Im Juni 2023 waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Wiesbaden insgesamt 16.933 Menschen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat bedeutet dies einen Anstieg um 34 Personen oder +0,2 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr waren im Juni 2.242 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen, ein Anstieg um +15,3 Prozent.
Die Arbeitslosenquote für Juni 2023 liegt unverändert bei 6,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Quote aktuell um +0,8 Prozentpunkte höher.
Stephen Spieker, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Wiesbaden, erklärt hierzu: „Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Juni seitwärts bewegt. Wie in den Vormonaten führt vor allem die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge zu einem vergleichsweise hohen Arbeitslosenbestand bei den Jobcentern. Ferner reicht die Dynamik nicht aus, eine ausreichende Anzahl passgenauer Stellenmeldungen für das Gros der Arbeitsuchenden zu generieren. Auffällig ist auch, dass wir andererseits gemeldete Stellenangebote in sogenannten Engpassberufen mangels geeigneter Fachkräfte nicht zeitnah besetzen können. Angebot und Nachfrage fallen hier in qualitativer Hinsicht nicht selten deutlich auseinander.“
Mit Blick auf den Ausbildungsmarkt konstatiert der stellvertretende Leiter der Wiesbadener Arbeitsagentur noch vielfältige Chancen für Ausbildungssuchende und Betriebe. Derzeit stünden noch 830 unversorgte Bewerber 980 unbesetzten Ausbildungsstellen gegenüber. Hier sei Flexibilität auf beiden Seiten gefragt. Die Arbeitsagentur könne durch geeignete Instrumente, wie beispielsweise AsAflex, dazu beitragen, Defizite auf Bewerberseite zu minimieren und so helfen, den Ausbildungserfolg zu sichern, sagte Spieker abschließend.
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen:
Im Rechtskreis Sozialgesetzbuch III (SGB III), für den die Agentur für Arbeit Wiesbaden zuständig ist, sank die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 46 Personen oder -1,2 Prozent. Im Rechtskreis SGB II, welcher im Agenturbezirk Wiesbaden in kommunaler Hand liegt, erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 80 Personen oder +0,6 Prozent.
Gegenüber dem Vorjahr waren im Rechtskreis SGB III 156 Menschen mehr ohne Arbeit (+4,3 Prozent), im Rechtskreis SGB II waren es 2.086 Menschen mehr (+18,9 Prozent).
Stadt Wiesbaden:
In der Landeshauptstadt Wiesbaden waren 12.255 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote betrug unverändert 7,8 Prozent.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosenzahl insgesamt um 1.350 Personen (+12,4 Prozent).
Im Vormonatsvergleich reduzierte sich die Arbeitslosigkeit im Rechtskreis SGB III im Juni 2023 um 36 Personen (-1,4 Prozent), im Rechtskreis SGB II stieg die Arbeitslosigkeit um 37 Personen (+0,4 Prozent).
Im Bereich des Rechtskreises SGB II waren im Vorjahresvergleich 1.077 Personen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen (+12,4 Prozent), im Rechtskreis SGB III waren es 273 Menschen mehr (ebenfalls +12,4 Prozent).
Rheingau-Taunus-Kreis:
Im Rheingau-Taunus-Kreis waren 4.678 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote im Juni betrug hier 4,7 Prozent, das waren +0,1 Prozentpunkte mehr als im Vormonat.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl der Arbeitslosen um 892 Personen (+23,6 Prozent).
Im Vormonatsvergleich waren im Rechtskreis SGB III 10 Personen weniger arbeitslos (-0,7 Prozent). Innerhalb des Rechtskreises SGB II stieg die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum um 43 Personen (+1,3 Prozent).
Für den Bereich des Rechtskreises SGB II ergibt sich im Vorjahresvergleich ein Anstieg um 1.009 Personen (+43,3 Prozent). Im Bereich des Rechtskreises SGB III waren es 117 Personen weniger (-8,0 Prozent) als vor einem Jahr.
Entwicklung Gemeldeter Stellen:
Der Arbeitsagentur Wiesbaden wurden im Juni 641 freie Stellen gemeldet. Dies sind 79 Stellen mehr (+14,1 Prozent) gegenüber dem Vormonat sowie 163 Stellen weniger (-20,3 Prozent) als vor einem Jahr. Mit 2.801 gemeldeten offenen Stellen ist der Bestand im Vorjahresvergleich um 625 Stellen niedriger (-18,2 Prozent).
Ausbildungsmarkt:
Von Oktober 2022 bis Juni 2023 meldeten sich im Agenturbezirk Wiesbaden 2.047 Ausbildungssuchende. Dies waren 62 oder +3,1 Prozent mehr, als in der vergleichbaren Vorjahresperiode. 830 dieser Jugendlichen sind derzeit noch unversorgt (Vorjahreswert: 884).
Demgegenüber meldeten die heimischen Unternehmen und Verwaltungen bislang insgesamt 1.926 freie Ausbildungsstellen. Dies sind 171 Stellen bzw. 8,2 Prozent weniger, als vor einem Jahr. 980 dieser Lehrstellen sind bislang noch unbesetzt. Ende Juni 2022 waren noch 906 Ausbildungsstellen frei.