➢ Positive Entwicklung der Erwerbstätigkeit – Anstieg um 301 auf 125.871
➢ Arbeitslosenzahl im Jahresdurchschnitt bei 7.589
➢ Arbeitslosenquote im Jahresdurchschnitt bei 4,7 Prozent
➢ Stellenzugänge bei 6.714
➢ Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit
Arbeitslosenquoten im Jahresdurchschnitt – Landkreis Zwickau
Zwickau 4,7 %, Hohenstein-Ernstthal 4,7 %, Werdau 4,8 %, Glauchau 4,7 %
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Im Jahresdurchschnitt 2022 waren im Landkreis Zwickau 7.589 Menschen arbeitslos gemeldet, 51 Personen oder 0,7 Prozent mehr als im Jahr 2021.
Während die Arbeitslosigkeit in der Zwickauer Arbeitsagentur im Jahresdurchschnitt um 13,7 Prozent gesunken ist, hat sie sich im Jobcenter Zwickau um 9,2 Prozent erhöht.
Im Rechtskreis des SGB III waren durchschnittlich 2.429 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 384 weniger als 2021. Betroffen waren dabei alle Personengruppen.
Im Rechtskreis des SGB II waren durchschnittlich 5.160 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, 436 mehr als im Vorjahr. Der Anstieg ist bei fast allen Personengruppen, außer bei den Langzeitarbeitslosen, zu verzeichnen.
Langzeitarbeitslosigkeit
Eine positive Entwicklung ist bei den Langzeitarbeitslosen in beiden Rechtskreisen zu verzeichnen. Im Jahresdurchschnitt waren im Agenturbezirk Zwickau 2.935 Frauen und Männer länger als ein Jahr arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich die Zahl um 270 (-8,4 Prozent).
In der Arbeitsagentur waren im Jahresdurchschnitt 326 Langzeitarbeitslose gemeldet. Das sind 126 Menschen (-27,9 Prozent) weniger als im Jahr zuvor.
Im Jobcenter Zwickau waren im Jahresdurchschnitt 2.609 Langzeitarbeitslose gemeldet. Das sind 144 Menschen (- 5,2 Prozent) weniger als 2021.
Ausländer
Der Ausländeranteil an allen Arbeitslosen betrug im Jahresdurchschnitt 17,1 Prozent.
In der Arbeitsagentur Zwickau waren 228 Ausländer gemeldet, das sind 11 Personen (-4,8 Prozent) weniger als im Jahr zu vor.
Im Jobcenter Zwickau waren im vergangenen Jahr 1.299 Ausländer gemeldet, das sind 495 Personen (+61,5 Prozent) mehr als 2021.
Bis zum Krieg in der Ukraine waren im Landkreis Zwickau lediglich 13 arbeitslose Ukrainer gemeldet. Die Zahl stieg auf rund 900 im Dezember 2022.
(Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit bei ukrainischen Staatsangehörigen ist derzeit nicht valide abbildbar. Im Zuge des Rechtskreiswechsels von ukrainischen Staatsangehörigen in das SGB II kommt es aktuell immer noch zu zeitverzögerter Erfassung und damit deutlicher Untererfassung vieler Personenmerkmale. Die Aussagekraft für das Jahr 2022 ist deshalb vorübergehend noch erheblich eingeschränkt.)
Arbeitsstellen
Die Wirtschaft in der Region ist in den vergangenen Jahren gewachsen und krisenresistenter geworden. Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen war 2022 weiterhin hoch. Es gab nahezu für jeden Berufs- oder Ausbildungswunsch Angebote. So wurden im Jahresverlauf 6.811 Arbeitsstellen von Arbeitgebern gemeldet, das waren 766 weniger als im Jahr zuvor.
Die meisten Stellen gab es im Jahresdurchschnitt im Bereich der Zeitarbeit (807), im verarbeitenden Gewerbe (438) sowie im Handel, der Reparatur und Instandhaltung von KFZ (282).
Der Stellenbestand war ganzjährig vergleichsweise hoch und lag im Durchschnitt bei 2.856.
Erwerbstätigkeit
Ende Juni 2022 (letzter Stichtag) belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Landkreis Zwickau auf 125.871 Personen, das sind 301 bzw. 0,2 Prozent mehr als im Vorjahresmonat.
Die grundsätzliche Verteilung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten hat im Jahr 2022 keine wesentliche Änderung erfahren.
„Themen, wie die Bewältigung der Corona - Folgen, der Krieg in der Ukraine, Fach- und Arbeitskräftebedarfe oder die allgemeine Preisentwicklung standen 2022 im Fokus. Unser Arbeitsmarkt war auch im vergangenen Jahr von Stabilität und leichtem Beschäftigungswachstum geprägt. Die regionalen Unternehmen sind bestrebt, ihre Beschäftigten zu halten oder neue Arbeitskräfte einzustellen“, bilanziert Andreas Fleischer, Chef der Zwickauer Arbeitsagentur, mit Blick auf die Jahresdaten 2022.
