Entgegen den ursprünglichen Erwartungen ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Kitzingen im Jahr 2023 angestiegen. Mit dem Auslaufen der Corona-Pandemie hat sich der Arbeitsmarkt im Jahr 2022 zunächst zwar wieder erkennbar entspannt, allerdings hat sich dieser Trend im Folgejahr nicht fortgesetzt. Die Rekordinflation, hohe Energiekosten, gestiegene Zinsen und die schwache Weltwirtschaft haben die weitere wirtschaftliche Erholung gedämpft und in der Folge die Arbeitslosigkeit anwachsen lassen. Trotz dieser erheblichen Belastungen hat sich der regionale Arbeitsmarkt aber im Großen und Ganzen robust gezeigt. Mit einer jahresdurchschnittlichen Arbeitslosenquote von 2,6 Prozent bewegt er sich nach wie vor auf einem soliden Niveau“, zieht Stefan Beil, Leiter der Agentur für Arbeit Würzburg, ein positives Fazit für den Landkreis Kitzingen.
Im Jahresdurchschnitt 2023 waren im Landkreis Kitzingen 1.382 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Gegenüber 2022 bedeutet das eine Zunahme um 151 oder 12,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 0,3 Prozentpunkte. Von Januar bis Dezember haben sich 5.247 (+2,7 Prozent gegenüber 2022) Personen arbeitslos gemeldet, 5.027 (+0,6 Prozent) haben ihre Arbeitslosigkeit wieder beendet.
Beschäftigungszuwachs trotz höherer Arbeitslosigkeit
In der Jahresmitte 2023 waren im Landkreis Kitzingen 36.093 Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Das waren 234 oder 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Während in diesem Zeitraum die Beschäftigung von Ausländern um 6,4 Prozent auf 5.377 angewachsen ist, ist die von Deutschen um 0,3 Prozent auf 30.716 gesunken.
Stellenbestand unter Vorjahresniveau
Von den Betrieben im Landkreis Kitzingen wurden im Jahresverlauf 2023 2.292 offene Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 173 oder sieben Prozent weniger als 2022. Infolge der geringeren Nachfrage reduzierte sich der durchschnittliche Stellenbestand um 73 (-5,1 Prozent) auf 1.367 Angebote. Gesucht wurden vorrangig Arbeitskräfte mit beruflichem oder akademischem Abschluss. In vier von fünf gemeldeten Arbeitsstellen wurde dieses Qualifikationsniveau gefordert.
Ausblick auf 2024
„Die weitere Entwicklung des Arbeitsmarktes wird in diesem Jahr wesentlich von der Überwindung der konjunkturellen Schwächephase abhängen. Auch wenn die jüngsten Konjunkturumfragen eine Verunsicherung bei vielen Unternehmen erkennen lassen, dürften diese angesichts des knappen Arbeitskräfteangebots aber weiterhin bestrebt sein, möglichst lange an ihrem Personal festzuhalten. Der regionale Arbeitsmarkt wird sich den schwierigeren Rahmenbedingungen nicht gänzlich entziehen können, allerdings gehe ich davon aus, dass er sich auch im Jahr 2024 erneut behaupten kann“, so Beil mit einer Einschätzung für das aktuelle Jahr.