt 2024 bei 28.201 Personen. Das sind 2.210 Personen oder 8,5 Prozent mehr als 2023. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei 6,8 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte höher als im Vorjahresdurchschnitt. Die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) lag bei 2.646 und damit um 238 Personen oder 9,9 Prozent über dem Durchschnitt des Vorjahres. Ebenso stieg die Arbeitslosigkeit beim Personenkreis 55 Jahre und älter, und zwar um 787 Personen oder 12,3 Prozent auf durchschnittlich 7.182. Die Langzeitarbeitslosigkeit (länger als 1 Jahr) nahm um 1.517 Personen oder 14,5 Prozent auf durchschnittlich 11.953 zu.
Der Arbeitsmarkt ist durch kontinuierliche Bewegung in Form von Zugängen und Abgängen gekennzeichnet. Insgesamt 52.352 Personen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Wesel und dem Jobcenter Kreis Wesel im Jahresverlauf arbeitslos. Davon kamen 18.682 aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 1.224 Personen oder 7,0 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gegenzug meldeten sich von Januar bis Dezember 50.220 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, davon 14.952 Personen in eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Dies waren 1.090 Personen oder 7,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Zahl der gemeldeten Stellenangebote, die dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Wesel und des Jobcenters Kreis Wesel von Januar bis Dezember gemeldet wurden, lag bei 9.871 Stellen. Das sind 1.518 Stellen oder 18,2 Prozent mehr als 2023. Der durchschnittliche Stellenbestand lag bei 3.986 Stellen und damit um 1.133 Stellen oder 39,7 Prozent höher als 2023.
Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg. Zum Stichtag 30.06.2024 (aktuell verfügbare Daten) waren in den Kreisen Wesel und Kleve insgesamt 253.619 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 1.908 Personen oder 0,8 Prozent mehr als zum 30.06.2023. Dabei stieg die Vollzeitbeschäftigung um 164 Personen oder 0,1 Prozent auf 171.766 und die Teilzeitbeschäftigung um 1.744 Personen oder 2,2 Prozent auf 81.853. Die Beschäftigung der deutschen Staatsangehörigen nahm um 107 Personen (+/- 0,0 Prozent) auf 214.886 zu, während die Beschäftigung von ausländischen Staatsangehörigen um 1.801 Personen oder 4,9 Prozent auf 38.733 stieg.
Ausblick: „Eine Prognose für das Jahr 2025 ist schwierig. Aus einigen Bereichen der Wirtschaft gibt es Ankündigungen von Entlassungen und Kurzarbeit. Noch ist nicht abzusehen, welchen Einfluss dies auf die Kreise Kleve und Wesel hat. Wir rechnen auch in unserer Region mit einer weiteren negativen Entwicklung der Arbeitslosigkeit. Die Förderung der Kurzarbeit soll Entlassungen vermeiden, durch die gesetzliche Änderung, dass die Bezugsdauer für das Kurzarbeitergeld sich verlängert, gibt es eine erweiterte Hilfestellung für Arbeitgebende. Für die Unternehmen bleibt es eine Herausforderung, sich in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten auf die nötigen Veränderungen durch Digitalisierung, Dekarbonisierung und den demografischen Wandel einzustellen. Für diese Aufgaben braucht es gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Neben der Ausbildung wird der Qualifizierung in einer Beschäftigung oder während einer Phase der Arbeitslosigkeit auch in diesem Jahr eine hohe Bedeutung zukommen. Die Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland ist ein weiterer Baustein, bei dem wir gemeinsam mit den Partnerinnen und Partner am Arbeitsmarkt einen Beitrag leisten können“, so Barbara Ossyra.
Der Arbeitsmarkt im Kreis Wesel im Jahr 2024
Im Kreis Wesel waren im Jahresdurchschnitt 17.646 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.023 Personen oder 6,2 Prozent mehr als 2023. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei 7,2 Prozent und damit 0,4 Prozentpunkte höher als im Durchschnitt des Vorjahres.
Nach Rechtskreisen: In der Arbeitslosenversicherung (SGB III, Agentur für Arbeit) waren im Jahresdurchschnitt 5.068 Personen gemeldet, 397 oder 8,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Grundsicherung (SGB II, Jobcenter Kreis Wesel) waren im Jahresdurchschnitt 12.578 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 626 Personen oder 5,2 Prozent mehr als 2023.
Die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) lag bei 1.580 und damit um 62 Personen oder 4,1 Prozent über dem Durchschnitt des Vorjahres. Ebenso stieg die Arbeitslosigkeit beim Personenkreis 55 Jahre und älter, und zwar um 511 Personen oder 12,6 Prozent auf durchschnittlich 4.573. Die Langzeitarbeitslosigkeit (länger als 1 Jahr) lag um 759 Personen oder 11,7 Prozent über den Werten des Vorjahres und betrug im Durchschnitt 7.256.
