Das Programm Triple Win widmet sich der nachhaltigen Gewinnung von Pflegefachkräften aus Drittstaaten für die deutsche Gesundheits- und Pflegebranche.
Dabei werden zwei Ansätze verfolgt, um den Ausgangsvoraussetzungen in den jeweiligen Herkunftsländern und den Anforderungen deutscher Arbeitgeber optimal gerecht zu werden:
- positiv:Aus Bosnien-Herzegowina, von den Philippinen, aus Tunesien, Indonesien, Kerala in Indien und Jordanien werden bereits ausgebildete Pflegefachkräfte vermittelt, die in Deutschland eine Anerkennungsqualifizierung durchlaufen,
- positiv:aus Vietnam werden junge Menschen mit Vorerfahrungen in der Pflege für eine dreijährige generalistische Pflegeausbildung und spätere Weiterbeschäftigung gewonnen
Seit 2013 läuft das Triple Win Programm zur Gewinnung von Pflegefachkräften. Seit 2019 ist darüber hinaus auch die Vermittlung von vietnamesischen Auszubildenden in das Triple Win Programm integriert. Diese Strategie zur Fachkräftegewinnung wurde von 2012-2018 im Rahmen eines Pilotprojekts des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erfolgreich durch die GIZ durchgeführt.
Die beiden Träger des Programms, die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit (BA) und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), verfügen über langjährige Expertise und tragen erfolgreich zur Fachkräftesicherung in der Pflege bei.
Hintergrund:
Der Fachkräftemangel in der Kranken- und Altenpflege ist in Deutschland flächendeckend sichtbar und so gibt es nach wie vor mehr offene Stellen als arbeitsuchende Pflegefachkräfte. Experten rechnen damit, dass bis 2025 rund 150.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden.
Triple Win - ein Gewinn für alle drei Seiten
Arbeitgeber gewinnen sprachlich und fachlich gut vorbereitete Pflegekräfte. Triple Win steht Arbeitgebern in Deutschland bei der Auswahl, Anerkennung und Integration zur Seite. Die Einrichtungen profitieren davon und können offene Stellen mit gut qualifiziertem Personal besetzen.
Die ausländischen Pflegekräfte erhalten eine berufliche und persönliche Perspektive. Durch ein faires und transparentes Vermittlungsverfahren werden unerwünschte Nebeneffekte wie Lohndumping und/oder Verschuldung der Pflegekräfte vermieden. Die Pflegekräfte aus dem Ausland haben die gleichen Rechte und Pflichten wie deutsche Pflegekräfte.
Die Herkunftsländer profitieren durch eine Entlastung ihres Arbeitsmarktes. Wir orientieren uns am Verhaltenskodex der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur internationalen Rekrutierung von Gesundheitsfachpersonal und rekrutieren nur Pflegekräfte aus Ländern mit einem Fachkräfteüberschuss. Somit vermeiden wir, dass durch die Migration von Pflegekräften nach Deutschland ein Fachkräftemangel in den Partnerländern ausgelöst wird.
Sicheres und transparentes Verfahren
Vermittlungsabsprachen zwischen der Bundesagentur für Arbeit und den Arbeitsverwaltungen der Partnerländer sichern hohe Qualitätsstandards im Vermittlungsprozess und garantieren eine nachhaltige Form der Fachkräftegewinnung. Die Vermittlung kleiner Peergroups von mindestens drei Pflegekräften bzw. Auszubildenden je Einrichtung ist die Basis für einen erfolgreichen beruflichen und sozialen Integrationsprozess. Über die verbindliche Festlegung von Mindestgehältern bzw. Ausbildungsvergütungen wird sichergestellt, dass die vermittelten Pflegekräfte fair entlohnt und dabei ihren deutschen KollegInnen gleichgestellt sind.
Diese Aspekte ermöglichen ein stabiles und langfristiges Arbeitsverhältnis sowie einen transparenten Prozess für alle Beteiligten.
Im Vordergrund steht dabei die Begleitung von Pflegekräften und Arbeitgebern während des gesamten Migrationsprozesses, von der Visumsbeantragung im Herkunftsland bis hin zur Integrationsbegleitung in Deutschland. Bei Pflegekräften, die in Deutschland die berufliche Anerkennung erhalten, gehört außerdem die Betreuung dieses Prozesses zum Angebot von Triple Win an die Arbeitgeber.