15.05.2013 - Anja Peters -5 MinutenArbeitswelt gestalten
Die Biologin Carolin Schneider züchtet Pflanzen – auf einem alten Bauernhof mitten im Wendland. Mitarbeiter findet sie trotzdem genug. Woran das liegt? Ein Hausbesuch.
Auf den ersten Blick wirkt der alte Resthof im Wendland wie ein ganz normales Bauernhaus. „Anno 1833“ steht auf dem blauen Türbogen über dem Eingang, an der Hauswand mit dem Fachwerk rankt Efeu empor, der Hund bellt. hinter den Fenstern des alten Gebäudes sitzen Menschen in weißen Kitteln an Labortischen und arbeiten konzentriert.
Carolin Schneider öffnet die Eingangstür des Bauernhauses, in dem sich das „Institut für Pflanzenkultur“ befindet – ein mittelständisches Unternehmen, das Pflanzen produziert, in dem es Klone von ihnen herstellt. Schneider ist die Chefin des Instituts. Sie betritt einen Raum, in dem einige hohe Blechregale voller Weckgläser stehen. „Dies ist der Kulturraum, in dem wir In-vitro-Kulturen anlegen – zum Beispiel von dieser Säuleneiche“, sagt Schneider und zeigt auf ein kleines Pflänzchen mit gezackten Blättern. Auch Kirschen, Birken und Robinien gedeihen hier.
Schneider stammt aus Frankfurt, hat in Hamburg Biologie studiert und während des Studiums gemeinsam mit ihrem damaligen Mann den alten Resthof im Wendland gekauft. „Ich hatte schon immer einen Pferdefimmel und träumte davon, auf dem Land zu leben“, sagt sie. Als sie 1995 mit Studium und Promotion fertig war, vermittelte ihr Professor ihr einen Auftrag, bei dem eine Gründung möglich war.