Überblick
Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember saisonbedingt um 201 Personen auf 8.093 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl um 1.166 Personen. Die Zunahme ist hauptsächlich auf den Anstieg ausländischer Arbeitsloser im Jobcenter zurückzuführen. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Dezember 5,1 Prozent, vor einem Jahr hatte sie sich auf 4,3% belaufen. „Im Dezember verzeichneten wir erste saisonale Arbeitslosmeldungen und die Zahl der arbeitslosen Personen stieg im Landkreis Zwickau moderat an. Der Zuwachs betrifft dabei fast alle Personengruppen, außer die 15 bis unter 20- Jährigen. Die Lage am regionalen Arbeitsmarkt ist trotz des schwierigen Umfelds robust.
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften bleiben weiterhin auf einem hohen Niveau. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen sinkt zwar seit Juni kontinuierlich, dennoch befinden sich gegenwärtig mehr als 2.700 freie Stellen in unserer Betreuung, davon fast 30 Prozent für Helfertätigkeiten. Der Arbeitsmarkt in unserem Agenturbezirk ist also weiterhin aufnahmefähig. Dies verdanken wir in erster Linie auch den vielen Unternehmen, die ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und versuchen, Arbeitsplätze
zu erhalten und die in Nachwuchsarbeit sowie Weiterbildung investieren“, kommentiert Andreas Fleischer, Chef der Zwickauer Arbeitsagentur, die neuesten Arbeitsmarktzahlen.
Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen
In der Agentur für Arbeit Zwickau (Rechtskreis SGB III) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.419, das sind 110 mehr als im Vormonat und 2 weniger als im Vorjahr.
Im Jobcenter Zwickau (Rechtskreis SGB II) gab es 5.674 Arbeitslose, das ist ein Plus von 91 gegenüber November; im Vergleich zum Dezember 2021 waren es 1.168 Arbeitslose mehr.
Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit
1.813 Personen meldeten sich im Dezember neu oder erneut arbeitslos, 26 mehr als im Vormonat und 286 mehr als vor einem Jahr. 604 von ihnen waren vor ihrer Arbeitslosmeldung
erwerbstätig, 181 kamen aus Ausbildung und oder Maßnahmen.
Gleichzeitig konnten 1.609 Personen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 214 weniger als im Vormonat und 350 mehr als im Dezember 2021. 386 von ihnen konnten eine Erwerbstätigkeit und 90 eine Ausbildung oder Maßnahme beginnen.
Jugendarbeitslosigkeit
665 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren waren im Dezember im Agenturbezirk Zwickau arbeitslos gemeldet. Das sind genau so viele wie im Vormonat und 169 mehr als im Jahr zuvor. Dies entspricht aktuell einem Anteil von 8,2 % an allen Arbeitslosen.
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen.
Im Agenturbezirk Zwickau sind derzeit 2.877 Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche. Das entspricht einem Anteil von 35,5 Prozent an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk. Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 180 Langzeitarbeitslose weniger gemeldet (-5,6%).
Stellenangebote
2.714 Stellenangebote – 145 weniger als im Vorjahr um diese Zeit – waren im Dezember im Agenturbezirk registriert. Gegenüber dem Vormonat sanken die gemeldeten Stellenangebote um 33 bzw. 12,6 Prozent. Die meisten freien Stellen gibt es in den Bereichen Zeitarbeit, verarbeitendes Gewerbe sowie wirtschaftliche Dienstleistungen.
Blick in die Geschäftsstellen
In den Geschäftsstellen der Zwickauer Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar: Die Arbeitslosenquote beträgt in Hohenstein-Ernstthal 4,4 Prozent (Vormonat
4,4 %), in der Hauptagentur Zwickau 5,2 Prozent (Vormonat 5,0 %), in Glauchau 4,9 Prozent (Vormonat 4,8 %) und in Werdau 5,8 Prozent (Vormonat 5,6 %).
Unterbeschäftigung
Nach ersten Hochrechnungen haben im Dezember über 2.200 Personen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie Weiterbildung, Praktika in Betrieben oder Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern in Maßnahmen – auf rund 10.000. Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 78 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – analog der Arbeitslosenquote – liegt die Unterbeschäftigungsquote für Dezember bei 6,4 Prozent (Vorjahr: 5,6 %).
Kurzarbeit
Anzeigen auf Kurzarbeit
Im Kalendermonat November 2022 wurden von 37 Betrieben bzw. Betriebszweigen 329 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind 32 Anzeigen weniger und 1.773 Personen in Anzeigen
weniger im Vergleich zum Vormonat.
Realisierte Kurzarbeit
Im Kalendermonat Juni 2022 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 247 Betriebe bzw. Betriebszweige und 2.227 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 17,9% weniger Betriebe und 25,1% weniger Personen im Vergleich zum Vormonat. Der Höchststand an Kurzarbeitern seit Januar 2009 war mit 33.974 Personen im April 2020.
Der durchschnittliche Arbeitsausfall für Kurzarbeitergeld beträgt 24,6%. Das durch die Kurzarbeit verursachte Beschäftigungsäquivalent beträgt 549 Personen. Die Kurzarbeiterquote - beträgt im Juni 2022 1,8%. Im Vormonat betrug sie in Deutschland 0,9%, in Sachsen 1,2% und in Zwickau 2,4%.
Hochgerechnete Daten ergeben für August 2022 48 Betriebe und 642 Personen in Kurzarbeit.
Die Top 3 von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen nach Anzahl der Personen im Monat Juni 2022 waren »Herstellung von Kraftwagen und -teilen« (899 Personen / 10 Betriebe), »Lagerei u. Erbringung sonstiger Verkehr-Dienstleistungen « (343 Personen / 4 Betriebe) sowie »Herstellung von Textilien« (132 Personen /4 Betriebe).
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung
Es liegen neue Beschäftigtendaten zum Stichtag 30.06.2022 vor. Ende Juni 2022, dem letzten Quartalsstichtag der Beschäftigungsstatistik mit gesicherten Angaben, belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Bezirk der Agentur für Arbeit Zwickau auf 125.871. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 301 Personen oder 0,2%, nach +1.002 oder +0,8% im Vorquartal.
Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme bei der Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen ohne Arbeitnehmerüberlassung (+391 oder +7,1%); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im Baugewerbe (-312 oder -4,0%).