Der Arbeitsmarkt im Februar

Arbeitslosenzahl im Februar gesunken

02.03.2022 | Presseinfo Nr. 6

Die Entwicklung bleibt positiv      

Arbeitslosenzahl im Februar               

-240 auf 7.010

Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich

-2.650 (-27,4 Prozent) 

Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat

unverändert 2,4 Prozent

Veränderung der Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr

-0,8 Prozentpunkte

„Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer ist im Februar aus jahreszeitüblichen Gründen gesunken und zwar um 240 auf 7.010. Die Veränderung bewegte sich dabei im Mittel der zurückliegenden Jahre. Die Arbeitslosenquote stagnierte gegenüber Januar bei 2,4 Prozent, verbesserte sich jedoch gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozentpunkte“, so Stefan Beil, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Würzburg, zur derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung. “ Einerseits ist es erfreulich, dass das Niveau der Arbeitslosigkeit in einem Wintermonat historisch niedrig ist, andererseits werden jedoch vielerorts händeringend Arbeitskräfte gesucht und Anforderungsprofile und Qualifikationen sind immer schwieriger in Einklang zu bringen. In der Folge verzögern sich Stellenbesetzungen teils erheblich oder können überhaupt nicht realisiert werden. Unsere Beratungsfachkräfte thematisieren daher in ihren Gesprächen immer wieder die Bedeutung der eigenen Ausbildung von Fachkräften und die Qualifizierung sowohl von Arbeitslosen als auch von Beschäftigten, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Ergänzend hierzu werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie dies mit Unterstützung der Agentur für Arbeit realisiert werden kann“, so Beil. Die aktuell vorliegenden statistischen Daten bilden die Entwicklung am Arbeitsmarkt bis zum Zähltag am 14. Februar ab. Das heißt, dass die Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine in den Arbeitsmarktdaten noch nicht enthalten sind. „Es ist davon auszugehen, dass der Krieg nicht ohne Folgen für die heimische Wirtschaft bleibt, jedoch sind im Moment noch keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt erkennbar. Unsere Gedanken sind derzeit vor allem bei den vom Krieg unmittelbar betroffenen Menschen und wir befinden uns bereits mit anderen Behörden in enger Abstimmung, um ankommende Flüchtlinge aus der Ukraine schnell und umfangreich zu unterstützen“, erklärt Beil.  

Weniger Zugänge aus Erwerbstätigkeit – Mehr Abgänge in Erwerbstätigkeit

Im aktuellen Berichtsmonat haben sich 2.120 Personen arbeitslos gemeldet. Im Gegenzug haben 2.340 die Arbeitslosigkeit wieder beendet. Von den neu Gemeldeten waren 950 zuletzt erwerbstätig. Das waren 30 oder genau drei Prozent weniger als vor einem Jahr. Von den Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beendet haben, sind 910 wieder in eine Erwerbstätigkeit eingemündet, 50 oder 6,3 Prozent mehr als vor zwölf Monaten.           

Unterbeschäftigung ebenfalls rückläufig

Personen, die am Erhebungsstichtag an Qualifizierungen teilnehmen oder beispielsweise kurzfristig erkrankt sind, gelten gemäß gesetzlicher Definition nicht als arbeitslos und werden daher nicht in der Arbeitslosenstatistik ausgewiesen. Diese nicht berücksichtigten Personen werden jedoch gemeinsam mit den registrierten Arbeitslosen in der Unterbeschäftigungsstatistik abgebildet. Im Februar waren im Agenturbezirk (ohne die Berücksichtigung von Kurzarbeit) 9.573 Frauen und Männer unterbeschäftigt. Das waren 2.320 oder 21,5 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Unterbeschäftigungsquote betrug 3,2 Prozent. Im Februar des Vorjahres lag diese noch um 0,8 Prozentpunkte darüber. Der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung liegt bei 73,2 Prozent. 

Entwicklung Kurzarbeit

Auswertungen zum Umfang der realisierten Kurzarbeit liegen bis einschließlich Oktober 2021 vor. Nach dieser Hochrechnung haben im Agenturbezirk 3.200 Beschäftigte in 460 Betrieben Kurzarbeit in Anspruch genommen. Im September waren es noch 3.490 Beschäftigte in 550 Betrieben. Der Anteil der Kurzarbeiter an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Kurzarbeiterquote) lag im Oktober bei 1,5 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte niedriger als im September. Die Anzahl der eingegangenen Anzeigen hat sich im Januar mit 120 gegenüber Dezember halbiert. Betroffen waren davon 710 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.   

