Berechnungen, die hinter Check-U stecken
Antworten auf häufig gestellte Fragen
Nachdem du die Aufgaben des Kompetenz-Checks bearbeitet hast, werden deine Eingaben ausgewertet. Beispielsweise ermitteln wir, wie viele Aufgaben du richtig gelöst hast. Dieses Ergebnis sagt noch nichts darüber aus, ob du ein durchschnittliches, über- oder unterdurchschnittliches Ergebnis erzielt hast.
Wenn du beispielsweise von 30 Aufgaben 20 gelöst hast, kann das bei sehr schweren Aufgaben ein überdurchschnittliches Ergebnis sein, das nur wenige Personen schaffen. Wenn die Aufgaben sehr leicht waren, werden viele andere ebenfalls 20 davon lösen können. Dein Ergebnis wäre dann nur durchschnittlich.
Aussagekräftig wird dein Ergebnis also erst, wenn man es mit den Ergebnissen vieler anderer vergleicht. Das nennt man „Normierung“.
Die Vergleichswerte für die Normierung werden regelmäßig anhand der anonymisierten Ergebnisse der anderen Nutzenden von Check-U wissenschaftlich überprüft und angepasst.
Für die Berechnung der passenden Berufsausbildungen und Studienfelder und der Testauswertung wirst du mit Menschen verglichen, die
- einen ähnlichen Schulabschluss haben oder anstreben wie du und
- etwa so alt sind wie du.
Möchtest du noch mehr zu der Normierung wissen, dann lies die Frage „Expertenwissen – Wie setzen sich die hinterlegten Vergleichsgruppen zusammen?“
Jeder Ausbildungsberuf und jedes Studium haben andere Anforderungen. Für manche Berufe ist zum Beispiel ein überdurchschnittliches Textverständnis notwendig, bei manchen ist Textverständnis vielleicht gar nicht wichtig.
Um die passenden Ergebnisse zu berechnen, wird daher für jede Kompetenz, die ein Beruf oder ein Studienfeld fordert, überprüft, ob dein Wert mit der Anforderung übereinstimmt. Jede Übereinstimmung wird als „Treffer“ gewertet.
Je mehr Treffer bei einem Beruf vorliegen, desto höher ist die prozentuale Übereinstimmung zu diesem Beruf. Daraus ergibt sich ein Prozentwert zwischen 0 und 100. Liegt dieser Wert zumindest bei 50 Prozent, dann kann der Beruf in unsere Empfehlungsliste kommen. Das Vorgehen gilt auch für die Studienfelder.
Deine Angaben aus der Personalisierung schließen davon jene aus, die nicht zu deinen Interessen, Talenten oder vorstellbaren Arbeitsbedingungen passen.
Wenn dir diese Information nicht ausreicht, kannst du auch noch lesen „Expertenwissen – Wie funktioniert der Algorithmus der Passungsberechnung?“
Weil es so viele unterschiedliche Studiengänge gibt (rund 10.000), sind diese zu Studienfeldern gebündelt. Für jedes Studienfeld sind Anforderungen hinterlegt, die für alle zugeordneten Studiengänge gelten. Daraus wird die Übereinstimmung zu deinen Angaben berechnet und angezeigt. Über die Detailseite jedes Studienfelds kannst du über den Button „Studienangebote anzeigen“ alle Studiengänge sehen, die zu diesem Studienfeld gehören.
Die Auswertung des Kompetenz-Checks wird auf der Übersichtsseite im Kompetenzprofil angezeigt. Für die Anzeige der ermittelten Ausprägung jeder Kompetenz gibt es fünf Kompetenzbereiche:
- „stark unter dem Durchschnitt“
- „etwas unter dem Durchschnitt
- „im Durchschnitt“
- „etwas über dem Durchschnitt“
- „stark über dem Durschnitt“
Diese Angaben zur Ausprägung der Kompetenzen („Kompetenzbereiche“) beziehen sich auf die jeweils zugrunde gelegte Vergleichsgruppe.
Siehe dazu auch „Expertenwissen – Wie setzen sich die hinterlegten Vergleichsgruppen zusammen?“
Die Kompetenzbereiche sagen aus, inwieweit sich die Kompetenzen einer Person im Durchschnittsbereich befinden, der rund zwei Drittel aller Personen der Vergleichsgruppe umfasst. Unterhalb und oberhalb des Durchschnittsbereichs befinden sich jeweils rund ein Sechstel aller Personen.
Wenn sich die Kompetenz einer Person
- gesichert unterhalb des Durchschnittsbereichs befindet, dann wird als Ausprägung „stark unter dem Durchschnitt“ angezeigt.
