Im Landkreis Gießen wurden insgesamt 1906 ausbildungsplatzsuchende Jugendliche seit Oktober 2022 registriert. Die Arbeitsagentur Gießen verzeichnet damit einen Anstieg um 39 junge Menschen gegenüber dem Vorjahr. 183 Jugendliche waren zum Stichtag Ende September noch unversorgt, also hatten keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz und waren nicht bei einer weiterführenden Schule oder einer Universität eingeschrieben. Dies entspricht einem Anstieg um 17 Personen gegenüber dem Vorjahresvergleich.
Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 46 auf nun 1767 gestiegen. Zum Berichtsjahresende waren noch 113 Ausbildungsstellen unbesetzt, 23 mehr als im Vorjahr.
„Es ist bekannt, dass es immer schwieriger wird, geeignete Auszubildende zu finden“, so der Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Gießen, Michael Beck. „Jedoch appelliere ich an die Arbeitgeber, auch zukünftig ihre Ausbildungsstellen den Arbeitsagenturen zu melden. So kann der Fachkräftebedarf im eigenen Betrieb besser reduziert und junge Menschen in die Berufswelt integriert werden. Bilden Sie aus, auch wenn es möglicherweise mit dem Bewerber der ersten Wahl nicht geklappt hat. Ein möglicherweise höherer Einarbeitungs- oder Schulungsbedarf kann durch die Arbeitsagentur abgefedert werden.“ Wer noch in diesem Jahr auf der Suche nach dem geeigneten Ausbildungsplatz ist, sollte sich ebenfalls bei der Arbeitsagentur melden, ergänzt Beck. „Auch diese Jugendlichen können wir aktiv unterstützen.“
Im gesamten Bezirk der Arbeitsagentur Gießen, zu dem die Landkreise Wetteraukreis, Vogelsbergkreis und Gießen gehören, wurden seit September 2022 insgesamt 4472 Bewerber aufgenommen und beraten. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 171 Jugendliche.
Arbeitgeber meldeten von September 2022 bis Oktober dieses Jahrs der Arbeitsagentur Gießen insgesamt 4309 Ausbildungsstellen. 374 Stellen mehr als vor einem Jahr. Diese wurden zu knapp zwei Drittel vom Dienstleistungs- und Industriebereich und zu gut 20 Prozent vom Handwerk gemeldet. Zum Stichtag am 30. September waren noch 272 Ausbildungsstellen unbesetzt. 171 Stellen weniger als noch ein Jahr zuvor.
Bis zum Ende des Berechnungszeitraums waren 355 junge Menschen noch unversorgt. Bei sogenannten Nachvermittlungs-Aktionen wurde diese Jugendlichen noch die Möglichkeit beispielsweise eine Ausbildung in diesem Jahr zu beginnen, auf eine weiterführende Schule zu gehen sowie ein freiwilliges soziales Jahr abzuleisten, angeboten. Als weitere Alternative können die sogenannten „unversorgten Bewerber“ bis August nächsten Jahres eine Einstiegsqualifizierung, eine Art Jahrespraktikum, zur Vorbereitung auf den Ausbildungsstart 2024 in einem Betrieb absolvieren.