Der Arbeitsmarkt im Februar 2023

01.03.2023 | Presseinfo Nr. 12

Anstieg der Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vormonat
♦ Arbeitslosenquote bei 5,6 Prozent (Vorjahr 4,5 %)
♦ Ausbildungsmarkt – gute Chancen für Bewerber
♦ Positive Signale von Unternehmen

Überblick

Im Februar ist ein weiterer Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 188 Personen auf 8.907 zu verzeichnen. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 5,6 Prozent (Vormonat 5,4%).

„Die Arbeitslosigkeit ist im Februar wie erwartet gestiegen und liegt erstmals seit vier Jahren wieder bei rund 9.000 Personen. Die Zugänge betreffen dabei fast alle Personengruppen“, informiert Agenturchef Andreas Fleischer in seiner monatlichen Einschätzung.

 „Ein positives Signal kommt von unseren Unternehmen. Die Arbeitskräftenachfrage hat aktuell deutlich zugenommen. Die Stellenmeldungen liegen im Februar mit 800 Zugängen weit über dem Niveau des Vorjahres. Im Vergleich zum Januar 2023 wurden uns rund 30 Prozent offene Stellen mehr zur Besetzung gemeldet. Zudem stehen die Ausbildungschancen für Jugendliche ebenfalls recht gut, denn es gibt aktuell mehr freie Lehrstellen als im vergangenen Jahr. Junge  Menschen können zurzeit unter 1.500 freien Ausbildungsstellen in unterschiedlichen Berufen auswählen. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater unterstützen gern bei der beruflichen Orientierung und der Vermittlung von  Ausbildungsplätzen“, so Andreas Fleischer und ergänzt: „Vom 13.-19. März 2023 findet bundesweit die »Woche der Ausbildung« statt, an welcher wir ebenfalls teilnehmen. In diesem Rahmen wollen wir auch mit Jugendlichen ins Gespräch kommen, die unsere Hilfe und Unterstützung benötigen. Zusätzlich führen wir am 14. März im Berufsinformationszentrum eine Ausbildungsmesse mit regionalen Unternehmen aus dem Bau-, Metall- und Handwerksbereich durch“.

Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen

Nach dem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar Personen ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Februar erneut leicht gestiegen (+188). Im Vergleich zum Februar 2022 sind jetzt 1.600 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber Februar 2022 betrifft beide Rechtskreise. Im Februar waren in der Zwickauer Arbeitsagentur 14 Frauen und Männer mehr als im Januar arbeitslos (+0,5%) gemeldet. Im Jobcenter Zwickau waren es 174 Personen mehr (+2,9%).
Im Rechtskreis des SGB III waren damit im Februar 2.823 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 119 mehr als im Februar 2022. Im Rechtskreis SGB II waren 6.084 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 1.481 mehr als im Vorjahr.

Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit

Es meldeten sich deutlich mehr Personen aus dem Job heraus arbeitslos als wieder in Erwerbstätigkeit gehen konnten. Insgesamt ist die Fluktuation wie immer hoch, den 2.034 Zugängen stehen 1.849 Abgänge gegenüber.
Im Februar wurden 652 Zugänge aus und 471 Abgänge in Erwerbstätigkeit erfasst.

Langzeitarbeitslosigkeit

Im Agenturbezirk Zwickau sind derzeit 2.920 Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche. Das entspricht einem Anteil von 32,8 Prozent an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk. Im Vergleich zum Vormonat blieb die Zahl der  Langzeitarbeitslosen konstant. Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 116 Langzeitarbeitslose weniger gemeldet.

Jugendarbeitslosigkeit

Die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen ist im Februar um 25 auf 740 gestiegen Der Anteil der Jugendlichen an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk beträgt damit 8,3 Prozent. Im Februar 2022 waren 241 Jugendliche weniger arbeitslos.

Stellenangebote

2.772 Stellen – 185 mehr als im Januar – waren im Monat Februar im Agenturbezirk registriert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat standen 49 Stellen weniger für die Vermittlung zur Verfügung.
Durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice wurden im Februar 800 sozialversicherungspflichtige Stellen neu aufgenommen. Das waren 193 mehr als im Vorjahresmonat.

Den Großteil der Stellen meldeten erneut das verarbeitende Gewerbe, der Handel, Firmen zur Instandhaltung sowie Reparatur von Kraftfahrzeugen und das Gesundheits- und Sozialwesen. Darüber hinaus werden von den Zeitarbeitsfirmen
zahlreiche Stellen gemeldet.

Blick in die Geschäftsstellen

In den Geschäftsstellenbezirken der Zwickauer Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar: Die Arbeitslosenquote beträgt in Hohenstein-Ernstthal 4,7 Prozent (Vorjahr 4,2 %), in der Hauptagentur Zwickau 5,7 Prozent
(Vorjahr 4,4, %), in Glauchau 5,4 Prozent (Vorjahr 4,7 %) und in Werdau 6,3 Prozent (Vorjahr 5,1 %).

Unterbeschäftigung

Im Februar haben nach ersten Hochrechnungen rund 2.200 Personen aus dem Landkreis Zwickau an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie Weiterbildung, Praktika in Betrieben oder Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen.
Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern in Maßnahmen – auf 10.000. Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 79,2 Prozent. Bezogen auf alle zivilen
Erwerbspersonen – analog der Arbeitslosenquote – liegt die vorläufige Unterbeschäftigungsquote für Februar bei 6,9 Prozent (Vorjahr: 5,8 %). 

Kurzarbeit

Anzeigen zur Kurzarbeit
Im Kalendermonat Januar 2023 wurden von 33 Betrieben bzw. Betriebszweigen 182 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind 15 Anzeigen weniger und 461 Personen in Anzeigen weniger im Vergleich zum Vormonat.

Realisierte Kurzarbeit
Im Kalendermonat August 2022 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 47 Betriebe bzw. Betriebszweige und 323 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 19,0% weniger Betriebe und 33,4% weniger Personen im Vergleich zum Vormonat.
Der durchschnittliche Arbeitsausfall für Kurzarbeitergeld beträgt 23,7%. Das durch die Kurzarbeit verursachte Beschäftigungsäquivalent beträgt 77 Personen. Die Kurzarbeiterquote - beträgt im August 2022 0,3%. Im Vormonat betrug sie in Deutschland 0,3%, in Sachsen 0,4% und in Zwickau 0,4%.

Hochgerechnete Daten ergeben für Oktober 2022 64 Betriebe und 1.625 Personen in Kurzarbeit.
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Ausbildungsmarkt

Seit Beginn des Berichtsjahres haben sich 1.065 Mädchen und Jungen (170 mehr als im Jahr zuvor) bei ihrer Suche nach einem Ausbildungsplatz an die Zwickauer Arbeitsagentur gewandt. Ihnen gegenüber standen 1.494 betriebliche Ausbildungsstellen (118 mehr als im Vorjahr).