- möglicherweise unterhalb des Durchschnittsbereichs befindet, dann wird als Ausprägung „etwas unter dem Durchschnitt“ angezeigt.
- gesichert im Durchschnittsbereichs befindet, dann wird als Ausprägung „im Durchschnitt“ angezeigt.
- möglicherweise über dem Durchschnittsbereich befindet, dann wird als Ausprägung „etwas über dem Durchschnitt“ angezeigt.
- gesichert über dem Durchschnittsbereich befindet, dann wird als Ausprägung „stark über dem Durchschnitt“ angezeigt.
Das statistische Fehlerniveau dieser Aussagen wurde dabei unter der Annahme einer Normalverteilung der Kompetenzen in der Vergleichsgruppe und der individuellen Fehler bei der Kompetenzerfassung auf 20 Prozent begrenzt.
Für jeden Ausbildungsberuf und jedes Studienfeld ist ein spezifisches Anforderungsprofil hinterlegt. Darin ist für jede Kompetenz (zum Beispiel Textverständnis, Konfliktfähigkeit, und so weiter) vermerkt, ob sie für den Beruf beziehungsweise das Studienfeld relevant ist. Und wenn ja, welche Ausprägung („Kompetenzbereich“) gefordert ist.
Siehe dazu auch „Expertenwissen – Was ist die Bedeutung der Werte im Kompetenzprofil?“
Die Anforderungsprofile der Ausbildungen und Studienfelder wurden in einem Expertenrating, unter Einbeziehung arbeitspsychologischer Informationen aus BERUFENET, Berufs- und Ausbildungsverordnungen und Studienordnungen, erstellt.
Der bei einer relevanten Kompetenz erreichte Kompetenzwert kann dabei im grünen (passend), gelben (nicht mehr passend), orangen (unpassend), roten (sehr unpassend) oder schwarzen Bereich (intolerierbar) für die betreffende berufliche Perspektive) liegen.
Wenn eine der Kompetenzen im schwarzen Bereich liegt, ist dein Passungswert für den betreffenden Beruf 0 Prozent. Das heißt, ein im schwarzen Bereich liegender Kompetenzwert kann nicht durch passende Werte bei anderen Kompetenzen ausgeglichen werden.
Sonst ist der Ausgangspunkt der Passungsberechnung der Anteil deiner Kompetenzen im grünen Bereich (in Prozent). Davon wird der Anteil der Kompetenzen im roten Bereich (in Prozent) abzogen und dann nochmal die Hälfte des Anteils der Kompetenzen im orangenen Bereich (das heißt, es wird die Hälfte des prozentualen Anteils der Kompetenzen im orangenen Bereich abgezogen). Sollte sich bei dem so ermittelten Passungswert eine negative Prozentzahl ergeben, wird die Passung auf 0 Prozent gesetzt.
Je mehr Kompetenzen mit den Anforderungen übereinstimmen (das heißt im grünen Bereich sind), desto besser passt ein Beruf oder Studienfeld. Zu niedrige oder zu hohe Ausprägungen wirken sich negativ auf die Passung aus (und zwar bei Kompetenzen im roten Bereich stärker als bei Kompetenzen im orangenen Bereich), da die Nutzenden in dem Beruf gegebenenfalls unter- oder überfordert sein können.
Die hinterlegten Vergleichsgruppen werden folgendermaßen gebildet:
Zunächst ist der erreichte beziehungsweise angestrebte Schulabschluss ein Kriterium für die Bildung der Vergleichsgruppen.
In der Sekundarstufe II umfasst die Vergleichsgruppe die Nutzenden zwischen 17 und 21 Jahren, also im typischen Alter von Studienanfängerinnen und Studienanfängern.
In der Sekundarstufe I werden für alle Leistungstests (zeitgesteuerte Aufgaben mit richtiger Lösung) altersspezifische Vergleichsgruppen gebildet, um alters- beziehungsweise reifungsbedingte Unterschiede von Jugendlichen auszugleichen. Diese drei Vergleichsgruppen umfassen aktuell Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren, von 15 bis 16 Jahren sowie von 17 Jahren und älter.
Zusätzlich werden bei beiden Sekundarstufen bei allen Selbsteinschätzungen nur Personen desselben Geschlechts in die Vergleichsgruppe aufgenommen (bei Geschlechtsangabe „Divers“ oder „keine Angabe“ wird die Gesamtnorm verwendet). Ein Hintergrund dieser Vorgehensweise ist das durch verschiedene Studien belegte im Durchschnitt eher defensive Antwortverhalten von Frauen im Gegensatz zu Männern. Um dies auszugleichen, werden bei den Selbsteinschätzungen Geschlechtsnormgruppen hinterlegt.