Arbeitsmarkt im Agenturbezirk Würzburg hat sich 2022 robust entwickelt
„Der regionale Arbeitsmarkt hat sich im vergangenen Jahr trotz der Nachwirkungen der Corona-Pandemie und den Folgen des Ukraine-Krieges erstaunlich krisenfest gezeigt. Gegenüber 2021 ist die Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 910 oder 11,5 Prozent auf 7.030 arbeitslose Personen gesunken. Die hieraus resultierende Arbeitslosenquote verringerte sich um 0,3 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Der Arbeitsmarkt hat sich damit positiv entwickelt und das Vorkrisenniveau wurde nur aufgrund des Sondereffektes der Registrierung der ukrainischen Geflüchteten in der Arbeitslosenstatistik noch nicht wieder ganz erreicht. Ab der Jahresmitte wurden zunehmend Flüchtlinge aus der Ukraine in den Jobcentern erfasst, mit Stand Berichtsmonat Dezember waren das 720 arbeitslose Frauen und Männer“, bilanziert Stefan Beil, Leiter der Agentur für Arbeit Würzburg, die Arbeitsmarktentwicklung im zurückliegenden Jahr 2022.
Beschäftigung auf Allzeithoch
Sowohl die sozialversicherungspflichtige als auch die geringfügige Beschäftigung ist gegenüber 2021 angestiegen. Am Stichtag 30.Juni 2022 waren im Agenturbezirk 220.560 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 3.710 oder 1,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Bei den „Minijobbern“ fiel der Anstieg um 2,8 Prozent auf 57.480 sogar noch höher aus. Beschäftigungstreiber war vor allem der Dienstleistungssektor.
Kurzarbeit auf dem Rückzug
Im Jahresverlauf 2022 hat Kurzarbeit zunehmend an Bedeutung verloren. Waren im Januar noch rund 4.000 Beschäftigte in über 700 Betrieben davon betroffen, waren es im September „nur“ noch 150 Beschäftigte in knapp 60 Betrieben. Die eingegangenen Anzeigen gingen in den ersten drei Quartalen kontinuierlich zurück, allerdings war im letzten Quartal wieder ein moderater Anstieg zu verzeichnen.
Niveau der Arbeitskräftenachfrage blieb vergleichsweise hoch
Der immer drängendere Fach- und Arbeitskräftebedarf überlagerte vielerorts die von den schwierigen Rahmenbedingungen ausgelösten wirtschaftlichen Risiken und hat die Nachfrage nach zusätzlichen Arbeitskräften weiter anwachsen lassen. Im Durchschnitt umfasste der monatliche Bestand 7.510 offene Arbeitsstellen. Das waren 1.670 oder 28,6 Prozent mehr als im vorangegangenen Jahr 2021.
Ausblick auf 2023
„Das Risiko einer längerfristigen Arbeitslosigkeit dürfte trotz vieler Unsicherheiten weiterhin gering bleiben. Neben der weiteren Reduzierung der Arbeitslosigkeit wird die Agentur für Arbeit den Fokus auf einen Beitrag zur Fachkräftesicherung richten. Kernelement sind hierbei maßgeschneiderte Qualifikationsangebote sowohl an Jobsuchende als auch an Beschäftigte, die aufgrund des Strukturwandels eine Kompetenzanpassung benötigen“, so Beil abschließend.