„Fast 45 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten im Landkreis Zwickau sind weiblich. Typisch für unsere Region liegt eine hohe Erwerbsneigung und -beteiligung vor,“ analysiert Marion Hähnel, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) bei der Zwickauer Arbeitsagentur und ergänzt: „Frauen sind unverzichtbare Arbeitskräfte, insbesondere wenn es um Fachkräfte geht. Sicher helfen dabei auch weitere Verbesserungen der Rahmenbedingungen, wie flexiblere Kinderbetreuungsangebote oder Qualifizierungsmöglichkeiten“.
Frauen in Beschäftigung
Beschäftigte Frauen und Männer haben unterschiedliche Schwerpunkte der Berufstätigkeiten: Während Frauen deutlich häufiger in kaufmännischen und personenbezogenen Dienstleistungsberufen arbeiten und Ausfallzeiten wegen der Familie (Pflege und Kinderziehung) in Kauf nehmen, üben Männer öfter Produktions- und „MINT“-Berufe in der Region aus und sind häufiger in Führungspositionen vertreten. Auch bei der Arbeitszeit gibt es große Unterschiede: Über 80 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen.
Ende Juni 2023 waren 126.486 Männer und Frauen im Agenturbezirk Zwickau in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung, 56.135 davon waren Frauen und 70.351 Männer.
Gleicher Lohn?
Ende 2022 betrugen die Verdienstunterschiede zwischen Männer und Frauen im Landkreis Zwickau 176 Euro. Das Mediengehalt aller Beschäftigten lag im gleichen Zeitraum bei 3.032 Euro. Frauen verdienten im Schnitt 2.903 Euro, während Männer im Durchschnitt 3.079 Euro verdienten. Auf Grund ihrer geschlechterspezifischen Berufswahl mit geringer entlohnten Tätigkeiten und durch die familiär begründete Einschränkung auf Teilzeit haben Frauen häufiger ein geringeres Einkommen. Zusätzlich gibt es in den verschiedenen Branchen Lohnunterschiede für gleiche Berufe.
Weniger Frauen sind arbeitslos
Die Arbeitslosenquote im Februar 2024 ist für Frauen mit 5,2 Prozent geringer als die Quote der Männer mit 6,0 Prozent. Der Anteil der Frauen an allen Arbeitslosen betrug im vergangenen Monat 42, 8 Prozent und der Anteil arbeitsloser Männer 57,2 Prozent.