Der Arbeitsmarkt in Wiesbaden: Leichte Frühjahrsbelebung am Arbeitsmarkt

• Arbeitslosigkeit sinkt im März um 0,1 Prozentpunkte

• Stellenmeldungen gehen zurück

• Beschäftigung steigt im dritten Quartal 2022 signifikant

• Ausbildungsmarktdaten: Mehr Bewerber als im Vorjahr, aber weniger Ausbildungsstellenmeldungen

31.03.2023 | Presseinfo Nr. 21

Im März 2023 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden insgesamt 16.879 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Rückgang um 128 Personen oder -0,8 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr waren im März 1.637 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen, ein Anstieg um +10,7 Prozent.

Die Arbeitslosenquote für März 2023 liegt bei 6,6 Prozent. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Rückgang um -0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Quote aktuell um +0,6 Prozentpunkte höher.

Alexander Baumann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Wiesbaden, erklärt hierzu: „Die Arbeitslosigkeit ist im März moderat gesunken. Von der leichten Frühjahrsbelebung konnten bis auf die unter 25jährigen alle Personenkreise profitieren. Im Vergleich zu den Vorjahren ist der Frühjahreffekt allerdings schwächer ausgefallen. Zum einen waren die Witterungsbedingungen in diesem März nicht so frühlingshaft, wie in den meisten Jahren zuvor. Zum anderen überlagerten die auf den Arbeitsmarkt einwirkenden globalen und energierelevanten Ereignisse das regionale Geschehen. Deutlich wird dies auch bei den Stellenmeldungen, die in den letzten Monaten stets erheblich über den jeweiligen Vorjahreswerten lagen, in diesem Monat allerdings gegenüber März 2022 merkbar zurückgeblieben sind. Die prognostizierten steigenden Temperaturen könnten im nächsten Monat die Nachfrage allerdings wieder stärker entfachen. Der Stellenbestand, aus dem unsere Vermittlungsfachkräfte schöpfen können, ist nach wie vor hoch.

Erfreulich ist zudem die Entwicklung bei den Beschäftigtenzahlen. Hier liegen aktuell die Daten für den September 2022 vor. Demnach stieg die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk um 2,7 Prozent. Dies bedeutet einen Anstieg um 5.198 besetzte Arbeitsplätze.

Der Ausbildungsmarkt geht in diesem Jahr mit umgekehrten Vorzeichen auf die Zielgerade. Hatten wir es in den Vorjahren -mit Ausnahme des Jahres 2020-  mit einer stetig steigenden Zahl an gemeldeten Ausbildungsstellen bei gleichzeitig sinkenden Bewerberzahlen zu tun, verzeichnen wir aktuell einen Zuwachs der Ausbildungssuchenden bei einem gleichzeitigen Rückgang der Ausbildungsstellen. Letzteres kann durchaus darauf zurückzuführen sein, dass die Unternehmen mangels passender Bewerber in den Vorjahren für 2023 ebenfalls nicht mit einer Besetzung rechnen und daher andere Fachkräftelösungen suchen. Aktuell halten sich die Bewerber- und Ausbildungszahlen annähernd die Waage. Das bietet Chancen auf beiden Seiten, so dass ich noch nicht gemeldete Ausbildungssuchende und Unternehmen, die uns noch keine Lehrstellen gemeldet haben, nur ermutigen kann, sich mit uns in Verbindung zu setzen, denn bis zum Sommer geht noch einiges auf dem Ausbildungsmarkt!“

 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen:

Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III (SGB III), für den die Agentur für Arbeit Wiesbaden zuständig ist, sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 190 Personen oder -4,6 Prozent. Im Rechtskreis SGB II, welcher im Agenturbezirk Wiesbaden in kommunaler Hand liegt, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 62 Personen oder +0,5 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahr waren im Rechtskreis SGB III 150 Menschen weniger ohne Arbeit (-3,7 Prozent), im Rechtskreis SGB II waren es 1.787 Menschen mehr (+16,0 Prozent).

 

Stadt Wiesbaden:

In der Landeshauptstadt Wiesbaden waren 12.201 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote betrug -wie im Vormonat- 7,9 Prozent.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosenzahl insgesamt um 797 Personen (+7,0 Prozent).

Im Vormonatsvergleich reduzierte sich die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III im März 2023 um 62 Personen (-2,4 Prozent), im Rechtskreis SGB II stieg die Arbeitslosigkeit um 39 Personen (+0,4 Prozent).

Im Bereich des Rechtskreises SGB II waren im Vorjahresvergleich 879 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (+9,9 Prozent), im Rechtskreis SGB III waren es 82 Menschen weniger (-3,2 Prozent).

 

Rheingau-Taunus-Kreis:

Im Rheingau-Taunus-Kreis waren 4.678 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im März betrug hier 4,7 Prozent und damit -0,1 Prozentpunkte weniger als im Monat zuvor.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 840 Personen (+21,9 Prozent).

Im Vormonatsvergleich waren im Rechtskreis SGB III 128 Personen weniger arbeitslos (-8,0 Prozent). Innerhalb des Rechtskreises SGB II stieg die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum um 23 Personen (+0,7 Prozent).

Für den Bereich des Rechtskreises SGB II ergibt sich im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 908 Personen (+39,5 Prozent). Im Bereich des Rechtskreises SGB III waren es 68 Personen weniger (-4,4 Prozent) als vor einem Jahr.

 

Entwicklung Gemeldeter Stellen:

Der Arbeitsagentur Wiesbaden wurden im März 701 freie Stellen gemeldet. Dies sind 108 Stellen weniger (-13,3 Prozent) gegenüber dem Vormonat sowie 423 Stellen weniger (-37,6 Prozent) als vor einem Jahr. Mit 3.285 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand im Vorjahresvergleich um 129 Stellen höher (+4,1 Prozent).

 

Ausbildungsmarkt:

Von Oktober 2022 bis März 2023 meldeten sich im Agenturbezirk Wiesbaden 1.746 Ausbildungssuchende. Dies waren 186 oder 11,9 Prozent mehr, als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 1.160 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 950).

 

Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.703 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 145 Stellen bzw. 7,8 Prozent weniger, als vor einem Jahr. 1.212 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende März 2022 waren noch 1.217 Ausbildungsstellen frei.