Der Arbeitsmarkt ist durch kontinuierliche Bewegung gekennzeichnet. Insgesamt 33.887 Personen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit Wesel und dem Jobcenter Kreis Wesel im Jahresverlauf arbeitslos. Davon kamen 11.180 aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 598 Personen oder 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gegenzug meldeten sich von Januar bis Dezember 32.936 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, davon 8.923 Personen in eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Dies waren 413 Personen oder 4,9 Prozent mehr als im Vorjahr.
Gegenüber dem Vorjahr gab es mehr Stellenangebote. Von Januar bis Dezember wurden dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Wesel und des Jobcenters Kreis Wesel 5.931 Stellen neu gemeldet. Das sind 739 Stellen oder 14,2 Prozent mehr als 2023. 3.154 Stellen (Anteil 53,2%) richteten sich an Fachkräfte, 1.335 Stellen an Helfer (22,5%), 860 Stellen an Spezialisten (14,5%) und 582 (9,8%) an Experten. Der durchschnittliche monatliche Stellenbestand lag bei 2.338 Stellen und damit um 605 Stellen oder 34,9 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Ende Juni 2023 waren im Kreis Wesel 145.686 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 1.366 Personen oder 0,9 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Dabei stieg die Vollzeitbeschäftigung um 536 Personen oder 0,5 Prozent auf 98.614 und die Teilzeitbeschäftigung um 830 Personen oder 1,8 Prozent auf 47.072. Die Beschäftigung der deutschen Staatsangehörigen nahm um 5 Personen (+/- 0,0 Prozent) auf 125.269 ab, während die Beschäftigung von ausländischen Staatsangehörigen um 1.371 Personen oder 7,2 Prozent auf 20.417 stieg.
Der Arbeitsmarkt im Kreis Kleve im Jahr 2024
Im Kreis Kleve waren im Jahresdurchschnitt 10.555 Personen arbeitslos gemeldet. Das sind 1.187 Personen oder 12,7 Prozent mehr als 2023. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag bei 6,2 Prozent und damit 0,6 Prozentpunkte höher als im Durchschnitt des Vorjahres.
Nach Rechtskreisen: In der Arbeitslosenversicherung (SGB III, Agentur für Arbeit) waren im Jahresdurchschnitt 3.520 Personen gemeldet, 364 oder 11,5 Prozent mehr als im Vorjahr. In der Grundsicherung (SGB II, Jobcenter Kreis Kleve) waren im Jahresdurchschnitt 7.035 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 823 Personen oder 13,2 Prozent mehr als 2023.
Die durchschnittliche Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) lag bei 1.066 und damit um 176 Personen oder 19,7 Prozent über dem Durchschnitt des Vorjahres. Die Arbeitslosigkeit beim Personenkreis 55 Jahre und älter stieg um 276 Personen oder 11,8 Prozent auf durchschnittlich 2.610. Ebenso lag die Langzeitarbeitslosigkeit (länger als 1 Jahr) mit durchschnittlich 4.696 um 757 Personen oder 19,2 Prozent über den Werten des Vorjahres.
Der Arbeitsmarkt war kontinuierlich in Bewegung. Insgesamt 18.465 Personen meldeten sich bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Kreis Kleve im Jahresverlauf arbeitslos. Davon kamen 7.502 aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 626 Personen oder 9,1 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Gegenzug meldeten sich von Januar bis Dezember 17.284 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, davon 6.029 Personen in eine Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Dies waren 677 Personen oder 12,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Zahl der Stellenangebote stieg. Von Januar bis Dezember wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Kleve 3.940 Stellen gemeldet. Das sind 779 Stellen oder 24,6 Prozent mehr als 2023. 2.135 Stellen (Anteil 54,2%) richteten sich an Fachkräfte, 938 Stellen an Helfer (23,8%), 485 Stellen an Spezialisten (12,3%) und 382 (9,7%) an Experten. Der durchschnittliche monatliche Stellenbestand lag bei 1.649 Stellen und damit um 528 Stellen oder 47,2 Prozent höher als 2023.
Die Beschäftigung im Kreis Kleve entwickelte sich positiv. Ende Juni 2024 waren 107.933 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das sind 542 Personen oder 0,5 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Dabei sank die Vollzeitbeschäftigung um 372 Personen oder 0,5 Prozent auf 73.152. Die Teilzeitbeschäftigung stieg um 914 Personen oder 2,7 Prozent auf 34.781. Die Beschäftigung der deutschen Staatsangehörigen stieg um 112 Personen oder 0,1 Prozent auf 89.617 und die Beschäftigung von ausländischen Staatsangehörigen um 430 Personen oder 2,4 Prozent auf 18.316.