Der Arbeitsmarkt in Wiesbaden

• Jobcenter seit 1. Juni für Geflüchtete aus der Ukraine zuständig • Arbeitskräftenachfrage konstant hoch – mehr als 3.400 offene Stellen • Unternehmen der Region suchen Azubis – gute Ausbildungschancen für Jugendliche – Berufsberatung unterstützt!

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 39

Im Juni 2022 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden insgesamt 14.691 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 55 Personen oder +0,4 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im Juni 1.428 Menschen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen, ein Rückgang um -8,9 Prozent.

Die Arbeitslosenquote für Juni 2022 liegt bei 5,8 Prozent, gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 0,1, gegenüber dem Vorjahresmonat einen Rückgang um -0,5 Prozentpunkte.

„Wie schon im Vormonat fallen die Zahlen des aktuellen Arbeitsmarktes besser aus, als man mit Blick auf die Nachrichten insbesondere aus der Ukraine befürchten könnte. Der Arbeitsmarkt erweist sich weiterhin als stabil und entwickelt sich gut,“ erklärt Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wiesbaden. „Die Menschen, die aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet sind, werden ab 1. Juni von den Jobcentern betreut. Der Systemwechsel vom Asylbewerberleistungsgesetz in die Grundsicherung spiegelt sich bereits in dem erwarteten Anstieg der Arbeitslosigkeit wider. Die zurückgehende Kurzarbeit und die stetig steigende Arbeitskräftenachfrage signalisieren aber, dass sich der positive Trend am Arbeitsmarkt fortsetzen dürfte“, so der Agenturchef weiter. „Allerdings entstehen wegen der Inflation und des Kriegs in der Ukraine - mit Störungen in den Lieferketten, Materialengpässen und Preissteigerungen - neue Risiken. Und auch die Arbeitskräfteknappheit wird zunehmend eine Herausforderung für die Wirtschaft darstellen.“

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen:

Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III (SGB III), für den die Agentur für Arbeit Wiesbaden zuständig ist, sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 93 Personen oder -2,5 Prozent. Im Rechtskreis SGB II, welcher im Agenturbezirk Wiesbaden in kommunaler Hand liegt, stieg die Arbeitslosigkeit um 148 Personen oder +1,4 Prozent an.

Gegenüber dem Vorjahr waren im Rechtskreis SGB III 1.097 Menschen weniger ohne Arbeit (-23,1 Prozent), im Rechtskreis SGB II waren es 331 Menschen weniger (-2,9 Prozent).

Stadt Wiesbaden:

In der Landeshauptstadt Wiesbaden waren 10.905 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote betrug 7,1 Prozent, gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um +0,1 Prozentpunkte.

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Arbeitslosenzahl insgesamt um 765 Personen   (-6,6 Prozent).

Im Vormonatsvergleich reduzierte sich die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III im Juni 2022 um 82 Personen (-3,6 Prozent), im Rechtskreis SGB II stieg die Arbeitslosigkeit um 109 Personen +1,3 Prozent).

Im Bereich des Rechtskreises SGB II waren im Vorjahresvergleich 116 Personen weniger von Arbeitslosigkeit betroffen (-1,3 Prozent), im Rechtskreis SGB III waren es 649 Menschen weniger (-22,8 Prozent).

Rheingau-Taunus-Kreis:

Im Rheingau-Taunus-Kreis waren 3.786 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Juni betrug wie im Vormonat 3,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Arbeitslosen um 663 Personen (-14,9 Prozent).

Im Vormonatsvergleich war im Rechtskreis SGB III 11 Person weniger arbeitslos    (-0,8 Prozent). Innerhalb des Rechtskreises SGB II stieg die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum um 39 Personen (+1,7 Prozent).

Für den Bereich des Rechtskreises SGB II ergibt sich im Vorjahresvergleich ein Rückgang um 215 Personen (-8,4 Prozent). Im Bereich des Rechtskreises SGB III waren es 448 Personen weniger (-23,6 Prozent) als vor einem Jahr.

Der Bestand an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Agenturbezirk Wiesbaden stieg gegenüber dem Vorquartal um +0,2 Prozent. 190.584 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte waren am 31.12.2021 im Agenturbezirk Wiesbaden tätig. Dies waren 4.681 Beschäftigungsverhältnisse mehr als ein Jahr zuvor (+2,5 Prozent).

Entwicklung Gemeldeter Stellen:

Der Arbeitsagentur Wiesbaden wurden im Mai 804 freie Stellen gemeldet. Dies sind 3 Stellen weniger (-0,4 Prozent) gegenüber dem Vormonat und 45 Stellen mehr     (+5,9 Prozent) als vor einem Jahr. Mit 3.426 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand im Vorjahresvergleich um 1.020 Stellen größer (+42,4 Prozent).

Anzeigen zur Kurzarbeit:

Im Juni gingen nach vorläufigen Erhebungen bei der Arbeitsagentur 7 Kurzarbeitsanzeigen für 60 Personen ein.

Der Agentur für Arbeit liegen inzwischen Daten über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit bis einschließlich Februar vor. Im Februar 2022 haben im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden 2.819 Personen tatsächlich kurzgearbeitet. Der Anteil der Kurzarbeiter an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten („Kurzarbeiter-Quote“) betrug 1,5 Prozent.

Ausbildungsmarkt:
Von Oktober 2021 bis Juni 2022 meldeten sich im Agenturbezirk Wiesbaden 1.985 Ausbildungssuchende. Dies waren 101 oder 4,8 Prozent weniger als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 884 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 913).

Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 2.097 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 301 Stellen bzw. 16,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. 906 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juni 2021 waren noch 740 Ausbildungsstellen frei.

„Für jeden Schulabgänger steht weiterhin mehr als nur ein Ausbildungsangebot bereit“, sagt Alexander Baumann. Er rät den Schulabgängerinnen und Schulabgängern, die noch ohne Ausbildung sind, jetzt die Berufsberatung zu kontaktieren: „Die Region bietet eine Vielzahl an Ausbildungsmöglichkeiten und es gibt keinen Grund, den Start in eine Ausbildung zu verschieben.“