Kurzarbeitergeld
Kurzarbeitergeld wirkt weiter und hat auch 2022 zur Stabilisierung des Zwickauer Arbeitsmarktes beigetragen. Damit konnten Arbeitsverhältnisse gesichert und Arbeitslosigkeit verhindert werden.
Der Höchststand an abgegebenen Anzeigen war mit 2.137 Anzeigen im Monat April 2020.
Die Inanspruchnahme von Kurzarbeit war im Jahr 2022 deutlich niedriger als im Jahr zuvor.
Ausblick 2023
„Aktuell können wir keine verlässliche Prognose für die Arbeitsmarkttendenz im Jahr 2023 abgeben und nur den Moment betrachten. Eine Prognose ist im Augenblick noch mit etlichen Unsicherheiten behaftet. Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle. Inwieweit globale Unsicherheiten die wirtschaftliche Entwicklung belasten oder welche anderen Aspekte, wie die steigende Energie-und Rohstoffpreise, die weitere Entwicklung beeinflussen, ist noch nicht absehbar. Derzeit gibt es jedoch keine Auffälligkeiten bei frühzeitigen Arbeitssuchendmeldungen“,
sagt Andreas Fleischer und ergänzt: „Die Arbeitskräftenachfrage sinkt zwar aktuell etwas, aber die Unternehmen haben immer noch über 2.700 offene Stellen gemeldet, die sie mit unserer Unterstützung besetzen wollen. Beschäftigtenqualifizierung, Arbeitgeberberatung, Vermittlung, Leistungsgewährung und die Berufsberatung für Jugendliche vor dem Erwerbsleben oder für Erwachsene im Erwerbsleben sind auch in diesem Jahr die Schwerpunkte unserer Arbeit. Die entsprechenden Haushaltsmittel für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen stehen zur Verfügung.“
Für die Fachkräftesicherung ist es wichtig, dass die Unternehmen weiter in die Ausbildung junger Nachwuchskräfte investieren.
Junge Menschen sind am Übergang von Schule und Beruf besonderen Herausforderungen für die weitere Weichenstellung in eine berufliche Zukunft ausgesetzt. Deshalb wurde im vergangenen Jahr die Zusammenarbeit in der Jugendberufsagentur (JBA) Zwickau neu geregelt. Die JBA ist ein Bündnis zwischen der Agentur für Arbeit Zwickau, dem Landkreis Zwickau, dem Jobcenter Zwickau und dem Landesamt für Schule und Bildung. Mit ihrer Hilfe sollen gebündelte Angebote zur Unterstützung der Jugendlichen sowie gemeinsam ein konkreter Fahrplan zum Einstieg in das Berufsleben entwickelt werden.
Deshalb rät der Agenturchef Jugendlichen generell zur frühzeitigen Kontaktaufnahme, wenn Unsicherheiten bei der Berufswegplanung vorliegen.
„Mit unseren Erfahrungen werden wir auch weiterhin ein verlässlicher Ansprechpartner sein, nicht nur für Jugendliche sondern auch für Arbeits- sowie Qualifizierungssuchende und Unternehmen. Die Auswirkungen der strukturellen, konjunkturellen und demografischen Veränderungen können wir nur gemeinsam mit allen Arbeitsmarktakteuren im Landkreis Zwickau meistern und dafür nutzen wir unsere guten Netzwerke“, sagt Andreas Fleischer abschließend.
„Da die Entwicklung des Arbeitsmarktes, wie von Herrn Fleischer ausgeführt, mit vielen Unsicherheiten behaftet ist, sind auch die sich daraus ergebenden Auswirkungen die Grundsicherung für Arbeitsuchende – schwer zu prognostizieren.“ So die Einschätzung der Geschäftsführerin des Jobcenters Zwickau, Petra Schlüter. „Zudem erwarte ich aufgrund der mit dem Bürgergeld
eingetretenen Veränderungen einen Anstieg der Anspruchsberechtigten, der derzeit allerdings ebenfalls nicht quantifizierbar ist.“
Schwerpunkt der Arbeit des Jobcenters ist neben der Umsetzung der sich aus der Einführung des Bürgergeldes ergebenden Veränderungen auch die Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger bei ihren Bemühungen zur Beendigung oder Reduzierung der Hilfebedürftigkeit.
Kontakt zur Zwickauer Arbeitsagentur – kostenfreie Servicerufnummern
➢ Arbeitnehmerhotline 0800 4 5555 00
➢ Arbeitgeberhotline 0800 4 5555 20
Kontakt zum Jobcenter Zwickau:
➢ https://www.jobcenterzwickau.de/online-dienstleistungen.php
➢ Telefon 0375 60600