Im Agenturbezirk Würzburg sind im Mai dieses Jahres mehr als ein Viertel aller Arbeitslosen oder 1.641 Menschen langzeitarbeitslos gemeldet. Das sind 543 Personen oder knapp 25 Prozent weniger als vor einem Jahr. Während Corona war die Langzeitarbeitslosigkeit jedoch von Mai 2020 bis Mai 2021 drastisch angestiegen, nämlich um 58 Prozent. Ganz besonders betroffen waren unter anderem Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung, die bis heute nur langsam den Weg zurück in Beschäftigung finden.
Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg, sagt: „Langzeitarbeitslosigkeit ist nicht ausweglos. Langzeitarbeitslose vereinen jedoch mehrere Hemmnisse, die den Weg in Beschäftigung entscheidend erschweren. Dazu gehören unter anderem das Lebensalter, die Schulbildung und eben die berufliche Qualifikation. So haben mehr als die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung. Dies zeigt mir, dass berufliche Qualifikation eine wichtige Basis für eine existenzsichernde Beschäftigung ist. So kann ich an dieser Stelle nur empfehlen, die Zeit der Arbeitslosigkeit dafür zu nutzen, sich beruflich weiterzubilden. Das Risiko ohne Berufsabschluss immer wieder oder auch dauerhaft arbeitslos zu sein, ist vergleichsweise sehr hoch. Das könnte sich durch die aktuell erneut belastete Situation auf dem Arbeitsmarkt noch verstärken. Zudem befinden sich Schlüsselbranchen wie das Verarbeitende Gewerbe im Umbruch zur Digitalisierung, in deren Folge Helfertätigkeiten beispielsweise in der Produktion vermehrt entfallen könnten. Die örtliche Arbeitsagentur unterstützt die berufliche Weiterbildung mit unterschiedlichen Förderangeboten, um im Idealfall einen Berufsabschluss nachzuholen. Hiervon profitieren auch Arbeitgeber, die Betroffenen eine berufliche Perspektive bieten.“
Die Agentur für Arbeit Würzburg berät und unterstützt gerne unter 0800 4 5555 00 für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und unter 0800 4 5555 20 für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber oder auch online unter www.arbeitsagentur.de.
Hintergrund: Für arbeitslos gemeldete Personen von 15 bis 50 Jahren wird – je nach Anspruchsgrundlage - für maximal zwölf Monate Arbeitslosengeld I gezahlt. Wenn in dieser Zeit keine neue Beschäftigung aufgenommen werden kann, können die Betroffenen Arbeitslosengeld II (Hartz IV) beantragen.