Alle Personengruppen profitieren von Arbeitsmarktentwicklung

Im Vorjahresvergleich waren bei allen Personengruppen rückläufige Arbeitslosenzahlen zu beobachten. Der Bestand Jugendlicher unter 25 Jahre verringerte sich um 38,2 Prozent auf 550, der von Ausländern um 30,1 Prozent auf 1.680 und der der Älteren (55+) um 17,2 Prozent auf 2.160. Auch die Langzeitarbeitslosigkeit ging den zweiten Monat in Folge um 13,4 Prozent auf 1.770 zurück. Bei den Schwerbehinderten war ein Rückgang um 9,2 Prozent auf 760 zur verzeichnen.

Fast jeder dritte Arbeitslose zählt zu den Älteren, jeder vierte ist seit mindestens einem Jahr ohne Beschäftigung oder hat eine ausländische Staatsangehörigkeit.    

Arbeitskräftenachfrage bleibt weiter hoch

Im Februar wurden von den Betrieben 1.740 freie Stellen gemeldet. Das waren 540 oder
44,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Stellenpool wuchs in den zurückliegenden zwölf Monaten um 2.470 auf 7.290 Jobangebote – eine Zunahme um mehr als die Hälfte. Für 53,5 Prozent der offenen Stellen wurden Fachkräfte gesucht. Das Anforderungsniveau „Helfer“ lag 23,3 Prozent der Angebote zugrunde. Zusätzliches Personal wurde vor allem in den Bereichen Metallbearbeitung, Lagerlogistik, Speisenzubereitung und Gastronomie, Reinigung, Arzt- und Praxishilfen sowie Erziehung gesucht.

Regionale Entwicklung 

In den drei Landkreisen des Agenturbezirks und der Stadt Würzburg ging die Arbeitslosigkeit gegenüber Januar zurück. Im Landkreis Würzburg wirkte sich der Rückgang nicht auf die Arbeitslosenquote aus, diese verharrte bei genau zwei Prozent. In den übrigen Regionen verringerten sie sich jeweils um 0,1 Prozentpunkte. In der Stadt Würzburg auf 3,3 Prozent (2.520 Arbeitslose), im Landkreis Kitzingen auf 2,3 Prozent (1.230 Arbeitslose) und im Landkreis Main-Spessart auf 1,9 Prozent (1.380 Arbeitslose). Im Vorjahresverglich verbesserte sich die Quote im Stadtgebiet um 1,1, im Landkreis Main-Spessart um 1,0, in Kitzingen um 0,8 und im Landkreis Würzburg um 0,7 Prozentpunkte. 

Ein Drittel weniger Arbeitslose in den Arbeitsagenturen

In den Agenturen für Arbeit Würzburg, Kitzingen und Lohr wurden im Februar 4.190 arbeitslose Menschen betreut. Die vier Jobcenter des Agenturbezirks waren Ansprechpartner für 2.820 Personen. Gegenüber Januar hat sich der Bestand in der Arbeitslosenversicherung um 200 oder 4,6 Prozent verringert. In der Grundsicherung fiel der Rückgang um 30 Personen oder 1,1 Prozent dagegen geringer aus. Im Vorjahresverglich ist die Arbeitslosigkeit in den Arbeitsagenturen um mehr als ein Drittel (-2.120 Personen) gesunken, in den Jobcentern um etwa 13 Prozent (-430 Personen).   

Ausbildungsmarkt: Mehr Bewerber und Ausbildungsstellen

Von Oktober 2021 bis Februar 2022 meldeten sich 2.130 Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildungsstelle. Das waren 180 oder 9,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig waren 3.450 Ausbildungsstellen gemeldet. Ein Plus von 340 oder 10,8 Prozent. Auch wenn der negative Trend am Ausbildungsmarkt vorerst gestoppt scheint, hat die Bundesagentur für Arbeit vom 14. bis 18. März 2022 die Woche der Ausbildung ausgerufen. In verschiedenen Aktionen soll bundesweit auf die Bedeutung der beruflichen Bildung sowohl für die Betriebe als auch für junge Menschen hingewiesen werden. Die Agentur für Arbeit beteiligt sich gemeinsam mit der HWK und IHK mit verschiedenen Online-Vorträgen an der Aktionswoche, die unter www.arbeitsgentur.de/wuerzburg „Virtuelle Events“ eingesehen werden können.