- Anstieg der Arbeitslosenzahl um 354 Personen
- Arbeitslosenquote steigt auf 5,5 Prozent
- Schwache Konjunktur hinterlässt Spuren
Überblick
Die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer im Landkreis Zwickau ist von September auf Oktober 2024 um 354 Personen auf 8.913 gestiegen. Ein Vergleich zum Oktober 2023 zeigt eine Zunahme arbeitsloser Personen im Landkreis Zwickau um 372. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Oktober 5,5%, vor einem Jahr hatte sie sich auf 5,3 % belaufen.
Der Bestand an Arbeitslosen nahm im Vergleich zum Vorjahresmonat lediglich im Zuständigkeitsbereich der Arbeitsagentur zu, während er im Jobcenter rückläufig ist.
„In diesem Monat konnte sich der Arbeitsmarkt im Landkreis Zwickau nicht erholen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verbleibt die Arbeitslosigkeit - mit einem Anstieg um 372 Personen - auf einem deutlich erhöhten Niveau. Die Arbeitsmarktentwicklung hat sich in den vergangenen Monaten abgeschwächt. Innerhalb von vier Wochen stieg die Zahl der Arbeitslosen im Jobcenter um rund 300 Personen. Erklärbar ist dies mit einem höheren Zugang und geringerem Abgang an Arbeitslosen. Im Vergleich zum
Vorjahresmonat liegt jedoch insgesamt ein Rückgang um 81 Personen vor. Die schwache Konjunktur hinterlässt ihre Spuren auf dem Zwickauer Arbeitsmarkt, denn bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verzeichnen wir eine rückläufige Entwicklung“, kommentiert Arbeitsagenturchef Andreas Fleischer die Lage auf regionalen Arbeitsmarkt. „Der negative Trend bei Stellenzugängen ist jedoch gebremst. Wir haben 54 Stellen mehr als im September 2024 und 64 freie Stellen mehr als im Oktober 2023 von den Unternehmen gemeldet bekommen“, so Andreas Fleischer abschließend.
Arbeitslosigkeit in den beiden Rechtskreisen
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit vollzog sich in beiden Rechtskreisen. In der Agentur für Arbeit waren im Oktober 48 Menschen (+1,6 Prozent) mehr beschäftigungslos. Das Jobcenter Zwickau verzeichnete einen Zuwachs um 306 Arbeitslose (+5,5 %). Im Rechtskreis des SGB III waren damit 3.091 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und im Rechtskreis SGB II 5.822.
Zugänge in und Abgänge aus Arbeitslosigkeit
2.178 Personen meldeten sich im Oktober neu oder erneut arbeitslos, 343 mehr als im Vormonat und 368 mehr als im Jahr zuvor. 708 von ihnen waren vor ihrer Arbeitslosmeldung erwerbstätig, 596 kamen aus einer Ausbildung oder Maßnahme.
1.821 Frauen und Männer konnten ihre Arbeitslosigkeit im Oktober beenden. Das sind 107 weniger als im Vormonat und 104 weniger als im Vorjahr. 523 von ihnen konnten eine Erwerbstätigkeit und 465 eine Ausbildung oder Maßnahme beginnen.
Jugendarbeitslosigkeit
870 junge Menschen zwischen 15 und 25 Jahren waren im Oktober im Agenturbezirk Zwickau arbeitslos gemeldet. Das sind 41 weniger als im Vormonat und 49 mehr als im Jahr zuvor.
Langzeitarbeitslosigkeit
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht.
Im Agenturbezirk Zwickau sind derzeit 3.073 Arbeitslose länger als ein Jahr auf Jobsuche. Das entspricht einem Anteil von 34,5 Prozent an allen Arbeitslosen im Agenturbezirk. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich die Langzeitarbeitslosigkeit um 95 Personen (+3,2 %). Im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 244 Langzeitarbeitslose mehr gemeldet.
Stellenangebote
2.322 Stellenangebote – 321 weniger als im Vorjahr um diese Zeit – waren im Oktober im Agenturbezirk registriert.
Durch den gemeinsamen Arbeitgeberservice von Agentur und Jobcenter wurden im Oktober 562 Stellen neu aufgenommen. Das waren 54 Jobangebote mehr als im September und 64m ehr als im Vorjahr. Stellenmeldungen gab es für fast alle Wirtschaftszweige.
Blick in die Geschäftsstellen
In den Geschäftsstellen der Zwickauer Arbeitsagentur stellt sich die Arbeitslosigkeit folgendermaßen dar: Die Arbeitslosenquote beträgt in Hohenstein-Ernstthal 4,8 Prozent (Vorjahr 4,5 %), in der Hauptagentur Zwickau 6,0 Prozent (Vorjahr 5,6 %) und in Werdau 5,7 Prozent (Vorjahr 5,8 %).
Unterbeschäftigung
Nach ersten Hochrechnungen haben im Oktober knapp 2.500 Personen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, wie Weiterbildung, Praktika in Betrieben oder Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten teilgenommen und damit den Arbeitsmarkt entlastet. Insgesamt belief sich die Unterbeschäftigung – die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern in Maßnahmen – auf über 11.000. Damit liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 78,6 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – analog der Arbeitslosenquote – liegt die Unterbeschäftigungsquote für Oktober bei 6,9 Prozent (Vorjahr: 6,9 Prozent).
Kurzarbeit
Anzeigen auf Kurzarbeit
Im Kalendermonat September 2024 wurden von 22 Betrieben bzw. Betriebszweigen 525 Personen zur Kurzarbeit angezeigt. Das sind 17 Anzeigen mehr und 513 Personen in Anzeigen mehr im Vergleich zum Vormonat.
Realisierte Kurzarbeit
Im Kalendermonat April 2024 - Daten liegen mit 5 Monaten Wartezeit vor - haben 61 Betriebe bzw. Betriebszweige und 1.747 Personen Kurzarbeitergeld erhalten. Das sind 1,7% mehr Betriebe und 23,5% weniger Personen im Vergleich zum Vormonat.
Der durchschnittliche Arbeitsausfall für Kurzarbeitergeld beträgt 21,3%. Das durch die Kurzarbeit verursachte Beschäftigungsäquivalent beträgt 372 Personen. Die Kurzarbeiterquote - beträgt im April 2024 1,4%. Im Vormonat betrug sie in Deutschland 0,6%, in Sachsen 0,9% und in Zwickau 1,8%. Hochgerechnete Daten ergeben für Juni 2024 62 Betriebe und 1.470 Personen in Kurzarbeit.
Die Top 2 von realisierter Kurzarbeit betroffenen Wirtschaftsabteilungen nach Anzahl der Personen im Monat April 2024 waren »Maschinenbau« (340 Personen / 7 Betriebe) und »Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren« (315 Personen / 4 Betriebe).
Ausbildungsmarkt
Die Daten zum Ausbildungsmarkt werden in der Pressekonferenz am 8. November bekannt gegeben.