Auch wenn die derzeitigen Arbeitsmarktaussichten aufgrund des Krieges in der Ukraine, anhaltender Lieferengpässe, hoher Rohstoff- und Energiepreise sowie wegen des ungewissen Fortgangs der Covid-19-Pandemie mit großen Unsicherheiten behaftet sind, erweist sich der lokale Arbeitsmarkt aktuell noch als stabil und aufnahmefähig“, sagt Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen war seit Beginn der aktuellen Zählweise im Jahr 1998 in einem März noch nie so gering wie in diesem Jahr und gleichzeitig waren um diese Jahreszeit noch nie so viele Arbeitsstellen gemeldet.
Beil führt weiter aus: „Im Vergleich zu den Vorjahren melden sich weniger Menschen neu oder erneut bei uns. Dies deutet darauf hin, dass die Betriebe an ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern festhalten. Der hohe Stellenbestand zeigt zudem, dass zahlreiche Unternehmen einen zusätzlichen Personalbedarf haben.“ Jedoch profitieren nicht alle Bewerberinnen und Bewerber gleichermaßen davon: Von den 7.300 Stellenangeboten, die derzeit bei der Agentur für Arbeit Würzburg gemeldete sind, sind rund 4.000 (55 Prozent) für Fachkräfte ausgeschrieben. Dem gegenüber stehen 2.000 qualifizierte Fachkräfte, die bei der Agentur für Arbeit gemeldet sind. Somit kommen hier 50 Bewerberinnen und Bewerber auf 100 Stellen. Anders sieht es im Helferbereich aus: Hier sind 159 arbeitslose Personen je 100 Stellen gemeldet.
Und auch was die Berufsgruppen betrifft, so sind die Chancen auf eine neue Stelle – rein in Zahlen ausgedrückt – unterschiedlich: Während in Bauberufen, Medizinischen und Nichtmedizinischen Gesundheitsberufen oder auch in vielen technischen Berufen die Stellenangebote deutlich überwiegen, sieht das Verhältnis in den Bereichen Schutz- und Sicherheit, Reinigung oder Unternehmensführung und -organisation umgekehrt aus.
Die Vorsitzende der Geschäftsführung erklärt weiter: „Die Zahlen zeigen, dass die erworbenen Qualifikationen für die Arbeitsplatzsuche und -sicherheit eine wichtige Rolle spielen.“ Direkt an Betriebe, Beschäftigte und Arbeitsuchende gewandt fügt er hinzu: „Die Agentur für Arbeit unterstützt eine Vielzahl an Qualifizierungen und Weiterbildungen. Als Beispiele möchte ich die Ausbildungen im Pflegebereich (z.B. Krankenpfleger*in), in handwerklichen Berufen oder im kaufmännischen Bereich nennen. Zudem fördern wir auch Anpassungsqualifizierungen und Vorbereitungslehrgänge auf Externen-Prüfungen.“ Die Lehrgangskosten sowie Zuschüsse zum Lohn können teilweise oder sogar vollständig übernommen werden. Außerdem kann ein pauschalierter Arbeitgeberanteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag erstattet werden. Die Weiterbildung muss mindestens 120 Stunden umfassen und bei der Durchführung der Qualifizierung sind die Betriebe flexibel – beispielsweise hinsichtlich der Schulungszeiten: Diese können in Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend stattfinden.
Über die näheren Fördervoraussetzungen informieren die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Agentur für Arbeit Würzburg gerne.
Arbeitsuchende können ihre Vermittlungsfachkraft direkt ansprechen oder die kostenlose Servicenummer 0800 4 5555 00 nutzen.
Betriebe können sich an ihren persönlichen Ansprechpartner im Arbeitgeber-Service wenden. Falls dieser nicht bekannt ist, ist er hier zu finden:
https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/wuerzburg/arbeitgeberservice